Also doch: Emsdetten ist schlagbar

Von Nils Tyczewski

(04.11.12) Also doch: Auch die vermeintliche "Übermannschaft" Emsdetten 05 ist schlagbar. Nach elf Spielen ohne Niederlage hat der Titelfavorit die erste Pleite kassiert. Eintracht Rheine II schlug die Jürgens-Elf klar mit 3:0 und hat nach zwei Niederlagen hintereinander wieder in die Erfolgsspur gefunden.

Maßgeblichen Anteil am Heimsieg der FCE-Reserve hatten ausgerechnet zwei ehemalige Nullfünfer: Nach einer torlosen ersten Hälfte brachte Sven Mersch die Gastgeber Mitte der zweiten Halbzeit mit einem Kopfballtreffer in Führung (58.), Timur Cingöz machte 20 Minuten später mit dem 3:0 den Sack zu (78.).

Rheine ging hochmotiviert ins Spiel und knöpfte den Gästen früh den Schneid ab. Die Elf von Trainer Thomas Spölming stand tief und setzte vor allem auf Konter. Wirklich gefährlich wurde es im ersten Durchgang aber nur selten. Sven Mersch setzte einen Kopfball knapp neben das Tor, Mario Brinkmann versuchte sein Glück mit zwei Freistößen, die ebenfalls nur um Zentimeter am Pfosten vorbeistrichen. Auf der anderen Seite traf Isuf Asllani mit einem Kopfball die Latte.

Mitte der zweiten Halbzeit ging's dann aber rund. Nach einem Angriff über die rechte Seite brachte Alexander Willers die Kugel in den Strafraum, wo Sven Mersch per Kopf zur Stelle war (58.). Die spielentscheidende Szene folgte knapp 20 Minuten später. Rheine griff über die linke Seite an, Emsdetten ging dazwischen, doch Rheine blieb in Ballbesitz. "Das war gestrecktes Bein. Da hätte der Schiedsrichter abpfeifen müssen", monierte Gäste-Coach Jürgens später. Tat er aber nicht. Stattdessen versenkte der eingewechselte Tobias Göttlich den Ball im kurzen Eck - 2:0 für Rheine (77.). Das passte Emsdettens Kevin Botella ganz und gar nicht. Der im Sommer vom Lokalrivalen Borussia zu den Schwatten gewechselte Offensivakteur protestierte heftig und sah Gelb. Doch Botella hatte immer noch nicht genug, meckerte weiter und sah die zweite Gelbe gleich hinterher. "In der Sache hatte er recht. Aber das darf er natürlich nicht so sagen", kommentierte Coach Jürgens die Aktion.

Eine Minute später legte Rheine die endgültige Entscheidung nach. Michael Wolters tankte sich auf der rechten Seite bis zur Grundlinie durch, legte klug zurück und bejubelte dann das 3:0 von Timur Cingöz. Rheines Topstürmer wird in den kommenden Tagen wohl desöfteren mit einem breiten Grinsen vor die Haustür treten - Cingöz wohnt in Emsdetten.

"Der Sieg ist eine super Sache für uns", sagte Rheines Trainer Thomas Spölming nach dem Spiel. Emsdetten habe zwar auch ein paar Chancen gehabt, "aber wer seine Dinger nicht nutzt, kann eben kein Spiel gewinnen". Da wollte auch Hans-Dieter Jürgens nicht widersprechen. "Wir haben überhaupt nicht ins Spiel gefunden. Rheine war aggressiver, hat viel Laufarbeit geleistet und letztlich verdient gewonnen", sagte Emsdettens Trainer.

An der tabellarischen Gesamtkonstellation hat sich trotz der ersten Saisonniederlage für die Nullfünfer nichts geändert. Die Schwatten logieren weiter auf dem Platz an der Sonne, Rheines Zweitvertretung folgt hinter dem SV Burgsteinfurt und Münster 08 auf Rang vier.

Eintracht Rheine II - Emsdetten 05     3:0 (0:0)
1:0 Mersch (58.), 2:0 Göttlich (77.),
3:0 Cingöz (78.)