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"Die Kluft ist zu groß"
Von Malte Greshake
(11.12.21) "Ich habe auch keine Erklärung dafür, wieso wir es nicht schaffen, auswärts die Punkte einzufahren", meinte ein bedienter Oliver Logermann nach der Partie. Trotz einer starken Anfangsphase hatte der BSV Roxel nämlich an diesem späten Samstagnachmittag in Wettringen bei einem Auswärtsspiel mal wieder ordentlich abgebaut - und ging am Ende doch überraschend mit 2:4 (2:2) leer aus.
Denn wundern musste man sich schon, wenn man sich den Spielverlauf vergegenwärtigte. Die Gäste waren schließlich zunächst gut drin, gewannen fast alle Zweikämpfe und ließen den Ball butterweich durch die eigenen Reihen laufen. Hendrik Flaßhar erzielte dann auch folgerichtig nach Steckpass von Patrick Gockel die Führung (14.). Als Kai Kleine-Wilke kurz darauf nach einer abgewehrten Flanke sehenswert per Direktabnahme erhöhte (18.), lief für den Tabellendritten an diesem Tag eigentlich alles nach Plan. Zwar ließ Kleine-Wilke direkt danach das 3:0 liegen (20.), aber irgendwie hatte niemand das Gefühl, dass Roxel sich das heute nehmen lassen würde.
Bussmann vom Punkt
Bis Dominik Wessels wohl Kevin Behn im eigenen Sechzehner unerlaubterweise zu Boden brachte und Schiedsrichter Maik Echelmeyer auf den Punkt zeigte: Felix Bussmann blieb im Anschluss aus elf Metern eiskalt (22.). "Und dadurch waren wir auf einmal zurück im Spiel", meinte später Patrick Wensing. Zudem blitzte dann auch vor der Halbzeit auch einmal kurz die spielerische Klasse der Hausherren auf - eine Kombination über Bussmann und Paul Höffer fand seinen Weg zu Behn, der den Gleichstand wiederherstellte (34.).
"Da hat sich Roxel dann wohl gefragt, wie es hier 2:2 steht", bemerkte Wensing trocken und sprach damit Logermann aus der Seele. Allerdings ist so ein Ergebnis ja auch kein Beinbruch und locker drehbar. Doch irgendwie musste die Roxeler der Spielverlauf geschockt haben, denn nach dem Seitenwechsel lief bei der Logermann-Elf tatsächlich nicht mehr viel zusammen. Dass Lyon Meyering prompt eine Minute nach Wiederanpfiff nach einem tiefen Ball von Hendrik Artmann das Spiel drehte, passte wohl irgendwie dazu (46.).
Roxel nun zu ungenau
Denn bis in die Schlussphase fand der BSV keine Mittel mehr gegen die nun bombenfeste Wettringer Verteidigung. Das fehlerhafte Roxeler Passspiel führte zudem dann dazu, dass Wettringen nun nach Belieben kontern konnte. Und Thorsten Fiefhaus entschied eben schließlich die Partie nach einem solchen Gegenstoß (84.). Somit ließ es sich am Schluss nicht anders ausdrücken: Es waren sauwichtige Punkte für die Hausherren. "Die Punkte musst du in der engen Tabelle auch einfach haben", freute sich Wensing. "Jetzt wollen wir uns nächste Woche in Dorsten-Hardt noch einmal gut verkaufen und dann legen wir die Beine hoch."
Einziger Wehrmutstropfen für die Gastgeber war letztendlich noch, dass sich der bereits verwarnte Meyering in der Schlussphase bei einem Einwurf zu viel Zeit ließ und vom Unparteiischen Gelb-Rot sah (90.). Tja, und Logermann fehlten dann nach dem Abpfiff irgendwie die Worte, das Spielgeschehen zu beschreiben. "Es war leider häufiger so, dass wir uns auswärts gegen kampfstarke Mannschaften schwer tun, aber das Spiel dürfen wir eigentlich nie verlieren", gab der Roxel-Coach zu Protokoll. "Die Kluft zwischen unseren Heim- und Auswärtsleistungen ist bei uns momentan einfach noch zu groß."
Vorwärts Wettringen – BSV Roxel 4:2 (2:2)
0:1 Flaßhar (14.), 0:2 Kleine-Wilke (18.),
1:2 Bussmann (22./FE), 2:2 Behn (34.),
3:2 Meyering (46.), 4:2 Fiefhaus (84.)
Bes. Vorkommnis: Gelb-Rot für Meyering (90./Zeitspiel)
