Außen liegt der Schlüssel zum Erfolg

von Gerrit Gerwing

(09.11.14) Gegen den vorletzten der Liga, den 1. FC Nordwalde, sollte Union Wessum daheim doch eigentlich leichtes Spiel haben. Doch falsch gedacht, der Favorit tat sich gerade im ersten Durchgang sehr schwer. Erst taktische Umstellungen in der Kabine brachten Wessum den letztlich hoch verdienten 4:0 (0:0)-Sieg ein. 

"Das war im ersten Durchgang schon recht dürftig. Viele Ballverluste und technische Fehler. Das hat mir garnicht gefallen", blickt Union-Trainerin Mechtild Wissing auf die ersten 45 Minuten gegen Nordwalde zurück. Ideenlos im Spiel nach vorne - meist versuchte es der Liga-Fünfte durch die Mitte -  und Glück in der Defensive - in der ersten Halbzeit traf Nordwalde gleich dreimal das Gebälk - spiegelten den 0:0-Halbzeitstand nur zu gut wieder.

Daran musste sich doch was ändern lassen , dachte sich Wissing, als sie die Mannschaft in der Kabine empfing. Die Taktik gegen Nordwalde wurde also geändert. Die neue offensive Ausrichtung hieß nun die schnellen Außen mit ins Spiel einbeziehen, da es Nordwalde gut verstand das Zentrum zu verdichten. Und die Änderung schlug auch gleich Kapital.

Nur drei Minuten nach dem Wiederanpfiff enteilte Katharina Öllerich ihrer Gegenspielerin auf der rechten Seite, ihre Flanke konnte von FCN-Keeperin Mona Nefigmann jedoch nicht festgehalten werden, Christin Hemling erkämpfte sich das Leder und brachte Wessum in Front (48.). Nur eine Minute später ließ es Verena Kernebeck erneut klingeln. Zwar hielt sich Meike Kappelhoff nicht an die taktische Anweisung die Angriffe über Außen einzuleiten, da Kernebeck jedoch ihren Steilpass gut mitnahm nun schlussendlich auch im Ziel versenkte, dürfte dies wohl zu keiner Strafrunde geführt haben (49.).

Ein zweiter Doppelpack von Andrea Dempzin (70.) und erneut Hemling (72.) machten dann auch den letzten Zweifel am Wessumer Heimsieg zunichte. Zwar steckte der Gast aus dem tecklenburger Land über die gesamte Spielzeit nicht auf, doc, wie im ersten Durchgang fehlte es der Mannschaft von Frank Bäumer im Abschluss an entscheidender Genauigkeit. So traf Nina Wobbe in der 80 Minute mit ihrem Lattenschuss zum vierten Mal an diesem Tag nur das Gehäuse. Zuvor war bereits Alexandra Schroer (10./Latte, 15./Pfosten, 26./Pfosten) dreifach am Aluminium gescheitert.

"Das war eine richtig gute erste Hälfte von uns. Mit dem 0:0 zur Pause können wir nur zufrieden sein. Dann stellt Wessum aber in drei Minuten unseren ganzen Plan auf dem Kopf. Die Mannschaft hat jedoch bis zum Schluss gekämpft und sich nicht aufgegeben. Das kann ich nur loben. Wir haben die ganz dicken Dinger jetzt weg und bis Weihnachten noch drei Spiele, in denen wir punkten können", sieht Bäumer die Felle des Liga-13. noch nicht davonschwimmen. Wieso auch? Der Abstand zum rettenden Ufer beträgt ja auch nur einen Punkt. Und am kommenden Samstag trifft Nordwalde mit der Reservemannschaft von Borussia Emsdetten auf einen direkten Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt. Da würden die Alu-Treffer bestimmt noch mehr schmerzen.

Union Wessum - 1. FC Nordwalde     4:0 (0:0)
1:0 Hemling (48.), 2:0 Kernebeck (49.),
3:0 Dempzin (70.), 4:0 Hemling (72.)