Books spätes Elferglück für Teuto 2

Von Stephan Meyer

(13.09.20) Lange konnte Teuto Riesenbecks Zwote aus 70-minütiger Überzahl kein richtiges Kapital schlagen, spielte am Ende aber voll auf Sieg und belohnte sich: 3:2 (1:1) rangen André Wicherts Mannen die U23 der Sportfreunde Lotte durch Gerrit Books späten Elfmeter nieder - der erste Dreier nach dem Aufstieg war im Sack, der Jubel kannte keine Grenzen. 

Bis dahin war es allerdings ein harter Weg. Schon zur Pause zählte Wichert "Chancen noch und nöcher" für seine Farben: "Zur Halbzeit müssen wir zwei oder drei null führen." Das musste auch Lottes Chef Daniel Solbach eingestehen: "Da hatten wir durchaus Glück." Umso überraschender war der finale 1:1-Pausenstand, den Gäste-Neuner Robin Keidel in der Nachspielzeit sicherstellte. Überraschend auch, weil Lotte ab der 22. Minute in Unterzahl agieren musste. Schnapper Benjamin Paesler kam gegen Andreas Klostermann den berühmten Schritt zu spät, Teutos Nummer 17 ging zu Boden - Rot für Paesler. Fortan hütete Feldspieler Gerrit Heldt die SFL-Bude. Mehr als das 1:0 durch Matthias Klostermanns Foulfmeter - wieder war Andreas Klostermann nur durch ein Foul zu bremsen gewesen - machte Teuto aus der Überzahl aber nicht. Und plötzlich leistete sich die Defense einen Lapsus, Keidel bedankte sich - 1:1 (45.+1).

Klostermanns Schlenzer in den Giebel

Keidel war es auch, der die Gäste kurz nach Wiederanpfiff gar in Front brachte (53.). Lotte hatte das Spiel also in Unterzahl gedreht. An Wille und Einsatz mangelte es Solbachs Kombo mitnichten. "Das war in Unterzahl brutal gut von den Jungs", hob der Coach hervor. Doch die Hausherren bisssen sich in die nun immer zerfahrener werdende Partie zurück. Andreas Klostermann war in Minute 79 schließlich einen Tacken schneller als sein Gegenspieler und schlenzte die Murmel zum Ausgleich in den Giebel. "Danach sind wir voll auf Sieg gegangen", fasste André Wichert die Schlussphase zusammen. Die Szene, die Teuto den Sieg bringen sollte, war aber zumindest strittig. "Wir haben uns alle angeguckt und uns gefragt, was passiert sein soll", beschrieb Solbach den Moment, als Teuto in der Schlussminute nach Foul an Felix Thalmann einen erneuten Elfer zugesprochen bekam. Den nutzte Book glücklich - Heldt war noch dran - und Teuto jubelte. Wichert: "Am Ende ist egal wie. Hauptsache drei Punkte." 

"Für A-Liga eine Nummer drüber"

Die waren am Ende verdient, wenn auch ob des Zustandeskommens glücklich. Solbach: "Kompliment an Riesenbeck. Sie haben es mit ihren Mitteln super gemacht und waren über weite Strecken das bessere Team." Dass seine Mannen gerade in der ersten Halbzeit nicht ihre Top-Leistung abriefen, lag für Solbach auch an einem anderen Umstand. Seine Akteure mussten sich von den Zuschauerrängen nach Solbachs Aussage einiges anhören: "Willkommen in der Kreisliga A. Das war brutal hart, was sich meine Spieler anhören mussten. Das war für die A-Liga eine Nummer drüber", ließ Solbach seinen Unmut los. "Dass man so gehasst wird, habe ich noch nicht erlebt. Davon haben sich die Jungs auch etwas beeindrucken lassen."

Teuto Riesenbeck 2 - SF Lotte U23     3:2 (1:1)

1:0 M. Klostermann (23., FE), 1:1 Keidel (45.+1),

1:2 Keidel (53., FE), 2:2 A. Klostermann (79.),

3:2 G. Book (90.+2, FE).