Laggenbeck hält endlich mal die Null

Von Finn Determeyer

(20.08.23) Wenn Cheruskia Laggenbeck auf den SC Dörenthe trifft, ist es erfahrungsgemäß schwer, eine Vorhersage zu treffen. Von den letzten neun Partien entschied die Cheruskia fünf für sich. Einmal trennte man sich Remis. Und dreimal gingen die Dörenther als Sieger vom Platz. In diesem Duell am zweiten Spieltag der Kreisliga A setzte sich die Wahrscheinlichkeitsrechnung durch. Die Gäste aus Laggenbeck gewannen mit 2:0 (1:0).

Ob die noch nicht allzu lang verjährte Pleite der Cheruskia in Dörenthe heute noch eine Rolle in den Laggenbecker Köpfen spielte? Schließlich kassierte man am 13. August 2022 an gleicher Stelle eine 0:6-Watschn. „Klar war das vorab ein Thema bei uns“, räumt Laggenbecks Co-Trainer Marc Wichmann ein. Verunsichern lassen hat sich aber wohl niemand in Schwarz-Gelb. Denn Wichmann bescheinigte seiner Mannschaft einen „sehr souveränen Auftritt“. Souverän ja, schön nein. Auch so könnte man die Partie aus Gästesicht zusammenfassen. Schönheit schien aber ohnehin nicht der Laggenbecker Anspruch an diesem Tag zu sein. „In Dörenthe gibt es keine einfachen Spiele. Der Platz ist klein und das Spiel sowieso meist auf lange Bälle ausgelegt“, so Wichmann.

Diagonalpeitschen à la Fleck

Gut, dass die Cheruskia durchaus über jemanden mit den entsprechenden und gefragten Qualitäten verfügt. Wilhelm Fleck schlug einen Diagonalball nach dem anderen (Gerüchten zufolge macht ihm das übrigens besonders viel Spaß). Der Weg zum Glück führte für die Gäste schließlich über außen. Bei einer scharfen Hereingabe trat Daniel Hintze zunächst daneben. Nicolai Schröer war aber hellwach, servierte den zweiten Ball erneut auf Hintze, der diesmal aus circa zehn Metern netzte – 1:0 (26.). Ob er Trinkgeld an Schröer gezahlt hat, ist nicht überliefert. Ebenso wenig wie die Antwort auf die Frage, wie Laggenbecks Schnapper Julian Maug den eigentlich nahe an der Perfektion getretenen Freistoß von Steffen Klaas noch aus dem Knick fischte und so den Ausgleich verhinderte (35.).

Pott – Harte – Schröer: 2:0

Überliefert ist dagegen der Verlauf des zweiten Durchgangs. In diesem kippte das Spiel endgültig Richtung Laggenbeck. „Da haben wir uns komplett den Schneid abkaufen lassen“, beklagte Dörenthe-Coach Dennis Rottmann. Nach einer knappen Stunde war das Spiel praktisch gelaufen. Laggenbecks Innenverteidiger Joel Pott hob einen Ball mit seinem, wohlgemerkt schwachen, linken Fuß über die Heim-Defensive hinweg direkt in den Lauf von Fabian Harte. Dieser schaute hoch, sah und spielte. Und zwar auf Nicolai Schröer, der nur noch einschieben musste (58.).

In der Folge ergab sich nicht mehr viel Spielfluss. Eher Redefluss. Gleich zwei Laggenbeckern zeigte Schiri Mario Principato wegen „Lamentierens“ die gelbe Karte. Dörenthes Nico Jordan brachte es mit dem Schlusspfiff noch fertig, den Ball erst an die Latte zu zimmern und den Nachschuss aus 50 Zentimetern drüber zu heben (90.+2.). Jedenfalls blieb es beim verdienten 2:0-Erfolg der Cheruskia. Das erkannte auch Rottmann an: „Die hatten heute neben mehr Qualität auch einfach mehr Biss als wir.“ Das Laggenbecker Trainerteam war indes besonders stolz auf die stabile Defensive. Ein Spiel zu Null. Wann gab’s das zuletzt mal? Wir helfen auf die Sprünge. Beim 6:0 gegen den SC Hörstel in der Vorsaison. Seitdem sind elf Pflichtspiele und sechs Freundschaftskicks ins Land gegangen. Ein wahrer Meilenstein für die Cheruskia, auf die in der nächsten Woche der offensiv nicht ganz so unbegabte VfL Ladbergen wartet.

SC Dörenthe – Cheruskia Laggenbeck 0:2 (0:1)
0:1 Hintze (26.), 0:2 Schröer (58.)