Borkener Gala nach Flutlicht-Drama

Von Christian Lehmann

(24.11.22) Kurios ging's am Mittwochabend bereits vor dem Anpfiff der Partie RSV Borken gegen den SV Heek zu. Als sich die Akteure auf dem Ascheplatz in Burlo auf die Partie vorbereiteten, fiel plötzlich das Flutlicht aus. Eine ziemlich blöde Nummer, wenn man bedenkt, dass die Gäste mehr als 40 und Schiedsrichter Tim Jarczyk aus Lotte 120 Kilometer angereist waren. In einer Nacht-und-Nebel-Aktion zogen die Beteiligten auf den wenige Kilometer entfernten Kunstrasenplatz von Adler Weseke um. Statt wie geplant um 20 Uhr wurde die Partie um 20.45 Uhr angepfiffen. Was folgte, war eine Lehrstunde für den bis dato Tabellendritten: Nach ihrem 5:0 (4:0)-Erfolg haben die Borkener nun schon zehn Punkte mehr auf dem Konto als zum gleichen Zeitpunkt der Vorsaison.

"Nach unserer Fusion mit dem SV Burlo haben wir zwei wunderschöne Rasenplätze, aber leider keinen mit Flutlicht. Auf dem Ascheplatz wäre es nicht möglich gewesen zu spielen. Ich habe einen guten Draht nach Weseke, die haben sich da sehr kooperativ gezeigt. Es war die richtige Entscheidung", freute sich RSV-Coach Dennis Seeger, der das beste Spiel seiner Mannschaft in dieser Saison gesehen hatte. "Hinten standen wir sehr gut und haben fast nichts zugelassen. Wir waren sehr griffig, haben viele Zweikämpfe gewonnen und den Ball gut laufen lassen. So stark habe ich uns schon lange nicht mehr gesehen."

Doppelter Doppelschlag

Nach fünf Minuten hätten allerdings auch die Gäste nach einem Schuss von Jonas Bomkamp in Führung gehen können, danach nahm das Unheil aus ihrer Sicht seinen Lauf. Nach einer Kombination zwischen Lukas Anschlag und Sven Seeger wurde Aljoscha Kamp in der Box mit einem flachen Zuspiel freigespielt und stach erstmals zu (1:0/8.), wenig später stellte David Reckmann nach Freistoßflanke Alex Höings auf 2:0 (12.). Mit einem weiteren Doppelschlag entschieden die Gastgeber die Partie noch vor der Pause. Nach gutem Pressing über Kamp gelangte das Leder zu Sven Seeger, der zum 3:0 vollstreckte (36.). Wiederum nur zwei Minuten später lief Stephan Arnoldussen nach einem Angriff über die rechte Seite clever auf den zweiten Pfosten durch und staubte zum 4:0 ab (38.). Nach der Pause durfte dann nochmal Kamp ran, der aus dem Gewurschtel zum 5:0 traf (69.). Die über weite Strecken indisponierten Heeker hatten in den Schlussminuten noch zwei Großchancen durch Luka Kösters, doch der Ball wollte an diesem gebrauchten Abend einfach nicht rein.

"Es stand im Raum, das Spiel komplett abzusagen. Im Nachhinein betrachtet hätten wir das besser tun sollen. Das war eine reine Katastrophe - richtig, richtig schlecht", kommentierte Heeks Co-Trainer Thomas Ruminski. Er hatte in Abwesenheit von Rainer Hackenfort gemeinsam mit Tim Schücker den Hut auf. Dass der Spielertrainer, aber auch Matteo Schultewolter und Christian Theuring krankheitsbedingt passen mussten, wollte er aber nicht als Ausrede gelten lassen. "Einstellung und Kampf stimmten überhaupt nicht. Der einzige, der Normalform hatte, war unser Torhüter Jan Reinders. Das war von A bis Z gar nix. Ein großer Rückschlag. Wir werden am Samstag nochmal trainieren und hoffen, dass wir es am Dienstag gegen die SG Coesfeld besser machen."

RSV Borken - SV Heek     5:0 (4:0)
Tore: 1:0 Kamp (8.), 2:0 Reckmann (12.),
3:0 S. Seeger (36.), 4:0 Arnoldussen (38.),
5:0 Kamp (69.)