Trotzreaktion, aber weiter Kummer für Greven

Von Christian Lehmann

(25.10.15) Die Schockstarre nach der 1:6-Pleite in Recke hat der SC Greven 09 überwunden. Trotz massiver personeller Probleme zeigte der Aufsteiger beim TuS Altenberge seinem Trainer Andrea Balderi, dass er gewillt war, alles für den Erfolg zu tun. Die Gastgeber gewannen trotzdem mit 3:1 (1:1), Nullneun verlor verletzungsbedingt auch noch Niklaas Houghton und Bernd Lakenbrink, sodass in der Schlussviertelstunde auch noch die Dienste von Altherrenkicker Ralf Berghaus gefragt waren. "Das ist schade, weil sich die Mannschaft gut verkauft hat. So kann man eine Niederlage akzeptieren", fand Balderi.

Gegen defensiv eingestellte Grevener hatten sich die Altenberger lange schwer getan, dabei allerdings auch Reife gezeigt und Ruhe bewiesen. Davor und vor der Leistung des Gegner zog TuS-Coach Bodo Gadomski den Hut: "Wir hatten ein ganz dickes Brett zu bohren und haben einen Gegner, der bis zur letzten Sekunde gefightet hat, müde gespielt und zielstrebig nach vorn gespielt. Das war eine unserer besten Saisonleistungen und eine gute Vorlage für das Spiel am Dienstag beim Tabellenführer." So denn das Flutlicht an der Großen Wiese funktioniert, spielen die nun viertplatzierten Altenbergerbeim Tabellenersten aus Kinderhaus vor.

Schwere Handverletzung bei Lakenbrink

Yves Arlt, Alex Nowitzki, Till Meyer, Johannes Mennemeyer: Diese klangvollen Namen standen aus diversen Gründen nicht auf dem Grevener Spielberichtsbogen. Trotzdem warfen sich die Gäste von Beginn an rein und gingen in der 14. Minute in Führung: Bernd Lakenbrink schnappte sich das Leder, spielte den Ball auf Philipp Kraus, dessen Flanke Laszlo Sooky in der Mitte unter Mithilfe des Altenberger Schnappers Marcel Brameier verwertete (15.). Bitter für den TuS, weil Sekunden zuvor einem Tor von David Marx die Anerkennung verwehrt worden war, weil Jakob Schlatt im Abseits stehend den Schlappen reinhielt (14.).

Vom Rückstand ließ sich der Favorit jedoch nicht aus der Bahn werfen. Aktivposten Marx traf zunächst die Latte (24.), ehe Schlatt auf Flanke von Malte Greshake der verdiente Ausgleich gelang (1:1/38.). Balderi, der in der Pause bereits Houghton hatte auswechseln müssen, verzog dann in der 50. Minute das Gesicht, als sein Spieler Bernd Lakenbrink nach einem fairen Zweikampf unglücklich gefallen war. Der Youngster musste mit dem Krankenwagen abtransportiert und wird nach seinem Handgelenksbruch wohl in diesem Jahr kein Spiel mehr bestreiten.

Trotzdem stemmten sich die Nullneuner weiterhin mit aller Macht gegen einen überlegenen Gegner, der in der 81. Minute dann doch die Lücke fand: Christian Hölker drang in den Strafraum ein und chippte den Ball über Lennard Helmig hinweg zum 2:1 ins Tor. Der Grevener Schnapper wetzte dann in der Nachspielzeit bei einem Nullneun-Freistoß mit nach vorn, um doch noch irgendwie den Ausgleich zu schaffen. Altenberge blockte den Versuch, konterte über Pascal Hölker. Dieser brachte den Ball zu Ricardo Bredeck, der mit der Kirsche am Fuß geschmeidig über die Torlinie trotten durfte (3:1/90.+3).

TuS Altenberge - SC Greven 09     3:1 (1:1)
0:1 Sooky (15.), 1:1 Schlatt (38.),
2:1 C. Hölker (81.), 3:1 Bredeck (90.+3)