Landesliga 4
Borussia macht Bekanntschaft mit Elferkiller Averesch
Von Fabian Renger
(04.10.20) Über den Gegner hatte Yannick Bauer kaum ein Wort gewechselt. Borussia Münsters Übungsleiter wollte den Fokus einzig und alleine auf den eigenen Auftritt und nicht auf den Gast von Eintracht Ahaus lenken. Einen Hinweis gab er seinen Männern dann doch mit auf den Weg: Eintrachts Schnapper Jonas Averesch sei ein Elfmeterkiller. "Das war nicht so förderlich", konstatierte Bauer. Seine Elf verlor höchst unglücklich 2:3 (2:1). Eben wegen jenes Elfmeterkillers Jonas Averesch.
Kurz vor Schluss, es lief bereits die 88. Minute, wurde Hupe gefoult. Averesch und er kennen sich aus gemeinsamen Jugendzeiten. Vielleicht ahnte Averesch daher, wo Hupe hinschießen wollte. Allerdings war der Versuch auch nicht gerade stark geschossen. In jedem Fall hielt Averesch. In der Nachspielzeit hätte es übrigens wiederholt zum Strafstoß für die Gastgeber kommen können/dürfen/müssen. Hannes John wurde von den Beinen geholt. Doch die Pfeife vom Unparteiischen Felix Weller blieb stumm. Je ein Abseitstor erzielten beide Teams obendrein in der Schlussphase. Da gab's 'ne Menge zutun für den Pfeifenmann. Aber ob Averesch den Elfer nicht sowieso auch noch gehalten hätte...?
Ahaus "zu schlafmützig"
Dabei lief zunächst alles nach Plan für die Münsteraner. Sie kamen okay rein und gingen durch Manoel Schug früh in Führung, Jonas Niesing hatte ihn schön freigespielt. Schug traf in den Knick (8.). "Wir waren zu schlafmützig", berichtete Gäste-Coach Frank Wegener. Seine Mannen wachten aber auf und pressten nun etwas höher. Der Lohn: Fehlpass der Hausherren, Ahaus schaltete schnell um und Simon Lovermann glich aus (32.).
Doch die Freude währte nur kurz. Niesing markierte Borussias 2:1 (36.) und damit waren Eintrachts "zehn verrückte Minuten" (Wegener) angebrochen. Innerhalb von kürzester Zeit musste er Bryan Reinfeld und Simon Lovermann verletzungsbedingt runter nehmen vom Acker, beide verletzten sich am Knie. Die Ausfälle sechs und sieben in der Eintracht-Truppe. Wegener kratzte sich in der Halbzeit am Kopf und dachte bloß noch:"Wie kommst du du schadlos aus der Nummer raus?"
Bolat mit Doppelschlag
Gute, berechtigte Frage. Aber wenn Ahaus momentan etwas kann, dann ist es es fighten. "Was die Jungs in der zweiten Halbzeit abgeliefert haben - Respekt", lobte Wegener die einmal mehr stimmenden Tugenden. Eintrachts Männer schmissen sich in alles, was sich bewegte, während Borussia munter aufs dritte Tor ging - später allerdings Bekanntschaft mit Cihan Bolat machte. Der spielende Co-Trainer der Gäste traf nach einem langen Holz zum 2:2 (70.), elf Minuten drauf hielt er nach einem Freistoß seine Rübe rein - 3:2 Ahaus!
Dank Elfmeterheld Averesch reichte es. Für die Borussen abermals eine sehr ärgerliche Nummer. "Das dritte Spiel in Folge, wo wir verlieren und es nicht schlecht machen. Wir belohnen uns einfach nicht", schob Bauer etwas Frust, blieb aber tapfer:"Wir machen weiter!" Gut so!
Borussia Münster - Eintracht Ahaus 2:3 (2:1)
1:0 Schug (8.), 1:1 Lovermann (32.)
2:1 Niesing (36.), 2:2 Bolat (70.)
2:3 Bolat (81.)
Bes. Vorkommnis: Ahaus-Torwart Jonas Averesch hält Foulelfmeter von Henry Hupe (88.)