Bezirksliga 12
Recke schenkt die Punkte her
Von Fabian Renger
(23.04.19) "Eine Viertelstunde waren wir gut drin, dann gab's eine Trinkpause und danach ging's bergab." Auch wenn Marc Wiethölters Co-Trainer Marc-Andre Schmidt ohne seinen Chef mit dem TuS Recke 0:3 (0:2) gegen die SG Telgte verlor, muss man ihm lassen: Die Sache mit der Öffentlichkeitsarbeit hat er definitiv drauf. Hätte das mal für seine Kicker auch gegolten. Die bekamen nämlich in der Folge gar nichts mehr auf die Kette.
Nach einem guten Beginn samt Lattentreffer von Lars Röber (10.) kamen die Hausherren mehr und mehr aus dem Tritt. Die Einstellung passte nicht, das Zweikampfverhalten. Das hatte alles etwas mehr von einem lauen Sommerkick nach dem Motto "Hey, warum sollen wir was tun? Wir brauchen ja eh keine Zähler mehr." Die SGT hingegen war Feuer und Flamme, eine richtige Duftmarke zu setzen. Nach zwei 0:3-Pleiten in Folgen und insgesamt fünf sieglosen Matches in Folge eine gute Reaktion.
Zohlen entdeckt das Kollektiv
Dementsprechend happy war auch SGT-Cheftrainer Mario Zohlen. "Wir haben im Kollektiv gut verteidigt - endlich wieder", lobte er den bissigen, aggressiven Auftritt seiner Farben. Enge Abstände zwischen den Ketten, gefletschte Zähne, das alles hatte er zuletzt häufig vermisst bei seiner Mannschaft. In Recke wirkte das anders.
Weil eben auch Recke gänzlich anders wirkte, als man es vom TuS kennt. "Wir hatten zu viele technische Mängel drin im Spiel", legte Schmidt den Finger in die Wunde. Auch Bälle schenkten seine Männer zu häufig zu schnell her. Gar nicht cool. Nach 39 Minuten jubelten die Telgter dann zum ersten Mal. Fahri Malaj setzte sich auf links gut durch, Kevin Wolf war erfolgreich durchgelaufen - 0:1. Noch mit dem Halbzeitpfiff legte Nils Möllers nach. Die Vorentscheidung.
Telgte im Stile keines Abstiegskandidaten
"Wir haben uns in der Halbzeit richtig gepusht, so weiter zu machen", merkte Zohlen bereits zum Pausentee seiner Elf an, das diese weiß, was das Stündlein geschlagen hat. Sicher wie souverän schaukelte sie das Resultat nach Hause, erhöhte es gar nochmal in Person von Jannik Witte. Nach 74 Minuten unterlief ihm ein Missgeschick: Eine Flanke verunglückte so sehr, dass sie direkt ins Tor segelte. Kann man auch mal so mitnehmen. Vielleicht hatte er es ja insgeheim so geplant. Und Recke so? "Wir waren einfach nur harmlos!" Rumms! Schmidt hatte den Kaffee auf. Er dürfte seinem Chef einiges berichtet haben...
TuS Recke - SG Telgte
0:1 Wolf (39.), 0:2 Möllers (45.)
0:3 Witte (74.