Ahaus‘ wilder Ritt in Gemen

von Jakob Schulze Pals

(14.04.24) Das Schöne an den Resümees vom Ahauser Trainer Frank Wegener ist, dass er die Schlagzeilen häufig gleich mitliefert. „Wilder Ritt in Gemen, würde ich es nennen“, begann er nach dem 3:3 (2:2)-Remis seiner Eintracht bei der in Gemen beheimateten Westfalia. Naja, so hatte das Fazit eigentlich nicht begonnen. Zuerst hatte sich Wegener schließlich darüber aufgeregt, nicht gewonnen zu haben. Es war das erste Mal in diesem Jahr, dass Ahaus nach einem Pflichtspiel nicht als Sieger vom Platz gegangen war.

„Nein, ganz so streng sehe ich es natürlich nicht“, legte er gleich einordnend hinterher. „Wir können mit dem Punkt heute gut leben.“ Erstens, weil die Leistung der Eintracht heute nicht an die Performances der vergangenen Wochen heranreichte. Zweitens, weil erst eine Rettungstat auf der Linie von Lars Sparwel den Punkt in letzter Minute in trockene Tücher brachte. Aber der Reihe nach. Ahaus kam gut rein und verzeichnete in den ersten zehn Minuten gleich zwei gute Möglichkeiten. Lennart Varwick und Cihan Bolat ließen die Chancen jeweils aus.

Gemen machte es besser. Eine Ecke konnten die Gäste zunächst klären, ließen beim zweiten Ball den zweiten Pfosten jedoch verwaist zurück. Gemens Kapitän Frederik Vorholt konnte die Flanke zunächst in aller Seelenruhe runterpflücken und das Leder dann locker einschieben. „Abseitsverdächtig,“ fügte Wegener an. Doch die Eintracht reagierte gut und hatte durch Christopher Behrendt die große Chance zum Ausgleich. Doch der Stürmer scheiterte im 1-gegen-1-Duell an Westfalia-Keeper Felix Göttling und schon rollte der Konter der Hausherren. Langer Ball auf Julius Gerster und der Torjäger war auf und davon – 2:0 statt 1:1. 

Bolat schnürt den Dreierpack

Aber die Eintracht meldete sich noch vor dem Seitenwechsel zurück. Vor allem Knipser Cihan Bolat lief jetzt heiß. Erst drückte er einen Eckball am zweiten Pfosten mit der Rübe in die Maschen. Dann blieb er allein vor dem Torwart cool und schob locker zum Ausgleich ein. Back in the game! „In die zweite Halbzeit sind wir dann aber wiederum nicht gut reingekommen“, so Wegener. Nicht nur, dass der Offensivmotor ein bisschen stotterte. Auch hinten patzte die Eintracht. Marius Kleine Schonnefeld machte den Textiltest beim Gegner, Schiedsrichter Sinan Erk zeigte auf den Punkt, Julius Gerster schnürte den Doppelpack. 

Wieder in Rückstand. Aber erneut meldeten sich die Gäste eindrucksvoll zurück. Behrendt tankte sich einmal mehr durch, war wieder nur zweiter Sieger gegen Göttling. Aber Bolat staubte zum 3:3 ab – Dreierpack. Danach hatte Ahaus auch noch Möglichkeiten zum Lucky Punch. Göttling verhinderte Bolats vierten Treffer, Behrendt wurde im letzten Moment geblockt. So brauchte es doch noch die Teufelstat des Lars Sparwel um letztlich den einen Punkt zu sichern. 

Westfalia Gemen – Eintracht Ahaus      3:3 (2:2)
1:0 Vorholt (11.), 2:0 Gerster (34.),
2:1 Bolat (42.), 2:2 Bolat (45.),
3:2 Gerster (57./FE), 3:3 Bolat (61.)