Landesliga 4
Neun-Tore-Spektakel in Senden
Von Linus Peikenkamp
(21.09.20) "VfL Senden 38 e.V. - da ist echt ´was los". So lautet die Überschrift der Homepage des VfL Senden. Und nach dem Spieltag wissen wir auch, warum. Ganze neun Tore fielen in der Landesliga-Partie zwischen dem VfL Senden und Viktoria Heiden. Dabei zogen die Sendener jedoch den Kürzeren: Gegen Viktoria verlor die Mannschaft von Trainer Rabah Abed und Thomas Morzonek mit 4:5 (3:4) - blickte aber immerhin auf ein denkwürdiges Spiel zurück. Schließlich sieht man nicht alle Tage ein Fußballspiel, in dem in der ersten Halbzeit durchschnittlich alle sechseinhalb Minuten ein Tor fällt.
Das Spiel war noch jung und die Sendener Hintermannschaft noch nicht wirklich wach, als der lange Ball des Gegners nicht gut verteidigt wurde und Benedikt Hussmann den frühen Führungstreffer für Viktoria erzielte (3.). Auch die nächsten drei Gegentreffer (22., 28., 37.) waren Folge eines unkonzentrierten Abwehrverhaltens, was VfL-Coach Abed mächtig ärgert. Die ganze Woche habe man gezielt mit der Verteidigung gearbeitet, was gut funktioniert habe. Umso ärgerlicher seien die fünf Gegentreffer. Trotzdem gehen die Heidener Tore nicht nur auf das Konto der Sendener Innenverteidigung - sondern auch auf den Vierfachtorschützen der Heidener, Timo Gremme, der heute das Spiel seines Lebens machte. "Der ist schon heftig", lobte Abed.
Niklas Castelle trifft mal wieder
Einen ähnlich heftigen Mann hat Abed allerdings auch auf eigener Seite. Die Rede ist mal wieder vom 18-jährigen Niklas Castelle, aktuell mit fünf Toren bester Torschütze der Liga. Doch zunächst war es sein Bruder Tim, der einen direkt ausgeführten Freistoß zum 1:1-Ausgleich verwandelte. Dem ging eine Notbremse von Leon Harke voraus, gefolgt von einer frühen, aber gerechtfertigten Roten Karte (15.). Von nun an übernahm besagter Niklas Castelle die offensive Verantwortung und brachte seine Jungs gleich dreimal - durch das 2:3 (35.), 3:4 (39.) und 4:4 (74.) - zurück ins Spiel. "Der Junge ist der beste Stürmer, den Senden je gesehen hat. Er könnte locker in der Ober-, wenn nicht sogar Regionalliga spielen", betonte Abed.
Doch auch die Treffer des Castelle-Duos reichten nicht. Heiden schoss schließlich noch ein fünftes Tor, welches den Sendenern fehlte. Aber irgendwann ist halt Schluss mit dem Toreschießen. Auch die Sendener Umstellung zur zweiten Halbzeit von einem 4-2-2 auf ein 4-1-4-1 brachte nicht den erwünschten Effekt erhöhter offensiver Power. Obwohl Abeds junge Truppe einiges aus dem Spiel mitnehmen könne, zeigte sich der Coach dennoch enttäuscht: "Das war ein gebrauchter Tag."
VfL Senden - FC Viktoria Heiden 4:5 (3:4)
0:1 Benedikt Hussmann (3.), 1:1 Tim Castelle (17.)
1:2 Timo Gremme (22.), 1:3 Timo Gremme (28.)
2:3 Niklas Castelle (35.), 2:4 Timo Gremme (37.)
3:4 Niklas Castelle (39.), 4:4 Niklas Castelle (74.)
4:5 Timo Gremme (81.)
Rote Karte: Heidens Leon Harke (15.)