Plötzlich Tormaschine - wundersame Wandlung der Westfalia aus Leer

von Christian Lehmann

(24.03.24) Drei Spiele, neun Punkte, 17:3 Tore. Nein, das ist nicht die jüngste Statistik von Germania Hauenhorst, dem 1. FC Nordwalde oder Matellia Metelen. Das sind die Zahlen von Westfalia Leer. Beim 5:1 (2:0)-Erfolg über den FSV Ochtrup knüpfte die Mannschaft von Noel Surmann an die zuletzt starken Leistungen an und hievte sich fürs Erste auf Rang elf in der Tabelle. "Das war eine richtig gute Leistung. Wir haben den Kampf angenommen. Man merkt, die Jungs sind sehr fokussiert", lobte der Westfalia-Coach sein Team nach dem Spiel.

Die Hausherren erwischten einen perfekten Start: Nach feinem Pass von Matze Meis war Gerold Kötters schon nach drei Minuten frei durch. Leers spielender Co-Trainer umkurvte FSV-Schnapper Robin Grozaj-Hranic und legte den Ball ins leere Tor. Kurz darauf hatten die Hausherren allerdings einen Schreckmoment zu überstehen. Michael Ransmann war auf der Gegenseite an Westfalia-Keeper Michael Denkler vorbeigezogen und hatte den Ball in Richtung Tor bugsiert, doch Jonas Schulte rettete heldenhaft auf der Linie und nahm dabei sogar einen unsanften Zusammenprall mit dem Pfosten in Kauf. "Da hat er überragend gerettet", lobte Surmann. Sein Team blieb danach gut im Spiel, hatte Pech bei einem Kötters-Lupfer an die Latte - und Glück, mit Max Joormann einen exzellenten Freistoßschützen in den eigenen Reihen zu haben. Per direkt verwandeltem Freistoß sorgte er mit dem Pausenpfiff für das 2:0 (45.).

Selker macht mit Doppelpack den Deckel drauf

Surmann war zufrieden, merkte aber auch an, dass es bis hierhin alles andere als ein Spaziergang gewesen war. "Ochtrup hatte viele Ballaktionen durch Nico Paßlick. Das haben wir nach der Pause besser in den Griff bekommen." Der für den Gelb-Rot-gefährdeten Kapitän Timo Hüsing eingewechselte Timo Selker machte schließlich alles klar. Nach feinem Schnittstellen-Zuspiel von Erik Kajüter traf er zum 3:0 (72.), nur wenig später tauchte er erneut frei vor dem Kasten auf und besorgte das 4:0 (78.). Ochtrup kam nach einer Ecke von Nico Paßlick, die sich begünstigt vom Wind ins Tor senkte, noch zum Ehrentreffer (4:1/82.), doch der Schlusspunkt war Julian Krawczyk vorbehalten, der nach einer Joormann-Ecke am ersten Pfosten zustach (5:1/89.).

"Momentan haben wir das Glück auf unserer Seite, dass wir uns viele Chancen erarbeiten und die auch nutzen. Ich weiß aber auch, dass es keine Selbstverständlichkeit ist, dass wir weiterhin so viele Tore schießen", betonte Surmann nach dem Spiel. "Die neun Punkte tun uns gut. Ich hoffe, dass wir den Schwung jetzt mitnehmen können." Ochtrups Sportlicher Leiter Jan Kappelhoff, der den erkrankten Thorsten Weis an der Linie vertrat, stellte nach dem Spiel fest: "Die äußeren Bedingungen haben das Fußballspielen nicht einfacher gemacht. Personell waren wir auch am Anschlag, es haben 13 Leute gefehlt. Die frühe Führung hat Leer in die Karten gespielt. Sie waren verdient gewonnen, weil sie einfach zwingender waren und die besseren Chancen hatten. Spätestens mit dem 4:0 war das Spiel gegessen. Den Jungs mache ich keinen Vorwurf, wir haben über 90 Minuten alles reingehauen - aber es hat einfach nicht gereicht."

Westfalia Leer - FSV Ochtrup II     5:1 (2:0)
Tore: 1:0 Kötters (3.), 2:0 Joormann (45.), 
3:0 Selker (72.), 4:0 Selker (78.),
4:1 Paßlick (82.), 5:1 Krawczyk (89.)