Büchter ist's viel zu wild

Von Christian Lehmann

(06.11.22) 8:2, 4:0, 5:1, 10:0, 2:3 - und nun ein 6:3 (2:1)-Auswärtssieg beim TuS Altenberge. Wenn die Ibbenbürener SpVgg so weitermacht, dann kann sie bald einen Vergnügungs-Zuschlag für ihre Bezirksliga-Spiele nehmen. Trotz der vielen Tore am Großen Berg war Steffen Büchter allerdings überhaupt nicht begeistert vom Auftritt seiner Männer im Hügeldorf.

"Das war echt nicht gut", monierte der ISV-Spielertrainer. Es war ein absolut wildes Spiel, wir haben defensiv viel zu viele Löcher offenbart und nicht gut verteidigt. Das war sehr fahrig. Wir können froh sein, dass wir in der zweiten Halbzeit nicht das 4:3 kassieren. Die drei Punkte haben wir, aber heute ist keiner zufrieden mit dem Spiel..."

Doppelpack von Lenny Bladt

Die Partie begann eigentlich so, wie sich die Hausherren das ausgemalt hatten - zumindest ergebnistechnisch. Lennart Bladt nutzte einen Altenberger Defensivpatzer bei einem langen Ball und jagte den Ball im Nachsetzen zum 0:1 ins Netz (14.), sieben Minuten vor der Pause erzielte der Torjäger dann nach einem zunächst unsauber verarbeiteten Flugball sein 15. Saisontor (0:2/38.). Mit dem Pausenpfiff gelang jedoch Altenberges Simon Gerdes der Anschlusstreffer (1:2/45.). "Wir waren nach unserer Führung total fahrig, haben nur lange Bälle gespielt. Vielleicht war das 1:2 gar nicht so schlecht, das war ein Wachmacher", meinte Büchter.

In der Tat kam die ISV gut raus und stellte den Zwei-Tore-Vorsprung durch einen Lupfer von Maxi Pelle wieder her (1:3/47.). Danach zeigte der TuS jedoch eine tolle Moral, verkürzte nach einem Eckball durch Kai Leutermann (2:3/54.) und glich nach Flanke von Marius Dylka und Kopfball Christian Hölkers zum 3:3 aus (3:3/64.). "Da hatten wir eigentlich das Momentum auf unserer Seite", meinte Altenberges Coach Dennis Brunsmann. Danny da Costa, Dylka und Gerdes hätten die Hausherren in dieser Phase in Führung bringen können. "Wenn Du so frei vor dem Tor stehst, musst Du die Dinger in der Bezirksliga einfach machen", haderte Brunsmann.

Doppelpack von Pelle, Doppelpack von Schneider

Stattdessen bekamen die Gäste die Partie nach der Einwechslung von Steffen und Julian Büchter doch noch gewuppt: Bei einem Klärungsversuch behinderte sich die TuS-Defensive gegenseitig, Janis Schneider eroberte den Ball und legte raus zu Steffen Büchter. Dessen Chip-Ball über die Kette erreichte Pelle, der die ISV wieder in Führung brachte (3:4/74.). Bei einer Halbfeld-Freistoßflanke von Schneider, die sich mit einer ekligen Flugkurve ins lange Eck senkte, sah TuS-Keeper Till Scheipers unglücklich aus (3:5/85.). Nun war die Gegenwehr gebrochen, Schneider legte nach einem Chip-Ball von Pelle auf den zweiten Pfosten noch seinen zweiten Treffer nach (3:6/88.). 

Brunsmann sah sein Team deutlich unter Wert verkauft: "Uns hat das nötige Quäntchen Glück gefehlt. Ibbenbüren hat eine brutal starke Offensive, aber wir haben uns auch viele Gegentore gefangen, weil wir den Ball nicht einfach mal klar raushauen. Sechs Gegentore - das sieht brutal aus, spiegelt aber nicht das Spiel wieder. Ibbenbüren war einfach kaltschnäuziger als wir. Es ist unfassbar ärgerlich, es wäre möglich gewesen, einen Punkt mitzunehmen."

TuS Altenberge - Ibbenbürener SpVgg     3:6 (1:2)
Tore: 0:1 Bladt (14.), 0:2 Bladt (38.),
1:2 Gerdes (45.), 1:3 Pelle (47.), 
2:3 Leutermann (54.), 3:3 C. Hölker (64.),
3:4 Pelle (74.), 3:5 Schneider (85.),
3:6 Schneider (88.)