Bezirksliga 12
Keil watscht Horstmar ab
Von Christian Lehmann
(01.10.23) Drei Tore, eine Vorlage - hätte schlechter laufen können für Christian Keil bei Wacker Mecklenbecks 4:1 (1:0)-Sieg über Germania Horstmar. Allerdings brauchten die Hausherren, die nun schon Fünfter sind, gegen das Schlusslicht auch ein wenig Glück. Die Partie hätten nämlich auch eine andere Geschichte schreiben können.
"In der ersten Halbzeit waren wir nicht gut, da gehen wir glücklich mit einer Führung in die Pause", wusste Mecklenbecks Coach Daniel Efker. Sein Gegenüber, Horstmars Spielertrainer Niklas Melzer, hatte nach mehreren verletzungsbedingten Ausfällen mächtig umdisponieren und eine komplett neue Formation ins Rennen schicken müssen. Die machte es zunächst allerdings richtig gut. "Wir haben in der ersten Halbzeit überragend verteidigt und hatten die besseren Chancen", so Melzer. Bei einer abgefälschten Flanke von Ruben Kozakowski, einem Freistoß von Levin Schmieder an den Pfosten sowie einer Riesenchance durch Jan Krawinkel, der sich mit seinem Mitspieler Kevin Behn in die Quere kam und keinen sauberen Abschluss zustande brachte, hätte es klingeln können. "Da lag das Tor in der Luft. Wir haben uns für die gute erste Halbzeit nicht belohnt", so Melzer. Schlimmer noch: Nach einem vermeintlichen Foulspiel des Spielertrainers gegen Sigert Novaku entschied Schiedsrichter Robin Gemkow auf Strafstoß - zum Entsetzen des 'Übeltäters': "Das ist im Leben kein Foul!" Keil war's egal, er verlud Horstmars Schnapper Wenzel Becks und traf zum 1:0 (45.).
Wacker mit Vollgas in Durchgang zwei
"Wir haben viel zu viele schlampige Pässe gespielt und Ballverluste provoziert. Ein 0:0 wäre das gerechtere Halbzeit-Ergebnis gewesen", räumte Efker ein. Sein Team lernte aber aus den eigenen Fehlern und legte im zweiten Durchgang los wie die Feuerwehr. Max Leser (Pfosten) und Keil verpassten zunächst das mögliche 2:0, ehe Keil mit einem direkt verwandelten, flach getretenen Freistoß Versäumtes nachholte (2:0/62.). Horstmar antwortete zwar direkt - Justin Gashi traf nach einem Einwurf und Vorarbeit Melzers zum 2:1 (64.). Doch Keil hatte keine Lust auf Spannung in der Schlussphase. Nach einem Einwurf drehte er sich stark um seinen Gegenspieler und bediente Jan Hoffmann, der aus kurzer Distanz nur noch einschieben musste (3:1/78.). Den Schlusspunkt setzte "Keili" schließlich nach einem Konter (90.).
"Horstmar kann einem fast leid tun, die Jungs haben echt gerackert", meinte Efker. Davon konnte sich Melzer trotzdem nichts kaufen. "Der Sieg für Wacker ist verdient, aber der Spielverlauf ist für uns maximal bitter. Wir müssen uns vorwerfen lassen, dass wir Keil nicht zu packen bekommen haben. Wir sind absolut bedient. Das ist eine schwere Phase gerade für uns. Mit der zweiten Halbzeit bin ich nicht einverstanden, das war leider zu wenig."
Wacker Mecklenbeck - Germania Horstmar 4:1 (1:0)
Tore: 1:0 Keil (45.), 2:0 Keil (62.),
2:1 Gashi (64.), 3:1 Hoffmann (78.),
4:1 Keil (90.)