ISV-Mentalitätsmonster schlagen wieder zu

Von Christian Lehmann

(25.09.16) "Wir sind die Mentalitätsmonster", sagte Florian Lürwer nach der Partie in Wilmsberg voller Stolz. Kein Wunder, dass nach dem 3:3 (2:0)-Remis des SVW gegen seine Ibbenbürener Spielvereinigung auf der Rückfahrt im Bus gesungen, gefeiert und rhythmisch geklatscht wurde. Mehrfach holte der Aufsteiger beim Topteam einen Rückstand auf, den Treffer zum Endstand erzielten die Schwarz-Weißen gar in Unterzahl.

"Das darf auf keinen Fall passieren. Wenn wir 2:0 führen, müssen wir das Ding nach Hause bringen. Und nach dem 3:2 erst recht. Wenn wir ein bisschen mehr Fußball gespielt hätten, statt den Ball lang nach vorne zu prügeln, dann hätten wir das Ding souverän gewonnen", zürnte SVW-Trainer Christof Brüggemann. 

Hagedorn trifft doppelt

Seine Elf hatte im ersten Durchgang eine grandiose Leistung abgeliefert, von den Ibbenbürenern allerdings auch ziemlich viele Räume angeboten bekommen. Nach einem feinen Chip-Ball von Thomas Grabowski über die Kette hatte Jannick Hagedorn das 1:0 besorgt (20.), um wenig später auf Ablage von Alex Wehrmann auch noch das 2:0 nachzulegen (28.) - alles lief nach Plan für die Piggen. Ihre erste Chance verzeichneten die Gäste erst kurz vor der Pause bei einem Freistoß von Janis Schneider (44.). Lürwer: "Wilmsberg hat uns in Grund und Boden gespielt." Brüggemann: "Man hatte nicht das Gefühl, dass wir einbrechen könnten."

Aber genau das geschah: Nach dem Anschlusstreffer von Schneider (61.) roch die ISV plötzlich Lunte und bekam den Ausgleich von Fabian Baumeister auf dem Silbertablett serviert: Wilmsbergs Innenverteidiger bediente ungewollt Simon Kock, der zum 2:2 traf (78.). Kurz darauf leistete sich Schneider - wegen Meckerns bereits verwarnt - ein Foulspiel in Strafraumnähe, das der Schiri mit der Ampelkarte ahndete. Nach dem folgenden Freistoß köpfte Grabowski den Ball an die Latte, Baumeister setzte nach und machte das zuvor Geschehene vergessen (3:2/80.). 

Alles gut also für den SVW? Denkste! Weil Alex Wehrmann die Murmel nicht rigoros aus der Gefahrenzone prügelte, durfte Niklas Pollok mit seiner ersten Ballberührung zum 3:3 treffen. Und das auch noch per Seitfallzieher! "Der Junge ist in seinem ersten Seniorenjahr und macht so eine Hütte - Wahnsinn!", staunte Lürwer. Noch mehr hätte er gestaunt, wenn Benni Basler und Kevin Hagemann im Zwei-gegen-Eins mit SVW-Schnapper Selwan Abdul-Rahman gar noch den Siegtreffer markiert hätten (90.).

SV Wilmsberg - Ibbenbürener SpVgg     3:3 (2:0)
1:0 Hagedorn (20.), 2:0 Hagedorn (28.),
2:1 Schneider (61.), 2:2 Kock (78.),
3:2 Baumeister (80.), 3:3 Pollok (86.)
Gelb-Rote Karte: Ibbenbürens Schneider (79./Meckern, Foulspiel)