Nix war's mit der Tabellenführung

Von Christian Lehmann

(28.09.23) Die Vorzeichen waren perfekt. Mit einem Sieg gegen den SV Mesum II hätte Teuto Riesenbeck zumindest bis Sonntag die Tabellenspitze in der Bezirksliga übernehmen können. Doch daraus wurde nichts. Schlimmer noch: Es wurde ein ganz bitterer Abend für die Teutonen, die nicht nur das Spiel mit 0:3 (0:2), sondern auch noch zwei ihrer Spieler mit Gelb-Roter Karte verloren. Die Niederlage brockte den Hausherren vor allem ein Spieler ein, der sein Startelf-Debüt für die SVM-Reserve feierte. Louis Stagnet schnürte mit zwei Distanzschuss-Treffern einen Doppelpack. 

In der Anfangsphase sah es eigentlich noch ganz gut aus für die Gastgeber - auch wenn sie gegen einen tief stehenden Gegner nicht mit dem Biss zu Werke gingen, der sie für gewöhnlich auszeichnet. Schon nach zwei Minuten klärte Mesums Hendrik Winnemöller nach einem Riesenbecker Eckball auf der Torlinie, anschließend wäre der Ball nach einem Querschläger von Mesums Schlussmann Daniel Renger beinahe über die Linie getrudelt, doch er kullerte knapp links am Kasten vorbei (24.). Zuvor hatte Pascal Smyrek nach einer Umschaltsituation bereits mit einem Distanzschuss für Gefahr gesorgt (18.).

Stagnets perfektes Startelf-Debüt

Dann schlug Stagnets große Stunde: Mit einem Abschluss aus 17 Metern ins lange Eck überwand der Neuzugang aus Neuenkirchen Riesenbecks Keeper Timo Knüppe und rechtfertigte damit das Vertrauen seines Trainers. Mehr noch: Wenig später wiederholte er aus ähnlicher Position nach einem Angriff über die linke Seite das Kunststück und erhöhte auf 0:2 (33.). 

"Unsere erste Halbzeit war nicht gut. Die Einstellung zum Spiel hat uns nicht gepasst", kritisierte Riesenbecks Coach Niklas Plake. "Man hat nicht gemerkt, dass wir die Gelegenheit hatten, Tabellenführer zu werden. Das war eine große Chance, die sich uns nicht alle Tage bietet. Wir sind mit der Einstellung reingegangen, das machen wir schon irgendwie. Da hat sich gezeigt, was Phase ist in dieser Liga, wenn du nicht mit einer hundertprozentigen Bereitschaft in ein Spiel gehst. Mesum war viel galliger, hat körperliche Präsenz auf den Platz gebracht."

In der zweiten Halbzeit kamen die Teutonen dann mit viel Wut im Bauch zurück auf den Platz. Hätte Stanly Vinke bei seinem Chancen-Doppelpack (46./48.) auf 0:3 gestellt, wäre der Käse frühzeitig gegessen gewesen. Kurz darauf sah Mario Heeke die Ampelkarte, nachdem er Pascal Smyrek gehalten hatte (54.). Auch in Unterzahl rannte Teuto wütend an, blieb aber wenig effizient - ganz im Gegensatz zu den Gästen, die nach Ablage von Jonas Overesch durch Simon Moss von der Sechzehner-Kante zum 0:3-Endstand trafen (85.). Noch war aber nicht Schluss: Paul Winnemöller sah nach einem Foulspiel ebenfalls Gelb-Rot (89.), in der Nachspielzeit verballerte Julin Muthulingam nach einem Foulspiel an Florian Schocke auch noch einen Elfmeter (90.+1).

"Für uns war's ein bitterer Abend", fasste Plake vortrefflich zusammen. "Wir haben eine gute Chance verpasst, Mario und Paul verloren und noch einen Elfmeter verschossen. Es wird Zeit, dass wir wieder mit einem klaren Kopf an die Spiele rangehen und wieder bereit sind, mehr zu investieren." Sein Gegenüber hatte natürlich nicht viel zu meckern. "Ich glaube, dass der Sieg absolut in Ordnung geht, weil wir ein gutes Spiel abgeliefert haben und die effektivere Mannschaft waren. Wir haben uns auf unsere Aufgaben in der Defensive konzentriert, waren sehr bissig und griffig in den Zweikämpfen - das war genau das, was wir bei so einem Flutlichtspiel haben wollten."

Teuto Riesenbeck - SV Mesum II     0:3 (0:2)
Tore: 0:1 Stagnet (29.), 0:2 Stagnet (33.),
0:3 Moss (85.)
Gelb-Rote Karte: Riesenbecks Heeke (54./Foulspiel)
Gelb-Rote Karte: Riesenbeck Winnemöller (89./Foulspiel)
Bes. Vork.: Mesums Renger pariert FE gegen J. Muthulingam (90.+2)