Matellia Metelen feiert Wähning und Kötterheinrich

Von Christian Lehmann

(04.09.23) Die meisten Trainer mögen es ja nicht, einzelne Spieler hervorzuheben. Nach dem 4:2 (2:0)-Erfolg über den TuS Laer kam Matellia Metelens Spielertrainer Alex Hollermann aber nicht drumherum, ein an diesem Tag überragendes Duo ausdrücklich über den grünen Klee zu loben.

"Unser Schnapper Carl Kötterheinrich und David Wähning haben eine überragende Leistung gezeigt", meinte Hollermann. Sein Schlussmann hatte die Laerer hinten mit mehreren Glanzparaden zur Verzweiflung getrieben, Wähning vorne mit drei Toren und einem Assist den Gegner aufs Kreuz gelegt. Sehr zum Leidwesen von Laers Spielertrainer Steffen Köhler, der fassungslos war: "Wie kann man so ein Spiel verlieren? Wir haben unser bestes Spiel in dieser Saison gemacht, waren noch einen Tick besser als gegen Nordwalde." Co-Trainer Kai Bröker hatte beim Notieren der Großchancen hinten raus gar keinen Platz mehr auf seinem Zettel. "Ich glaube, vor allem Nico Stippel hat heute Nacht schlecht von Metelens Keeper geträumt", meinte Köhler am Montag.

Frühe Zwei-Tore-Führung

Die Hausherren erwischten einen guten Start und gingen früh in Führung. Nach einem langen Ball in die Spitze behauptete Spielertrainer Hollermann den Ball und steckte durch zum einlaufenden Wähning, der zum 1:0 abschloss (5.). Nach einer guten Umschaltsituation und Flanke von Wähning stellte Max Prantler flugs auf 2:0 (25.). Anschließend konnten sich die Metelener bei Hexer Kötterheinrich und den Gästen bedanken, die das Leder einfach nicht an ihm vorbei bekamen. Leon Konermann, Stippel und Ricardo Bredeck überboten sich beim Auslassen von Großchancen gegenseitig.

Kurz nach Wiederbeginn hätte Daniel Ernsting mit einem Abschluss aus fünf Metern für Ruhe sorgen können, doch er verpasste die Vorentscheidung. Metelen wurde hernach passiv und ließ Stippel nach guten Diagonalbällen immer wieder gewähren. Gleich viermal stürmte er allein aufs Matellia-Tor zu, beim fünften Versuch stocherte er die Murmel im Nachsetzen tatsächlich rein (2:1/59.). Wähning sorgte nach einer Einzelaktion für die vermeintliche Vorentscheidung (3:1/80.), doch die Nullachter ließen nicht locker und antworteten prompt durch Joker Alex Hesener (3:2/82.).

Abwehrschlacht

"Danach war es eine Abwehrschlacht", so Hollermann. Linus Gesche hätte seine strapazierten Nerven in der Nachspielzeit beruhigen können, doch nach seinem Sololauf aufs verwaiste Laerer Tor setzte er den Ball aus 16 Metern neben das Gehäuse, statt einfach mit der Murmel über die Linie zu laufen (90.+1). "Das würdest Du in jedem Bundesliga-Rückblick sehen", sagte "Holli" später grinsend. Seine Laune war zwischenzeitlich durch Wähnings dritten Treffer deutlich aufgehellt worden. Der Man of the Match nahm die Kirsche nach einem Konter auf und lief mit ihr bis ins gegnerische Tor (4:2/90.+3). 

Laers Coach Steffen Köhler verstand die Welt nicht mehr. "Wir haben aktuell einfach wahnsinniges Spielpech. Wir machen die Dinger vorne nicht, beim Gegner ist jeder Schuss ein Treffer. Es läuft alles gegen uns, man kann schon von einem Fehlstart sprechen. Aber esleibt uns nichts anderes übrig, als die Köpfe oben zu behalten und an diese Leistung anzuknüpfen."

Matellia Metelen - TuS Laer 08     4:2 (2:0)
Tore: 1:0 Wähning (5.), 2:0 Prantler (25.),
2:1 Stippel (59.), 3:1 Wähning (80.),
3:2 Hesener (82.), 4:2 Wähning (90.+3)