GWA ringt St. Arnold in Unterzahl nieder

Von Christian Lehmann

(04.09.23) Kurz vor der Pause drohte die Partie gegen den TuS St. Arnold den Hausherren von Grün-Weiß Amisia Rheine zu entgleiten. Nach einem durchaus umstrittenen Platzverweis gegen ihren Schnapper Nico Lauenstein erzielten die Gäste den 1:1-Ausgleich und hatten das Momentum auf ihrer Seite. Die drei Punkte blieben aber nach 90 Minuten im Schotthock, GWA setzte sich nach einem wahren Kraftakt in Durchgang zwei mit 2:1 (1:1) durch.

"Ich muss der Mannschaft ein großes Kompliment aussprechen. Alle haben sich super reingehauen, das war ein verdienter Sieg. Wir hätten früher das 2:0 machen müssen. Auch mit einem Mann weniger waren wir in der zweiten Halbzeit klar die bessere Mannschaft", lobte GWA-Co-Trainer Stefan Fleege. Mit der Platzverweis-Entscheidung von Schiedsrichter Ismail Aksoy war er nicht ganz einverstanden. "Laui" soll beim Abfangen eines Flankenballs die Kugel außerhalb des Strafraums noch in der Hand gehabt haben. Der Unparteiische hatte das ebenso wie die St. Arnolder gesehen. "Aus 25 Metern Entfernung...", monierte Fleege. "Für mich war's keine Rote Karte..."

Filinberg setzt nach

Bis dahin hatten die Hausherren ein gutes Spiel gemacht und waren nach einem Halbfeld-Freistoß von Flo Maier, der durchrutschte zu Jan Niestegge, früh das 1:0 erzielt (7.). St. Arnold hatte in der Folge gute Möglichkeiten durch Luca Röthing und Marcel Koscyk, den Gästen war allerdings das Fehlen ihres flinken Offensivmanns Roman Streitenberger durchaus anzumerken. Nach der Roten Karte parierte dann GWA-Ersatzmann Niels Kowal den Freistoß von Metin Balki stark, doch Eric Filinberg war im Nachsetzen zur Stelle (1:1/45.+3).

Kurz nach der Pause schockte Alian Berisha die St. Arnolder dann nach einer starken Einzelaktion mit dem 2:1 (48.). Kurz darauf wäre ihm beinahe eine nahezu exakte Kopie des ersten Treffers gelungen, doch diesmal zog er etwas zu überhastet ab (53.). Und St. Arnold? Stellte auf ein 3-5-2-System um, wagte sich weiter nach vorn, kam aber nicht mehr wirklich gefährlich vor das Tor der Hausherren.

Ürkmez ruft den Abstiegskampf aus

"Wir haben es zu kompliziert gespielt, unsere Leistungsträger haben es heute nicht gut gemacht", sagte Ürkmez, der auch seinen Sohn Seref nicht von der Kritik ausnahm. Der hatte vor dem Treffer zum 2:1 den Ball zu lange gehalten und dem Gegner durch einen "Verlegenheits-Pass" den Konter ermöglicht. "Das darf ihm als erfahrenem Spieler natürlich nicht passieren."

Nach vier Spielen stehen die St. Arnolder immer noch ohne Punkte da. Das wurmt den Übungsleiter. "Wir sind jetzt schon Meister im Geschenke-Verteilen. Das 2:2 haben wir nicht verdient. Eigentlich lief alles für uns, aber wir haben keine gute zweite Halbzeit gespielt. Wir stehen jetzt immer noch ohne Punkte da. Ich muss den Jungs einbläuen, dass wir schon jetzt ganz tief im Abstiegskampf stecken. Einige haben das noch nicht so richtig registriert. Ab jetzt geht es nur noch um Kampf, Kampf, Kampf! Wir brauchen ein Erfolgserlebnis, dann wird es auch wieder bergauf gehen."

Grün-Weiß Amisia Rheine - TuS St. Arnold     2:1 (1:1)
Tore: 1:0 Niestegge (7.), 1:1 E. Filinberg (45.+3),
2:1 Berisha (48.)
Rote Karte: GWA-Keeper Lauenstein (45./Handspiel außerhalb des Strafraums)