Arminia macht die letzten Zweifler mundtot   

Von Cedric Büchter

(23.04.17) Wer den einzigen Verfolger mit 6:1 in die Schranken weist, sollte sein Glück freilich eine Liga höher probieren dürfen. Tabellenführer Arminia Ibbenbüren machte aus dem Spitzenspiel gegen den SC Dörenthe eine Demonstration der Stärke und schoss die Scholz-Elf mit 6:1(3:0) vom Platz. Sechs Punkte Vorsprung und noch ein Spiel weniger auf dem Buckel; die DJK kann sich nur noch selbst ein Bein stellen.

Die Gäste agierten von Beginn an mutig und attackierten den gegnerischen Spielaufbau früh, weshalb die Hausherren zunächst vermehrt gezielte lange Bälle ihrem gängigen Kurzpassspiel vorzogen. „Wir haben versucht, früh anzulaufen und das ist uns auch gut gelungen“, sah sich Ralf Trainer Scholz in seiner taktischen Marschroute bestätigt. Um ein Haar hätte Kenan Zeqiri sein Team für den Mut belohnt, scheiterte jedoch in einer Eins-gegen-eins-Situation an Torwart Daniel Heuing. Die Partie wäre möglicherweise anders verlaufen, doch im Fußball ist bekanntlich kein Platz für den Konjunktiv.

So brachte Torjäger Domenik Breuer den „ersten konstruktiven Angriff“ der Hausherren, so Übungsleiter Vladan Dindic, erfolgreich im Tor unter (19.). Von da an gab es über die Kräfteverhältnisse keinen Zweifel mehr, denn Scholz musste einen „Klassenunterschied ab der 20. Minute“ konstatieren. Kurz vor der Pause entschied die DJK dann bereits das Gipfeltreffen durch ein Eigentor (41.) sowie eine fantastische Hütte von Kapitän Vadim Schmidt (45.+1). Beim 2:0 „verpennen wir eine schnelle Freistoßausführung“ (Scholz) – Gerrit Mahmutovic passte auf den Flügel zu Philipp Spallek, der zur Grundlinie dribbelte und das Leder dann messerscharf vorher brachte, wo SC-Abwehrmann Christian Krüer den Schlappen falsch hinhielt. Vier Minuten später schlenzte Schmidt die Pille dann unhaltbar in den Giebel. „Das schönste Tor am heutigen Tag“, schwärmte Dindic; eine „gnadenlos gute Einzelleistung“, bescheinigte Scholz.

Realitätssinn statt Frust

Kurz nach dem Seitenwechsel erhöhte Tobias Birke nach einer Spallek-Flanke bereits auf 4:0 (52.). Ein enger, elektrisierender Schlagabtausch zwischen zwei gleichwertigen Temas war lange passé. Gerrit Mahmutovic traf mit einem direkt verwandelten Freistoß zum 5:0 (76.), ehe Gäste-Captain Stefan Sackarndt per Strafstoß im wahrsten Sinne des Wortes den Ehrentreffer markierte (83.). Mit einem Abstauber setzte Stefan Drieschner schließlich den Schlusspunkt (90.+1) und machte das halbe Dutzend noch voll.

„Die Enttäuschung hält sich in Grenzen. Klar ist man ein Stück weit enttäuscht, dass es sechs Stück geworden sind. Denn nach fünfzehn Minuten sah es nicht danach aus“, sah Ralf Scholz die eigenen Ambitionen etwas beschämt, wusste aber eben ganz genau um die individuelle Klasse des designierten Meisters. Kollege Dindic hatte ebenfalls nach der Anfangsphase einen „Klassenunterschied“ beobachtet, wollte aber noch nicht in die Bezirksliga abheben: „Ein Spiel nach dem anderen.“

Arminia Ibbenbüren – SC Dörenthe     6:1 (3:0)
1:0 Breuer (19.), 2:0 Krüer (41./Eig.),
3:0 Schmidt (45.+1), 4:0 Birke (52.),
5:0 Mahmutovic (76.), 5:1 Sackarndt (83./FE),
6:1 Drieschner (90.+1)