Kreisliga A
Mettingen 45 Minuten lang "nicht Kreisliga A-würdig"
Von Fabian Renger
(02.04.23) "Das ist nicht so gut für den Trainer. Dann altert man schnell." Freddy Stienecker, Coach der Reserve der ISV, konnte einem Leid tun. Während des Auswärtsspiels bei Eintracht Mettingen II erlebte er ein Wechselbad der Gefühle. Seine Elf führte 2:0 und schließlich 2:1 zur Halbzeit. Bis dato hatten die Ibbenbürener eigentlich alles im Griff und Mettingen agierte wie ein Schatten seiner selbst. In der zweiten Hälfte wurde es doch noch ein Krimi. Mettingen glich verdientermaßen aus, aber die ISV schlug nochmal zurück und gewann schlussendlich mit 3:2. So ein Spielverlauf ist wirklich nicht gut für die Pumpe...
Gutes Stichwort. Jochen Löffers, Trainer der Mettinger, hatte nach dem Spiel eine kleine Krawatte. Vor der Pause hatte er den Eindruck, eine fremde Mannschaft zu trainieren. "Die erste Halbzeit war von unserer Seite nicht Kreisliga A-würdig. Das, wovon wir leben, war nicht da. Es war ziemlich unterirdisch", vermisste Mettingens Übungsleiter den nötigen Biss im Zweikampfverhalten. Die Gäste waren stets einen Schritt schneller, auch fußballerisch besser drauf. Kampfkraft und Co fehlten bei den Hausherren. Löffers: "Wir waren immer nur zweiter Sieger."
Die Führung der ISV war verdient. Jost Feldhaus startete in der eigenen Hälfte mit dem Ball und lief einfach mal durch. Sein Abschluss links unten bescherte den 1:0-Vorsprung (32.). Wenig später war Feldhaus rechts durchgebrochen, legte schön in den Rückraum ab zu Tom Bergmann. 14 Meter Torentfernung, Bergmann musste nur noch einschieben, machte das aber nicht (35.). Doch das 2:0 fiel kurz danach. Julian Wesselkämpers Abschluss lenkte Eintrachts Torwart Niklas Glasmeyer an den Pfosten, den Abpraller versenkte Sarujan Sritharan (38.). Einziger Lichtblick der Gastgeber: Mathias Rottmann verkürzte noch vor der Pause auf 1:2 (41.). Nach einem Einwurf auf der rechten Seite hatte Antonius Nagelmann für den Torschützen quergelegt.
Zweite Halbzeit gefühlt ein anderes Spiel
Es folgte der Pausentee. Und danach war das Spiel gefühlt ein anderes. Die ISV, inzwischen ohne Wesselkämper und Feldhaus aktiv, verlor jegliche Spielkontrolle und leistete einige Ballverluste. Läuferisch investierten die Ibbenbürener weniger, die Zweikampfführung war längst nicht mehr so griffig wie vorher. Mettingen hingegen wirkte nun hellwach und körperlich präsenter. "Wir haben uns gut reingehängt", lobte Löffers. Tristan Baunes 2:2-Ausgleich war irgendwie nur folgerichtig (72.).
Allerdings hatte die Aufholjagd Kraft gekostet. Hinten raus ließen die Kräfte nach. Einen ersten Abschluss faustete Glasmeyer noch weg, den Abstauber machte schließlich Nico Jürgens zum 3:2-Siegtreffer weg (85.). Eine abermalige Antwort und zweite Wiederaufstehung schafften die Hausherren nicht mehr. Es blieb bei dem Resultat.
Eintracht Mettingen II - ISV II 2:3 (1:2)
0:1 Feldhaus (32.), 0:2 Sritharan (38.)
1:2 Rottmann (41.), 2:2 Baune (72.)
2:3 Jürgens (85.)