VfL Billerbeck nach 3:4-Krimi gegen ASV Ellewick quasi abgestiegen
Von Christian Lehmann
(16.05.22) Ein bittereres Drehbuch hätte man für den nun fast sicheren Abstieg des VfL Billerbeck kaum schreiben können. Bis zur 89. Minute führte die Mannschaft von Philipp Daldrup im Kellerkrimi gegen den ASV Ellewick hochverdient mit 3:2, ließ zahlreiche Hochkaräter zur Entscheidung liegen. Dann stellten die Gäste mit zwei Treffern in den Schlusssekunden die Partie komplett auf den Kopf. Billerbeck wird nach der 3:4 (2:2)-Niederlage in der kommenden Saison in der Kreisliga A spielen, auch wenn rein rechnerisch der Ligaverbleib noch möglich wäre. Dazu müssten die Jungs vom Helker Berg jedoch ihre drei verbleibenden Spiele hoch gewinnen und drei Teams hinter sich lassen.
"Wunder gibt es zwar immer wieder, aber ich denke, das war's jetzt", meinte auch Billerbecks Co-Trainer Steffen Schudy. Er hatte in den ersten 20 Minuten einen richtig tollen Auftritt der Hausherren gesehen, die nach einem strammen Schuss von Jan Deitert (1:0/4.) und einem Kopfballtor Max Zumbültes im Anschluss an einen Eckball (17.) hochverdient mit 2:0 führten. "Ellewick hatte nicht viel zu bestellen", so Schudy. Und doch stand's zur Pause 2:2, nachdem Bene Terbrack (2:1/24.) verkürzt und Maik Klein-Reesink ausgeglichen hatten (2:2/34.).
Auch den Start in die zweite Halbzeit verschliefen die Gäste jedoch, Leon Holtmann brachte den VfL mit seinem zwölften Saisontreffer wieder in Führung (46.). In der Folge verpassten es Matthias Möllering (62.) und Max Vandieken (72.) bei zwei Mega-Chancen, den Sack zumachen. Das rächte sich in Minute 89, als Ellewicks Spielertrainer Marc van den Berg den Ball mit der Hacke ins Billerbecker Tor lenkte. "Das hat den Spielverlauf auf den Kopf gestellt", so Schudy. Aber es sollte noch schlimmer kommen für die Gastgeber: Nach einem langen Ball in in die Spitze leitete Georg Röring direkt weiter zu Simon Krandick, der den Ball zum 3:4 im Tor unterbrachte. Der Rest war Ekstase in weiß und rot - und tiefe Trauer in blau und weiß.
"Das war echt ein komisches Spiel", sagte ein erleichterter Ellewicker Spielertrainer Alex Buning. "Billerbeck hat's gut gemacht, wir hätten uns nicht beschweren dürfen, wenn wir das Spiel verloren hätten. Wir waren aber deutlich kaltschnäuziger als sie. Ich hatte in der Schlussphase eigentlich nicht mehr das Gefühl, dass noch etwas passiert." Obwohl sein Team aus den vergangenen vier Spielen zehn Punkte geholt hat, steht es noch immer auf einem Abstiegsplatz. "Das ist bitter, dass wir gegenüber den anderen nichts gut machen konnten. Gefühlt kann aber fast jeder noch da unten reinrutschen. Wir müssen unsere Aufgaben erfüllen und noch mindestens sechs Punkte holen."
VfL Billerbeck - ASV Ellewick 3:4 (2:2)
1:0 Deitert (4.), 2:0 Zumbülte (17.),
2:1 Terbrack (24.), 2:2 Klein-Reesink (34.),
3:2 Holtmann (46.), 3:3 van den Berg (89.),
3:4 Krandick (90.+2)