"Heute sind wir die Lachnummer!"

Von Christian Lehmann

(22.04.19) Was musste der SC Preußen Lengerich nach der 1:10-Klatsche gegen den VfL Wolbeck am Gründonnerstag nicht alles an Häme über sich ergießen lassen. Vier Tage später präsentierte sich die Mannschaft von Trainer Pascal Heemann - trotz massiver personeller Sorgen - wie runderneuert. Sehr zum Leidwesen von (Ex-?)Aufstiegsaspirant SV Wilmsberg, der nach teils desolater Leistung an der Münsterstraße verdient mit 1:2 (1:1) verlor.

"Heute sind wir die Lachnummer", meinte Brüggemann, der bei seinem Team Einstellung, Engagement und Ernsthaftigkeit vermisste. "Ich hatte im Vorfeld noch eindringlich davor gewarnt, dieses 1:10 nicht zu hoch zu hängen. Anscheinend wurde ich nicht erhört. Wenn Du in dieser Liga deine Leistung nicht zu 100 Prozent abrufst, kannst Du kein Spiel gewinnen." Für Brüggemanns Gegenüber Heemann war es "exakt die Antwort, die wir eingefordert hatten. Die Jungs haben es gegen den für mich immer noch spielstärksten Gegner der Liga richtig, richtig gut gemacht. "Über die 90 Minuten betrachtet waren wir das bessere Team."

Zittern trotz Überzahl

In den letzten zehn Minuten mussten die Hausherren allerdings mächtig um den Sieg schwitzen - und das trotz Überzahl. Jan Markfort hatte nach einem Tackling in der letzten Linie seinen Gegenspieler zu Fall gebracht, Referee Dennis Götsch wertete das als Vereitlung einer klaren Torchance (75.) und zückte die Rote Karte. 

In der Anfangsphase schien zunächst noch alles den erwartenden Gang zu nehmen. Die Piggen trafen nach einem Foulelfmeter durch Alex Hesener zur Führung (10.), Felix Reuther hatte zuvor Nils Schemann an der Strafraumkante gefällt. "Danach haben wir wohl gedacht, es geht auch ohne Zweikampfführung, Wir haben in der Defensive nur noch halbherzig agiert", monierte Wilmsbergs Coach. Die Preußen konterten den Rückstand direkt, Marc Siegmund traf nach einem von der Grundlinie zurückgelegten Ball aus der Distanz, SVW-Schnapper Freddy Teupen sah nicht gut aus und hätte das Geschoss vielleicht noch entschärfen Können (1:1/14.).

Für das Sahnehäubchen am "Tag der Wiedergutmachung" sorgte Timo Zimmermann, der nach einem Konterangriff über Kapitän Sascha Höwing und A-Junior Florens Hülsmann das 2:1 besorgte (78.). Auf der Gegenseite hatte Brüggemann Pech, dass sein Abschluss nach Einwechslung nur am Innenpfosten landete (90.).

Die Themen Aufstieg und Meisterschaft stehen in Wilmsberg nun fürs Erste auf dem Index. Brüggemann: "Der Zug ist für uns abgefahren. Mit so Leistungen wie heute haben wir dort oben nichts zu suchen. Wir spielen jetzt gegen Horstmar. Sollte sich vorher jemand mit dem Spiel gegen den SV Burgsteinfurt beschäftigen, wird er sich das nächste Spiel von außen anschauen." 

Preußen Lengerich - SV Wilmsberg     2:1 (1:1)
0:1 Hesener (10./FE), 1:1 Siegmund (14.),
2:1 Zimmermann (78. ]