Brameier als Turm in der Schlacht

Von Christian Lehmann

(13.09.15) Für Wilmsbergs Spielertrainer Christof Brüggemann war nach der 0:2 (0:1)-Niederlage beim TuS Altenberge klar, wer den Unterschied gemacht hatte. "Marcel Brameier hat Altenberge den Dreier gerettet", so Brüggemann, dessen Torhüter auf der Gegenseite ganz im Gegensatz zu den letzten Partien nicht den besten Tag erwischte.

In den spielentscheidenden Szenen der Partie standen die Torleute im Mittelpunkt. Beim 1:0-Führungstreffer der Altenberger hatte Malte Greshake messerscharf geflankt, SVW-Schnapper Lukas Schröder rutschte der Ball durch die Hosenträger (44.). Auf der Gegenseite avancierte Brameier final zum Derbyhelden, als er nach einem Foul von Jakob Schlatt an Jannick Hagedorn einen Foulelfmeter von Letzterem hielt und den Ball im Nachfassen unter sich begrub (85.). Auch sonst zeichnete sich der Hüne im Tor des TuS durch große Souveränität und Abgeklärtheit aus bei den zahlreichen Flanken, die in Durchgang zwei durch sein Hoheitsgebiet flogen.

Eine halbe Stunde in Unterzahl

Das war auch von Nöten, denn nach der Gelb-Roten Karte gegen Pascal Hölker (63.) mussten sich die Gastgeber eine gute halbe Stunde lang in Unterzahl den wütenden Angriffen der Piggen entgegenstellen, die sich allerdings vor dem gegnerischen Tor nicht glücklich anstellten. Auch nach dem 0:2, einem sauber durchgespielten Konter nach einem Fehler im Spielaufbau von Johannes Wesselmann, den Malte Greshake nach Zuspiel von Ricardo Bredeck vollendete (78.), glaubten die Gäste noch an einen Punkt. Brüggemann: "Wenn wir den Anschlusstreffer machen, glaube ich, geht da noch was."

In Durchgang eins hatten die Piggen zweimal die Möglichkeit zur Führung verstreichen lassen. Weil Matthias Brüggemann bei einem Treffer von Marius Wies in Brameiers Sichtfeld stand, pfiff Schiedsrichter Bernward Pinke jubelnde Gäste zurück (20.). "Das hat er sehr gut gesehen. Leider", meinte Brüggemann, der später gemeinsam die nächste Führungschance vergab (40.). Doch auch den Altenbergern ergaben sich Chancen auf der Gegenseite. Die Beste, den Sack früher zuzumachen, vergab Bredeck, der einen Kopfball an die Latte setzte (73.).

Kein Leckerbissen

Sein Trainer Bodo Gadomski hatte nach 90 Minuten "keinen fußballerischen Leckerbissen" seiner Elf gesehen, war aber froh und stolz, dass diese den Kampf angenommen und große Moral gezeigt hatte. "Das sind die schönsten Siege", so Gadomski, der auch im Vorfeld ein gutes Gefühl hatte und mit der richtigen Ergebnisvoraussage auch das interne Tippspiel für sich entschieden hatte. 

Aus drei gefühlten Spitzenspielen haben die Piggen nun einen Zähler geholt. "Zu wenig, wenn man den Anspruch hat, oben dabei zu sein", meinte Brüggemann. Das sind derweil weiterhin die Altenberger mit Platz vier und zehn Punkten.

TuS Altenberge - SV Wilmsberg     2:0 (1:0)
1:0 Greshake (44.), 2:0 Greshake (78.)
Gelb-Rote Karte: Altenberges P. Hölker (63./wiederh. Foulsp.)