Moormann dropkickt Mettingen zum Traumstart 

Von Finn Determeyer

(21.08.23) Es ist irgendwie ein Wechselbad der Gefühle, das man momentan als Anhänger des SV Büren erleben muss. Kegelte die Truppe von Marcel Czichowski unter der Woche noch sensationell die ISV aus dem Pokal, steht sie nun nach der 0:1 (0:0)-Heimschlappe gegen Eintracht Mettingen nach zwei Spieltagen noch ohne einen einzigen Punkt da. Mettingen hingegen sammelte die volle Ausbeute von sechs Zählern ein und ist aktuell obendrein die einzige Mannschaft ohne Gegentreffer.

Das Endergebnis suggeriert ein enges Match zwischen diesen beiden absoluten Schwergewichten der Kreisliga A. Zumindest Büren-Coach Czichowski sah das auch so: „Es war ein klassisches 0:0-Spiel. Beide Mannschaften sind weit unter ihren Möglichkeiten geblieben und haben sich weitgehend gegenseitig egalisiert.“ Klar, ein Großteil der Partie spielte sich im Mittelfeld ab. Der Ballbesitz schlug eher pro Mettingen aus. Jedoch ohne, dass es im letzten Drittel auf irgendeiner Seite mal wirklich gefährlich wurde. Dennoch wollte Mettingens Trainer Pascal Heemann bei der Einschätzung seines Kollegen nicht ganz mitgehen: „Ich habe überhaupt kein 0:0-Spiel gesehen. Es hätte gut und gerne auch 3:2 für uns ausgehen können.“ Ob nun 3:2 oder 1:0 – Heemann betonte, dass das Spiel definitiv einen Sieger verdient hatte. Und der hieß Eintracht Mettingen. „Über den Großteil der Spielzeit waren wir klar besser und Büren deutlich überlegen. Denen ist lange Zeit gar nichts eingefallen.“

Heemann wechselt den Sieg ein

Daher können wir den ersten Durchgang getrost vernachlässigen und direkt in den zweiten Abschnitt springen. In diesem stellten die Hausherren ihr System leicht um – um eben jene Ideenlosigkeit aus den ersten 45 Minuten zu bekämpfen. Bei rum kam allerdings wenig. „Wir hatten durchgehend zu wenige Spieler in der gegnerischen Hälfte und sind zu behäbig nachgerückt“, räumte Czichowski ein. Das goldene Tor fiel nach einer guten Stunde. Nach einem Mettinger Eckstoß kam es kurzzeitig zum Gewusel im Bürener Strafraum. Dieses beendete der erst kurz zuvor eingewechselte Marius Moormann mit einem trockenen Dropkick in den Knick (63.). Für Czichowski ein „Zufallsprodukt“ und damit sinnbildlich für diese Partie.

Günana ans Gebälk 

Vom Führungstreffer euphorisiert, wurden die Gäste nun noch stärker. Das 2:0 lag in der Luft. Auch weil Büren nun freilich mehr aufmachen musste. Vielversprechende Kontergelegenheiten wurden jedoch nicht zielstrebig zuende gespielt. Glenn Schröer kam gleich zu zwei XXL-Chancen, von denen er laut Heemann „mindestens eine machen muss“. Weil Schröer es nicht tat, blieb es bis zum Schluss spannend. Auch weil ab zwanzig Minuten vor Schluss der Druck der Bürener stetig zunahm. Jeffrey Weber verlängerte per Kopf auf Noel Casas, der aus aussichtsreicher Position einen Flanke-Schuss-Hybriden am Tor vorbei setzte (83.). Dem Ausgleichstreffer am nächsten kam Sahin Günana, der per Freistoß nochmal die Latte wackeln ließ (85.). 

„Am Ende waren wir das bessere Team“, war Heemann rundum zufrieden. Besonders wie seine Truppe die Ausfälle von wichtigen Spielern wie Mirko Baune, Florian Lagemann oder Nikolai Biemann kompensierte imponierte dem Mettinger Übungsleiter. In Büren ist der Fehlstart in die Liga nun perfekt. Dennoch wollte Czichowski nicht in Panik verfallen. „Ich habe heute auch schon einige positive Dinge gesehen. Wir bleiben ganz entspannt, legen den Fokus jetzt voll auf Recke und werden nächste Woche die ersten drei Punkte holen.“

SV Büren – Eintracht Mettingen 0:1 (0:0)
0:1 Moormann (63.)