Leser sorgt für Grevener Schockstarre

Von Christian Lehmann

(17.09.23) "Fußball ist manchmal sehr gemein." Man hatte fast das Gefühl, als wolle sich Wacker Mecklenbecks Coach Daniel Efker für den 1:0 (0:0)-Sieg gegen den SC Greven 09 entschuldigen. In der ersten Halbzeit hatte es nicht wirklich nach diesem Coup für die Hausherren gerochen. Max Leser schockte die Gäste mit dem Goldenen Tor in der 53. Minute. Zuvor hatte ein gewisser Simon Jung - der Name ist Programm beim U19-Schnapper - die Nullneuner zur Verzweiflung getrieben.

"Überragend! Das nehmen wir gerne mit. Wir haben die erste Halbzeit komplett verschlafen und dürfen uns nicht beschweren, wenn es zur Pause 0:2 oder 0:3 steht", meinte Efker. "Simon hat uns mit richtig guten Paraden im Spiel gehalten." Marcel Lukas war in Durchgang eins völlig frei auf den Mecklenbecker Keeper zugestürmt, er verpasste aber ebenso einen Treffer wie Stefan Sackarndt (aus kurzer Distanz drüber) oder Patrick Fechtel (daneben) - und das waren nur die ganz dicken Dinger. Die Hausherren kamen nur bei einem Kopfball von Max Leser und einer Eckball-Serie kurz vor der Pause dem Grevener Kasten nahe. Efker meinte aber: "In Summe war das viel zu wenig."

Gegentor als Wirkungstreffer

Die Halbzeitansprache wirkte, denn nach Wiederbeginn ackerten sich die Veilchen in die Partie - und schockten Greven mit dem 1:0. Christian Keil bunkerte den Ball und stocherte ihn rüber zum Torschützen, der ihn über die Linie drückte (1:0/53.). "Das wirkte so ein bisschen wie der Knockout für Greven", meinte Wackers Coach. Er ärgerte sich, dass anschließend bei einem Keil-Schuss weder auf Tor noch auf Handspiel entschieden wurde, die Hausherren hatten das Leder klar hinter der Linie gesehen. Auch bei einer weiteren Gelegenheit von Keil taumelte Nullneun. Erst in der Schlussphase fingen sich die Gäste wieder und hatten durch Jens Krumschmidt die fette Chance zum Ausgleich, doch Wackers Teufelskerl Jung hielt seine Hütte sauber. 

"Das war glücklich, aber kämpferisch eine sehr geile Teamleistung von uns", lobte Efker. Sein Gegenüber war entsprechend grantig. "Wir haben eine richtig gute erste Halbzeit gespielt, schaffen es aber einfach nicht, den Ball ins Tor zu bringen. In der zweiten Hälfte sind wir uns dann leider nicht treu geblieben. Nach dem Gegentor waren wir ein bisschen gebrochen, müssen eigentlich noch das zweite kriegen. Ich glaube, wir hätten heute 100 Minuten weiterspielen können, ohne ein Tor zu erzielen. Das nervt gerade extrem."

Wacker Mecklenbeck - SC Greven 09     1:0 (0:0)
Tore: 1:0 Leser (53.)