Amelsbüren hält die Spannung hoch

Von Gerrit Gerwing

(04.05.15) Eine Woche nach dem Unentschieden im Spitzenspiel gegen SuS Scheidingen hatte GW Amelsbürens Trainer Christian Ahlers eigentlich nur eine Sorge: Wie hält man nun die Spannung innerhalb der Mannschaft nach solch einem Spitzenspiel hoch? Denn mit der Reservemannschaft der Warendorfer SU erwartete Amelsbüren eine große Unbekannte. In der Hinrunde fiel die Begegnung aus und seit der Winterpause wurde die Elf von Andreas Hünefeld mit Spielerinnen aus der Regionalliga-Elf und der spielstarken U17 verstärkt. Beim 3:0 (1:0)-Auswärtssieg zeigte der Spitzenreiter jedoch, dass man mittlerweile konstant genug ist, um auf jedwede Spielsituation zu reagieren.

"Ich habe der Mannschaft vorher gesagt, dass dies ein Charakterspiel wird", so Ahlers, der schnell merken musste, dass mit der WSU-Reserve eine spielstarke und technisch versierte Mannschaft zum Tanz bittet. Nach einer kurzen Phase des gegenseitigen Beschnupperns suchte GWA aber verstärkt den Weg nach vorn und nachdem ein langer Ball von Nina Müller seinen Weg zu Lisa Lanfers fand, suchte diese direkt den Abschluss. Der war zwar noch nicht von Erfolg gekrönt, da die WSU aber nicht richtig klären konnte, kam Susanne Oslowski auf halb-links noch zu einem zweiten Versuch, den sie sicher ins lange Eck versenkte (10.). 

WSU-Reserve fehlt noch die Clecerness

Mit der Führung fielen die Grün-Weißen aber in ein fußballerisches Loch und die Gastgeber kombinierten sich sicher durchs Mittelfeld. "Leider waren wir bei unseren Abschlüssen oft nicht clever genug", blickt WSU-Trainer Andreas Hünefeld auf die Drangphase zurück. So verzog Nesrin Özyurt knapp und Lea Webers Versuch touchierte den Außenpfosten. "Da haben wir Glück gehabt, dass wir mit 1:0 in die Pause gehen", so Ahlers. 

Nach der Pause stellte Ahlers dann das Mittelfeld kompakter und entschärfte so das frühe Anrennen der Warendorferinnen auf den Ausgleich. Nach knapp einer Viertelstunde erhöhte Luisa Wünnemann dann auf 2:0 (57.), was zunächst für etwas Ruhe sorgte. Da das Polster jedoch noch zu ungemütlich zum Ausruhen war, behielt Amelsbüren zur Sicherheit den Vorwärtsgang eingelegt. Gut 15 Meter in der eigenen Hälfte kam Lisa Korn, die gegen Warendorf als Innenverteidigerin ihren Platz fand, an den Ball und setzte zum Solo an. Vorbei an drei Gegenspielerinnen dribbelte sich Korn bis in den Fünf-Meter-Raum, wo sie mit ihrem Tor zum 3:0 endgültig den Deckel auf die Partie machte (78.). 

Großes ist möglich

"Insgesamt geht die Niederlage wohl in Ordnung, auch wenn sie bestimmt um ein bis zwei Tore zu hoch ausgefallen ist", ärgert sich Hünefeldt, dass seiner Mannschaft trotz des guten Spiels ein eigener Torerfolg verwehrt blieb. Auf der Gegenseite ist Ahlers froh, dass seine Mannschaft im Schlussspurt der Saison nun die nötige Reife erlangt hat, um auch unter Druck die richtigen Antworten parat zu haben: "Die Spielerinnen wissen mit bestimmten Situationen nun besser umzugehen und lassen sich nicht mehr so leicht aus der Ruhe bringen. Wenn wir solch eine Leistung auch in den kommenden Wochen abrufen können, ist Großes möglich.

Warendorfer SU II - GW Amelsbüren      0:3 (0:1)
0:1 Oslowski (10.), 0:2 Wünnemann (57.), 
0:3 Korn (78.)