FCG kann auch anders

Von Christian Lehmann

(02.10.16) Für gewöhnlich spielt die U23 des 1. FC Gievenbeck einen sehr sauberen Ball. Fast musste man sich fragen, ob das denn auch wirklich die Truppe von Stefan Bischoff und Christian Wielers war, die da in der zweiten Halbzeit der Bezirksliga-Partie bei Blau-Weiß Aasee auf dem Acker stand. Mit langen Schlägen nach vorn, einem starken Schnapper und jeder Menge Massel brachten die Gäste den 1:0 (0:0)-Auswärtserfolg über die Zeit.

"Aasee, die können durch nur lang und weit auf Bucksteeg. Und Standards." Dieses Vorurteil hört man an den Fußball-Stammtischen in der Region häufig. Dass sie bei Weitem mehr drauf haben als das, stellten die Blau-Weißen gegen Gievenbeck unter Beweis. Keine zwei Minuten nach dem Führungstreffer der 49ers - Felix Remmersmann hatte nach einer butterweichen Freistoßflanke von Malte Noack per Kopf genetzt (50.) - zeigte BWA, das es nicht gewillt war, dem Gegner die Punkte kampflos zu überlassen. Torben Bucksteegs Kopfball zischte haarscharf am Tor vorbei, Christian Hülsmeier hielt das Leder im Spiel, legte ab auf Gerrit Borgers. Aasees agiler Außenverteidiger zog die Murmel hinter dem Standbein her, zog ab - doch Christoph Hunnewinkel stand im Weg (52.). Der FCG-Schnapper sollte auch in der Folge, vor allem nach Aasee-Standards, im Mittelpunkt stehen. Glück hatte er, als ein langer Ball durchrutschte und auf die Latte patschte - das wäre ein Eigentor von Kolja Speckmann gewesen (68.).

Nur langer Hafer 

Weil sie anschließend nur den langen Hafer auspackten und Arne Stegt es vorne allein nicht schaffte, die Bälle unter Bedrängnis festzumachen, mussten die Gievenbecker bis zum Ende zittern. Yaya Touray, der Julian Kampschulte den Ball klaute und ihn rechts am Tor vorbeischob (80.), sowie der eingewechselte Steffen Hunnewinkel (89.) hätten den Deckel draufmachen können. Weil sie das nicht taten, wurde es noch genau einmal richtig eng. Nach einem Eckball tummelten sich alle 22 Spieler im Gievenbecker Sechzehner, Stemmerich kam an den Ball, scheiterte aber am glänzend parierenden Hunnewinkel (90.+3). Dann war finito.

Traurig darüber, dass seine Elf sich nicht für eine couragierte Leistung belohnte, zeigte sich BWA-Coach Costa Fetsch: "Aus dem Spiel heraus haben wir nichts zugelassen. Ärgerlich, dass das Gegentor nach einem Standard fällt. Wir haben vorne bis zum Schluss alles versucht. Ich finde, wir haben gegen einen starken Gegner ein super Spiel gemacht."

Froh war Gievenbecks Spielertrainer Stefan Bischoff eigentlich nur darüber, dass sein Team die drei Punkte im Sack hatte. "Wir sind eigentlich eine Mannschaft, die gerne Fußball spielt und auch Fußball spielen kann. Ich hätte mir gewünscht, dass die Sicherheit, die uns der Führungstreffer geben sollte, sich auch bemerkbar macht. Die Räume wurden größer, da hätten wir unsere fußballerische Qualität ausspielen müssen. Aber da waren wir deutlich zu hektisch und haben zu schnell auf den langen Ball zurück gegriffen. Das hat zu viel Kraft gekostet. Ich glaube, wir können noch besser spielen."

BW Aasee - 1. FC Gievenbeck U23     0:1 (0:0)
0:1 Remmersmann (50.)