Streitpunkt Handspiel

von Mario Witthake

(06.10.13) Ein wildes Hin und Her lieferten sich der gastgebende VfL Ladbergen und der SV Halverde. Nach dem 4:3 (1:1)-Sieg der Gäste diskutierten Spieler, Trainer und Fans nur über eine Szene: Dem Handspiel von Marco Schneider, das Michael Amelings vorentscheidendem Treffer zum 3:2 für Halverde vorausging (87.).

Dieses Handspiel war laut Ladbergens Trainer Peter Melchers so eindeutig, dass "22 Mann mit dem Fußball aufhörten". Michael Ameling schoss die freiliegende Kugel mit der Picke ins Tor. "Ich dachte, er will damit verhindern, dass wir den Freistoß schnell ausführen", vermutete Melchers. Da irrte sich der VfL-Coach, denn Schiedsrichter Sven Attermeyer hatte nicht abgepfiffen und schenkte dem Treffer von Ameling Anerkennung. "Ganz klar, das war ein Handspiel, das der Schiedsrichter sehen muss", sagte auch Fritz Puhle, Trainer von Halverde. Puhle wiederum nahm seinen Torschützen in Schutz: "In der Szene denkst du nicht an Fairplay, du schießt die Kugel rein."

"Kennt man gar nicht"

Für Ameling war das schon der zweite Treffer. In der ersten Halbzeit hatte er die Führung von Ladbergens Steffen Weikert ausgeglichen. Dabei marschierte der Abwehrmann durch das komplette Mittelfeld und überlupfte auch noch Marcus Mertens im VfL-Tor (35.). "Das kennt man gar nicht von ihm, sonst ist er eher der Grobmotoriker", scherzte Puhle über seinen Helden.

In dieser Phase war Ladbergen im Tiefschlaf, kassierte nach der Pause folgerichtig das 1:2 (62.). Doch das Melchers-Team kam zurück, Felix Teckenbrock nickte einen Freistoß von Jannik Potthoff zum 2:2 ein (78.). Dann war das Spiel auf der Kippe, nach dem umstrittenen Tor von Ameling setzte Marco Schneider zum Alleingang an - mit seinem 4:2 war die Partie durch (90-+2). Zwar stellte Fabian Weikert eine Minute später auf 3:4, Schiedsrichter Attermeyer pfiff danach aber gar nicht mehr an. 

VfL Ladbergen - SV Halverde     3:4 (1:1)
1:0 St. Weikert (31.), 1:1 Ameling (35.),
1:2 Siebelmeyer (62.), 2:2 Teckenbrock (78.),
2:3 Ameling (87.), 2:4 Schneider (90.+2),
3:4 F. Weikert (90.+3)