Nottuln spielt Katz und Maus mit dem VfL

Von Jakob Schulze Pals

(04.11.18) Malte Wilmsen verlebte an diesem Sonntagnachmittag einen ruhigen Arbeitstag. Genau zweimal visierte ein Akteur des VfL Senden das Tor des Nottulner Schlussmanns an. Einmal ging der Ball vorbei, beim zweiten Mal war die Nummer 36 zur Stelle. Seine Vordermänner dagegen erspielten sich Chancen im Minutentakt und legten trotz eklatanter Abschlussschwächen einen Zauberauftritt hin. So stand nach Spielschluss „nur“ ein 3:0 (1:0)-Heimsieg, der gut und gerne noch deutlich üppiger hätte ausfallen können.

Die Hausherren legten vom Start weg los wie die Feuerwehr. Schon in der Anfangsviertelstunde gab es Chancen ohne Ende, die entweder von VfL-Keeper Björn Wilms oder dem eigenen Unvermögen zunichte gemacht wurden. Der Auftritt der Grün-Weißen erinnerte bisweilen an die Hochzeit des Voetbal total und ließ dementsprechend völlig überforderte Gäste zurück. Nottuln war immer einen Schritt schneller. So auch in Minute 15: Christian Messing steuerte einmal mehr das VfL-Tor an und wurde in der verbotenen Zone regelwidrig gestoppt. Kapitän Andre Kreuz nahm sich der Sache an und verschoss. Björn Wilms hatte die Ecke geahnt und bewahrte seine Mannen vor dem überfälligen Rückstand.

Blau-weißes Glück...

Und das Glück blieb blau-weiß. Denn die Gastgeber hatten in der Folge weitere hundertprozentige auf dem Fuß. Doch bevor die völlige Verzweiflung im grün-weißen Lager ausbrach, schlug er zu. Oliver Leifken - der Erlöser. Christian Warnat steckte auf der rechten Bahn im richtigen Moment auf Leifken durch und der verwandelte zur 1:0-Führung für den Ligaprimus (33.). Mit der Führung im Rücken präsentierten sich die Nottulner zwar nicht effizienter aber weiter spielstark, sodass schon kurz nach der Pause die Messe gelesen war. Nachdem er im ersten Versuch noch gescheitert war, netzte Christian Messing nach Zuspiel von Ali Shinawi zum 2:0 ein (48.).

Und Senden? Da kam nichts. „Wir hatten heute nicht den Hauch einer Chance. Wir waren viel zu ängstlich und haben die Grundtugenden vermissen lassen. Nottuln hätte noch deutlich höher gewinnen müssen“, zeigte sich der spielende Co-Trainer Phillip Plöger nach Spielschluss von der Gegenwehr seiner Mannschaft enttäuscht. Björn Wilms musste nur noch einmal hinter sich greifen. Wieder war es der starke Christian Warnat, der für Felix Hesken auflegte: 3:0 (76.). Der Schlusspunkt einer unfassbar einseitigen Partie, bei der die Nottulner sogar am Ende von einem ungerechten Ergebnis sprechen können.

„Bei so einem Ergebnis darf man nicht unzufrieden sein“

Nottulns Trainer Oliver Glaser war mit dem hochverdienten 3:0-Heimsieg natürlich auch zufrieden. Wenngleich ihn die schwache Chancenverwertung schon wurmte: „Dass wir hier mehr als drei Tore machen müssen, ist ganz klar. Da müssen wir einfach konsequenter werden. Trotzdem war es ein schönes Spiel und die drei Punkte nehmen wir gerne mit.“ Obendrein konnte die Tabellenführung auch behalten werden – es läuft bei Grün-Weiß Nottuln.

Grün-Weiß Nottuln – VfL Senden     3:0 (1:0)
1:0 Oliver Leifken (33.), Christian Messing (48.),
3:0 Felix Hesker (76.)

Besonderes Vorkommnis: Björn Wilms hält Foulelfmeter von Andre Kreuz (15.)