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Wenn Destruktivität zum Kampfbegriff wird


Von Fritz Rungenhagen

(06.09.19) Die meisten Fußballtrainer besitzen eine perfektionistische Ader. Und so hatte auch Coach Dirk Sterthaus, obwohl sein SV Dickenberg gerade durch den 2:1-Erfolg beim SW Esch den ersten Dreier in der Liga eingetütet hatte, noch etwas wichtiges anzumerken: "Ich tue mich mit so einer Wortwahl immer etwas schwer. Destruktiv hört sich so negativ an, wir haben das gut gemacht. Das war taktisch, nicht destruktiv!", stellte Sterthaus klar und ging damit auf seinen Gegenüber Bruno Kitroschat ein, der eine klare Meinung zum Spiel zwischen seinen Eschern und dem Aufsteiger hatte: "Dickenberg hat überhaupt nichts für das Spiel getan, null komma null. Das war komplett destruktiv", stellte der enttäuschte SW-Trainer fest.

Dass eine defensive Spielweise, gerade für Aufsteiger, ein legitimes taktisches Mittel sein können, weiß auch Eschs Trainer, der den Fehler daher  trotz dessen bei seinen Spielern sieht: "Wir haben viele Angriffe nicht sauber zu Ende gespielt, die Präzision fehlte, der Zug zum Tor", klang Kitroschat alles andere als zufrieden. Bereits in Minute vier waren seine Mannen in Rückstand geraten. Nach Ballverlust stand Esch zu unsortiert und konnte in der Folge Jannik Wesselmann nicht daran hindern auf Nico Osterbrink durchzustecken, der SW-Keeper Niklas Prinz gekonnt überlupfte. In der Folge hatte Esch zwar mehr Spielanteile, aber keine Lösungen gegen einen kompakt agierenden Gegner, der sich vor allem vorgenommen hatte, defensiv besser zu stehen als in den ersten vier Partien. In denen hatte es stets mindestens zwei Gegentreffer gesetzt. Dies funktionierte gegen ein ideenloses Esch ausgezeichnet und so ging der Liga-Neuling, der zuvor nur gegen die Spielvereinigung aus Ibbenbüren punkten konnte, mit 1:0 in die Pause.

"Kapitaler Fehler" bringt Esch zurück ins Spiel

Doch auch wenn Esch spielerisch so seine Schwierigkeiten hatte gegen tief stehende Dickenberger, kämpferisch stimmte es bei Kitroschats Jungs, wie dieser anerkennend anbrachte: "Wir haben Dickenberg nicht unterschätzt. Die Einsatzbereitschaft war gut." Und da das Glück auch im Fußball (zwar nicht immer, aber doch häufig)  mit dem Tüchtigen ist, bot sich Esch knapp zwanzig Minuten vor Schluss die Chance auf den Ausgleich. Durch ein Foul eines Dickenberger Verteidigers, dessen Aktion Coach Sterthaus zwar als "Kapitalen Fehler" bezeichnete, den Namen des Unglücklichen allerdings nicht Preis geben wollte, gab es Elfmeter für Esch- Tobias Brinkhues verwandelte (73.). 

In der Folge ging Esch auf Sieg und fing sich dann doch noch das 1:2, anstatt selbst in Führung zu gehen. Es war "Nico-Tag" in Dickenberg und so musste es natürlich Nico Jürgens sein, der zum umjubelten Endstand traf (80.). So fühlte sich nach einer Partie, die auch durch den kurzzeitig einsetzenden Platzregen nicht angenehmer für beide Mannschaften wurde, besonders SW-Trainer Kitroschat im Regen stehen gelassen: "Das ist total bitter. Jetzt gilt es erst mal die Wunden zu lecken." 

Auf der Siegerseite herrschte dann am Ende, trotz aller Unterstreichung der Legitimität des gewählten taktischen Mittels, doch noch Rechtfertigungsbedarf für die defensive Spielweise: "Ich habe mit Arminia II hier zwei mal das Spiel gemacht und stand am Ende mit einem Punkt da, da muss man es dann auch mal anders probieren", erklärte Sterthaus auch unter Hinweis auf die Personalsorgen der Gäste, die mit lediglich zwei Auswechselspielern nach Esch gekommen waren. "Ich kann Bruno Recht geben, wenn er sagt, dass Esch viel Ballbesitz hatte", räumte der Dickenberger Coach schließlich noch ein. Nur Destruktivität, das wollen sie sich nun wirklich nicht vorwerfen lassen beim SV Dickenberg.

SW Esch - SC Dickenberg    1:2 (0:1)
0:1 Osterbrink (4.), 1:1 Brinkhues (73.),
1:2 Jürgens (80.)

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