Kreisliga A
Das Ende vom Favoritengerede
Von Stephan Meyer
(11.10.20) "Das Favoritengerede hat sich nun erstmal erledigt. Wir sind noch nicht da, wo uns viele immer hinreden wollen. Unsere junge Truppe braucht noch ein, zwei Jahre." Sascha Höwing vom Trainerteam der Lengericher Preußen sprach nach der 1:2 (1:2)-Niederlage bei Tabellenführer Riesenbeck klare Worte. Die Pleite indes war am Ende verdient. "Teuto war in der zweiten Halbzeit dem Dritten näher als wir dem Ausgleich", redete Höwing nicht um den heißen Brei herum.
Es war ein hart umkämpftes Spitzenspiel am Vogelsang, dass für die Preußen eigentlich optimal begann. Etwas mehr als eine Minute war von der Uhr als Kevin Micke einen schnellen Angriff über außen am zweiten Pfosten lauernd zum 0:1 gegen die Laufrichtung Lukas Wöltes vollendete. Ganz nach Höwings Geschmack: "Wenn wir Räume haben, sind wir nicht halten." Den Raum gewährte Teuto in der Anfangsphase. "Wir sind erst nicht reingekommen und sind vorne nicht gut angelaufen", analysierte Dennis Esch von Teutos Trainerteam. Doch die Hausherren steigerten sich und egalisierten durch Florian Schocke nach 13 Minuten. Mario Heeke ergaunerte sich die Murmel gegen einen wegrutschenden Lengericher, bediente Schocke, der "mit gefühlt 100 km/h" (Esch) zum Ausgleich traf.
Foul an Fleige die Schlüsselszene?
Kurz darauf ereignete sich eine Szene, die für Höwing später "die Schlüsselszene des Spiels" sein sollte. Martin Fleige lief gen Wöltes Hütte und wurde unsanft von den Beinen geholt. Die Kirsche landete in der Folge bei Micke, der laut Höwing "höchstwahrscheinlich" auf 2:1 für Lengerich gestellt hätte. Doch Schiedsrichter Christoph Lübke piff den Preußen den Vorteil weg. Für Dennis Esch war das indes keine Schlüpsselszene: "Dafür war das zu früh im Spiel." Der resultierende Freistoß brachte nichts ein. Das 2:1 - und damit schon das Siegtor - gelang dann den Gastgebern nach etwas mehr als einer halben Stunde: Ein abgefälschter Freistoß Daniel Abelmanns landete bei Jan Domagalla, der Tim Kipp per Dropkick überwinden konnte (31.). Riesenbeck hatte das Zepter laut Esch nun in der Hand und "war das gesamte Spiel über dominant". Höwing ärgerte sich über "Unkonzentriertheiten bei den Gegentoren".
Nach der Pause war es aus Lengericher Sicht wie schon häufig in dieser Spielzeit. "Gegen Mannschaften, die tief stehen, finden wir keine Lösungen", erwähnte Höwing abermals. Richtig gefährliche Abschlüsse erspielten sich die Gäste nicht mehr. Dennis Esch machte nur noch Gefahr bei Standards in der Schlussphase aus. Die überstand der alte, neue Spitzenreiter, verpasste selber einen höheren Sieg und behielt verdient die drei Punkte am Ort. Lengerich droht ein wenig ins Tabellenmittelfeld abzurutschen. Schlusswort Sascha Höwing: "Wir müssen jetzt erstmal zusehen, dass wir eine gute Hinrunde spielen."
Teuto Riesenbeck - Preußen Lengerich 2:1 (2:1)
0:1 Micke (2.), 1:1 Schocke (13.),
2:1 Domagalla (31.).