Arminia auch gegen Dreierwalde ohne Chance

Von Finn Determeyer

(21.08.23) Zwei Spiele ist die neue Kreisliga A-Saison noch jung. Die Tabelle hat keinerlei Aussagekraft. Und dennoch: Arminia Ibbenbüren mit der Roten Laterne? Ein ungewohntes Bild. Allerdings aktuell ein folgerichtiges. Nach der Auftaktpleite in Mettingen waren die runderneuerten Arminen auch beim Heimdebüt von Trainer Bastian Blankemeyer gegen Brukteria Dreierwalde völlig chancenlos und gingen mit 1:6 (0:3) baden.

Dreierwaldes Trainer Hubi Ahmann verlebte an seiner alten Wirkungsstätte in Schierloh einen seltsamen Nachmittag. Da gewinnt seine Truppe mit 6:1 und dennoch war im Nachgang ebenso wie seine Mannschaft „nicht wirklich zufrieden“. Der Sieg, er hätte noch höher ausfallen können. Und zu Null. „Wir hätten noch deutlich mehr Tore schießen können. Ich glaube, wenn der erste Treffer schneller fällt, geht es hier eher in Richtung 8:0 oder 9:0“, so Ahmann.

Partie schon vor der Pause durch

Bis zu diesem ersten Treffer dauerte es nämlich ganze 37 Minuten. Dann setzte Arminias Schlussmann Robin Peters zu einem heiklen Dribbling gegen Tural Gurbanov an und verlor die Pille an den 35-jährigen Routinier, der das Geschenk gerne annahm und zur Führung einschob (37.). Bis dahin sah es eigentlich nicht übel aus, wie die junge und von diversen Ausfällen geschwächte Arminia-Truppe dagegenhielt. „Bis zum 0:1 gab es auf beiden Seiten nicht so viele Torchancen. Wir haben gut verteidigt, wenig zugelassen“, so Blankemeyer. Nur nach dem 0:1 eben nicht mehr. Arminia verlor komplett die Ordnung und agierte zunehmend nervös. Paul Albersmann nutzte diese Phase aus und hämmerte die Kugel erst aus 22 Metern in den Giebel (41.) und schob sie anschließend nach Steckpass von Matz Hermeling überlegt an Peters vorbei (45.+5.). 0:3 zur Pause – damit war das Spiel bereits entschieden.

Goltsche mit Traumeigentor

Um die phasenweise desorientierte Arminen-Verteidigung zumindest mit Worten zu verteidigen: Die beiden Innenverteidiger Nils Wenker (19) und Fabian Winter (18) sind ebenso absolute Jungspunde wie Jeffrey Goltsche (19) auf der Sechs. „Klar zahlen wir momentan Lehrgeld. Das wussten wir aber vorher. Den Jungs ist absolut nichts vorzuwerfen“, stellt sich Blankemeyer vor seine Schützlinge.

Im zweiten Abschnitt ging es ihm darum, sich nochmal gut zu verkaufen. Bis zwanzig Minuten vor Schluss funktionierte das auch zur Zufriedenheit des Trainers. Dann wurde es nochmal kurios. Robin Peters spielte Goltsche an, der eigentlich nur zurück auf seinen Keeper klatschen lassen wollte. Offenbar unterschätzte er dabei die Kraft in seinem Fußgelenk – jedenfalls flog der Ball im hohen Bogen ins eigene Tor zum 0:4 (70.). Ebenfalls kurios: Peters hätte den Ball wohl locker noch fangen können – blieb wegen der Rückpassregel allerdings weg. Ist auch nicht immer einfach solche Entscheidungen in Millisekundenschnelle zu treffen.

Patrick Schoo (78.) und der eingewechselte Kai Kramer (90.+3.) schraubten das Ergebnis für die Gäste noch in die Höhe. Zwischenzeitlich verkürzte Arminia in Person von Pele Fenollosa Wiegartz, der im Eins-gegen-eins mit Dreierwaldes Schnapper Simon Albersmann die Nerven behielt, noch auf 1:5 (82.).

Was bleiben Blankemeyer nach diesem Spiel für Erkenntnisse? Zuerst mal eine, die ihm nicht gefallen hat: „Zum Ende hin haben wir uns ein wenig ergeben. Das darf nicht sein.“ Dennoch wird ihm mit Blick auf die kommenden Aufgaben nicht bange. Nach und nach wird sich der Kader jetzt wieder auffüllen und für gesunden Konkurrenzkampf sorgen. „Wir müssen geduldig bleiben. Dann werden wir auch ganz sicher unsere Punkte noch holen“, so Blankemeyer. Für Hubi Ahmann steht die erste Standortbestimmung für seine Truppe erst am Donnerstag gegen Eintracht Mettingen an. Denn: bei der Auftaktniederlage gegen Teuto II hatte seine Mannschaft erhebliche Personalprobleme und diesmal war es eben der Gegner mit derselben Misere. Beide Spiele haben daher für den Dreierwalder Übungsleiter nur bedingt Aussagekraft.

Arminia Ibbenbüren – Brukteria Dreierwalde 1:6 (0:3)
0:1 Gurbanov (37.), 0:2 Albersmann (41.),
:3 Albersmann (45.+5.), 0:4 Goltsche (70./ET),
0:5 Schoo (78.), 1:5 Wiegartz (82.),
1:6 Kramer (90.+3.)