Nuancen entscheiden das Topspiel

Von Christian Lehmann

(02.10.16) Christof Brüggemann und Marc Wiethölter verstehen sich. Das hat sich auch nach dem 1:0 (0:0)-Auswärtssieg von Brüggemanns Wilmsbergern bei Wiethölters TuS Recke im Topspiel des 8. Spieltages nicht geändert. In einem kleinen Punkt waren sich die beiden Coaches dann aber doch nicht zu 100 Prozent einig.

Es ging um die Bewertung der wohl spielentscheidenden Szene vor dem 1:0 der Piggen. Jannick Hagedorn machte im Luft-Zweikampf mit Aaron Große-Sundrup einen Buckel, gewann die Kirsche und leitete sie zu Alex Hesener weiter, der sein drittes Saisontor erzielte. Wiethölter hatte hier ein Foulspiel von Wilmsbergs Zehner gesehen, der übrigens in unserem Anschwitzen das richtige Ergebnis vorausgesagt hatte. Brüggemann meinte: "50 Prozent der Schiedsrichter pfeifen das, 50 Prozent nicht." Glück für die Piggen, dass Referee Philipp Hagemann zu Letzteren gehört.

"Mit allen Wassern gewaschen"

Trotz allem erkannte Wiethölter in seiner Spielanalyse die Leistung des Gegners an. "Wenn eine Mannschaft den Sieg ein bisschen mehr verdient hat, dann ist das Wilmsberg. Das ist halt 'ne abgezockte Truppe. Die sind mit allen Wassern gewaschen. Wenn zwei ordentliche Mannschaften gegeneinander spielen, dann kommt da nicht immer ein gutes Spiel bei rum. Wir müssen wieder dahin kommen, dass wir besseren Fußball spielen. Die Welt geht nicht unter, wir sind noch voll im Geschäft. Trotzdem ist mir die Erwartungshaltung hier manchmal zu hoch. Man muss ja sehen, wo wir herkommen."

Brüggemann sagte nach dem Spiel: "Natürlich hätte das auch 0:0 ausgehen können, aber wir haben es gewollt und sind sicher nicht der unverdiente Sieger. Was die Jungs heute gezeigt haben, zeichnet sie aus. In den Spitzenspielen sind sie immer noch einen Tick fokussierter."

Fokussiert waren in Durchgang eins zunächst auch die Gastgeber. Rene Heeke hatte für den TuS die erste Einschusschance (18.). Auf der Gegenseite traf Johannes Wesselmann nach einer Ecke per Kopf nur die Latte (30.). Patrick Donnermeyer verhinderte anschließend gegen Brüggemann den Rückstand (30.), ehe auf der Gegenseite Tobias Klostermann für Recke scheiterte (42.). Im zweiten Durchgang hatte dann erneut Brüggemann die fette Chance, Wilmsberg in Führung zu schießen. Das Laufduell mit ihm musste Patrick Bruns wegen einer Muskelverletzung abbrechen, der Spielertrainer bemerkte gar nicht, dass er keinen Gegnerdruck hatte, ließ sich zu weit hinaustragen und schoss Donnermeyer an (63.). "Ron Konermann hat noch laut 'alleine' geschrien. Da habe ich ihn falsch verstanden", so der SVW-Coach. Als dann Hesener kurz nach seiner Einwechslung getroffen hatte, brachte die Wiethölter-Elf mit Ausnahme eines Distanzschusses von Dominik Pieper (79.) nicht mehr allzu viel auf die Reihe. 

TuS Recke - SV Wilmsberg     0:1 (0:0)
0:1 Hesener (76.)