Kreisliga A
Remmidemmi in der Schlussphase
Von Fabian Renger
(02.04.23) Jedes Spiel bekommt die Schlussphase, das es verdient. Und so war auch beim Kellerduell zwischen GW Steinbeck und SW Lienen - Endstand 1:1 (1:0) - am Ende ordentlich Remmidemmi angesagt. Sowohl auf der einen als auch auf der anderen Seite hätte es noch klingeln können.
Zunächst rückte Schiedsrichter Jürgen Wenker in den Fokus. Steinbecks Paul Stegemann rannte Lienens Angreifer Eimo Smidt um und riss ihn zu Boden. "Wir hätten uns nicht beschweren können, wenn er da Elfmeter pfeift", wusste GWS-Coach Klaus Frank, dass seine Elf dort durchaus Glück hatte. Wenkers Pfeife blieb nämlich stumm (85.). Lienens Coach Lars Falke bescheinigte Wenker schlussendlich dennoch eine "richtig gute" Spielleitung. Das muss dann ja auch mal betont werden.
Ostendorf fast mit dem Lucky Punch
Doch nach dem möglichen Elfmeter war noch immer nicht Schluss. Das Match hatte noch in der Nachspielzeit ein weiteres Highlight parat. Steinbecks Malte Veerkamp setzte sich auf der linken Seite gut durch und legte von der Grundlinie zurück in den Rückraum. Etwa neun Meter vorm Tor stand dort Henning Ostendorf, der den Ball jedoch über den Querbalken jagte (90+2.).
Springen wir zum Spielbeginn und zur ersten Hälfte. Die Spielanteile waren relativ verteilt. Steinbeck spielte zwar gegen den Wind, aber war möglicherweise einen Hauch besser in der Partie. Das 1:0 ging aufs Konto von Oliver Schmerge. Nach einem langen Ball tankte sich Dennis Kewe auf der linken Seite durch. Er brachte eine Flanke auf den zweiten Pfosten zu Schmerge, der relativ problemlos einköpfte (31.). Weitere richtig zwingende Torchancen waren beidseitig kaum zu vermelden. Justin Brockmöllers Freistoß war zwar hart gschossen, aber leichte Beute für Lienens Keeper Joshua Heinze (40.). Frank vermisste bei seinen Männern das nötige Selbstbewusstsein nach der Führung. "Man hat gemerkt, dass der Druck enorm war. Das hemmt natürlich den Spielfluss", befand der Steinbecker Übungsleiter.
Im zweiten Durchgang war ihm dann lange Zeit nicht mehr so wohl in seiner Haut. Denn da spielte erstmal nur noch eine Mannschaft: SW Lienen. Angetrieben von den übertrieben fleißigen Malochern Julian Hoge und Max Rosenbusch ackerten die Lienener nur so, gewannen Zweikampf um Zweikampf. "Wir haben nur noch auf ein Tor gespielt", sagte Falke. "Durch die Bank weg haben alle ein gutes Spiel gemacht." Ob seine Elf um den Ausgleich gebettelt hätte? Frank nickte:"Ja, da haben wir drum gebeten. Die halbe Stunde nach der Pause war Lienen besser als wir." Lienens Ausgleich war irgendwann nur noch eine Frage der Zeit und hochverdient. Merlin Korte schloss mit seiner Direktabnahme noch zu überhastet ab (65.), ehe Max Wehnert zulangte. Nach einer super Vorarbeit von der rechten Seite hieß es 1:1 (70.). Und Wehnert hatte gar noch das 2:1 auf dem Fuß (72.).
"Der Punkt hat nur Lienen was gebracht, uns nicht"
Steinbeck riss sich in der Folge aber wieder zusammen. "In der letzten Viertelstunde waren wieder ein bisschen am Drücker", meinte Frank. Den Lucky Punch schoss seine Mannschaft aber halt nicht mehr. "Der Punkt hat nur Lienen was gebracht, uns nicht." Steinbeck rutschte dank des Dreiers von Esch auf den vorletzten Rang ab. Lienen steht auf Platz 15. Falke resümierte: "In der zweiten Halbzeit hat man gemerkt, dass bei Steinbeck die Puste weg ging. Ich denke, dass sich Steinbeck sehr, sehr glücklich schätzen kann, überhaupt einen Punkt geholt zu haben."
GW Steinbeck - SW Lienen 1:1 (1:0)
1:0 Schmerge (31.), 1:1 Wehnert (70.)