"Wir sind gerne die Gejagten"

Von Christian Lehmann

(22.09.16) Zur Unzeit, also unmittelbar vor der Kirmes, bekamen die Ligaprimusse des TuS Recke einen auf den Deckel. Die 2:3-Pleite gegen Gievenbecks U23 schlug dem Tabellenführer aufs Gemüt. Kapitän Alex Feldmann hat es kommen sehen. "Das hat sich in der Trainingswoche abgezeichnet. Wir waren vom Kopf her nicht da, die Spannung hat gefehlt, die Spieltagspause hat uns nicht gut getan."

Trotzdem hat das Team von Coach Marc Wiethölter die erste Saisonpleite fix abgehakt und blickt nach vorn. Schließlich steht es noch immer an der Spitze, obschon viele Verfolger sogar ein Spiel mehr absolviert haben. Hat der TuS in dieser Saison das Zeug, aufzusteigen? Feldmann hält es wie sein Trainer und bleibt vorsichtig: "Das Potenzial ist sicher vorhanden, nach oben alles offen. Vom Aufstieg zu sprechen, wäre aber vermessen. Da gibt es andere Teams, die größere Ambitionen hegen. Wir sind gerne die Gejagten und wollen so lange wie möglich oben stehen. Wahrscheinlich ist es aber nur eine Momentaufnahme."Für ihn ist der SV Wilmsberg die beste Truppe der Liga. "Auch Gievenbeck ist spielerisch ganz vorne dabei."


FC Gievenbeck U23 - FCE Rheine U23     (Sonntag, 13 Uhr)
Da treffen sich zwei Teams am Gievenbecker Weg, die immer für einen Klopper gut sind. Die FCG-Bubis vernaschten zuletzt den Tabellenersten aus Recke, zeigten aber auch schwankende Leistungen. Für Rheines Nachwuchs, der offensiv vielversprechende Ansätze zeigt, hinten aber bisher arg anfällig war (durchschnittlich 3,2 Gegentore pro Spiel), geht es nach dem spielfreien letzten Wochenende darum, kompakter zu stehen.
Heimspiel-Tipp: 2:2
Alex Feldmann: Ich glaube, dass Gievenbeck den Trend bestätigen wird, obwohl Rheine eine gute Truppe hat. Es wird auf jeden Fall torreich - 3:2.

Vorwärts Wettringen - Preußen Borghorst     (Sonntag, 15 Uhr)
Auf dem personellen Zahnfleisch kommen die Adlerträger nach dem letzten Spiel daher. Nach der Verletzung von Dennis Brake und dem Platzverweis gegen Tobias Mader hat SCP-Coach Carlos Andrade zwei Sorgen mehr. Spiele mit Wettringer Beteiligung gehen in dieser Spielzeit in der Regel deutlich aus, in den letzten Wochen kassierte die Elf von Trainer Manni Köning entweder richtig (0:4 in Wilmsberg, 1:3 in Hauenhorst) oder prügelte dem Gegner die Bude voll (4:0 gegen Altenberge, 7:0 gegen Greven). Schlecht für Borghorst: Daheim sind die Hiärtken-Kicker in drei Spielen noch ungeschlagen, dabei erzielten sie 11:0 Tore.
Heimspiel-Tipp: 2:1
Alex Feldmann: Wettringen spielt einen guten Ball. Borghorst hat letzte Saison eine schwache Rückrunde gespielt. Nach dem ersten Spiel habe ich schon gedacht, dass das ein Abstiegskandidat sein könnte.

SuS Neuenkirchen II - SC Altenrheine     (Sonntag, 15 Uhr)
Wäre die Partie bei BW Aasee eine Minute früher abgepfiffen worden, dann wäre die SuS-Reserve nun voll im Plan. Wurde sie aber nunmal nicht. Daher müssen die Männer von Thorsten Schmidt und André Haarmann sich die verpassten Punkte gegen den SCA wiederholen. Das wird allerdings nicht allzu leicht, denn in Altenrheine hat sich in diesem Sommer einiges zum Positiven verändert. Die "Harakiri-Zeiten" (Trainer Daniel Apke), in denen Spiele mit SCA-Beteiligung gern auch mal 4:4 ausgingen, scheinen vorbei.
Heimspiel-Tipp: 1:3
Alex Feldmann: Altenrheine ist für mich bisher die Überraschungsmannschaft - 0:2.

Teuto Riesenbeck - TuS Altenberge     (Sonntag, 15 Uhr)
Au backe, Teuto! Den Saisonstart hatten sich die Männer um Coach Mike Schwering anders vorgestellt. Dabei war es mit dem Sieg gegen den SV Wilmsberg so gut losgegangen für die Riesenbecker. Anschließend holten sie allerdings keinen Punkt mehr und kassierten in jedem Spiel mindestens zwei Gegentore. Keine Ideal-Voraussetzungen, um auf wiedererstarkte Altenberger zu treffen, die zuletzt beim 3:0-Sieg über Westfalia Kinderhaus für große Augen und hochgezogene Stirnen bei der Konkurrenz sorgten.
Heimspiel-Tipp: 1:2
Alex Feldmann: Riesenbeck kennen wir gut, eine sehr gute Truppe. Eigentlich sind sie sehr heimstark. So langsam müssen sie mal die Kurve kriegen. Den ersten Schritt machen sie gegen Altenberge - 1:1.

Westfalia Kinderhaus - SC Greven 09     (Sonntag, 15 Uhr)
Etliche Fehlpässe, taktisches Fehlverhalten. So, wie sich der SC Westfalia Kinderhaus in der zweiten Hälfte beim TuS Altenberge präsentierte, kannte man ihn gar nicht. Die Elf von Frank Busch empfängt den Tabellen-14. aus Greven mit ganz viel Wut im Bauch. Das könnte ganz böse ausgehen für die Truppe von Coach Thomas Fraundörfer, wenn sie defensiv ähnlich sorglos agiert wie in den letzten Partien. 19 Gegentore in sechs Spielen - das ist Liga-Minuswert.
Heimspiel-Tipp: Das launische Leistungspendel der Kinderhauser schlägt wieder nach oben aus - 2:0.
Alex Feldmann: Greven hatte in dieser Saison wieder mal einen Umbruch. Kinderhaus schätze ich deutlich stärker ein. 3:0.

SV Wilmsberg - Ibbenbürener SpVgg     (Sonntag, 15 Uhr)
In seiner Kolumne beim portal vois.news behauptete Ex-Trainer und Szenekenner Hans-Dieter Jürgens, beim SV Wilmsberg würde intern nur Platz eins zählen. Immerhin haben sich die Brüggemänner in den erfolgreichen letzten Wochen diesem bis auf zwei Zähler angenähert. Aufsteiger ISV schwimmt weiter munter in der Liga mit, hat aber auch seit mittlerweile fast einem Monat keinen Sieg mehr eingefahren. 
Heimspiel-Tipp: Die Piggen bleiben in Schlagdistanz zur Spitze - 3:1.
Alex Feldmann: Die ISV ist ähnlich wie wir damals kein normaler Aufsteiger. In den bisherigen Spielen haben sie sehr gute Ansätze gezeigt, sind konterstark, im Mittelfeld gut besetzt und verfügen mit Benni Basler vorn über einen echten Knipser. Die machen in Wilmsberg einen guten Job, verlieren aber mit 1:2.

Germania Hauenhorst - TuS Recke     (Sonntag, 15 Uhr)
Nach der ersten Saisonniederlage gegen Gievenbecks U23 und einem "Totalausfall" seines fast kompletten Teams in Durchgang zwei des Pokalspiels in Hörstel unter der Woche erwartet Reckes Coach Marc Wiethölter, dass sein Team in Hauenhorst die "nötige Schärfe und Galligkeit" an den Tag legt. Das muss es auch, denn die Germanen haben sich bisher trotz hoher Hürden ganz passabel geschlagen. Offensiv muss das Team von Thomas Höing und Markus Heckmann allerdings noch zulegen: Nur fünf erzielte Tore - schlechter ist einzig Schlusslicht Riesenbeck. Wiethölter geht davon aus, dass der Gastgeber im eigenen Stadion auf Konter setzen wird.
Heimspiel-Tipp: Mit Klostermann-Wirbel und einem Feldmann-Kopfballtor siegt Recke ohne Probleme - 1:4.
Alex Feldmann: Hauenhorst ist für uns eine schwer einzuschätzende Truppe. Die kommen über Zweikämpfe, da sind wir gewarnt. Das wird eine reine Kopfsache. Ich hoffe, dass wir zu null spielen, weil die Trainer dann bezahlen müssen. Wir gewinnen 2:0.