Oberliga Westfalen
Wahnsinns Knaller rettet die Preußen
von Jakob Hehn
(06.02.23) "Das war schon geil", freute sich Kieran Schulze-Marmeling, Trainer der Reserve von Preußen Münster, über den späten 2:1-Siegtreffer im Auswärtsspiel beim TuS Erndtebrück. Nick Selutin bekam nach einem missglückten Klärungsversuch der Hausherren den Ball vor die Füße. Zwei Gegenspieler ließ der Münsteraner problemlos aussteigen und knallte die Kugel humorlos über die Unterkante ins Netz (90.+1). Wahnsinnstor. Ich lege jedem die Highlights auf Fußball.de ans Herz.
Von Beginn an riss Preußen die Partie an sich. Der Favorit kontrollierte die Begegnung und verzeichnete viel Ballbesitz. "Erndtebrück stand sehr tief und hat mit einer Fünferkette gespielt. Da brauchten meine Jungs viel Geduld", verriet Schulze-Marmeling. Die hatte der amtierende Tabellenführer auch. Einige Male gelangten die Gäste auch vor das gegnerische Tor, waren aber noch nicht präzise genug im Abschluss. "Es war eine gute erste Halbzeit, auch ohne eigenen Treffer", so der Coach. Bis auf wenige Minuten vor der Halbzeit, in denen der TuS einige Konter fuhr, behielten die Preußen die Überhand.
Highlights in Halbzeit zwei
Nach dem Seitenwechsel änderte sich nicht viel. Preußen lief an, Erndetbrück verteidigte. "Wir haben in der Halbzeit besprochen, dass wir weniger mit langen Bällen spielen wollen und dafür flach vor's Tor kombinieren wollen", sagte Schulze-Marmeling. So fiel dann auch der erste Treffer der Partie. Selutin schlug am Sechszehnereck einen Haken und spielte den Ball in den Fünfer. Marvin Kehl legte sich den Ball mit dem ersten Kontakt am Gegner vorbei und haute das Ding ins kurze Eck (65.).
Die Gastgeber waren jetzt natürlich gefragt und kamen jetzt auch richtig ins Spiel. "Nach dem Tor hatten wir zehn wilde Minuten", haderte Preußens Übungsleiter. Die aufgebaute Kontrolle war auf einmal futsch. Nach einem Fehler im Spielaufbau, gelang der TuS sofort vor's Tor der Preußen. Münsters Schnapper Veith Walde legte den gegnerischen Stürmer und es gab folgerichtig Elfmeter. Walde bügelte sein Foul wieder aus und parierte den Strafstoß.
Der Vorletzte ließ sich aber weiterhin nicht hängen. Wenige Augenblicke später eroberte Erndtebrück nach einer Ecke der Preußen das Spielgerät. Alles ging ganz schnell und der Konter der Hausherren lief. Fuad Dodic vollendete den perfekten Gegenstoß. 1:1 (77.). "Das war auch unser Problem in der Vorbereitung: Nach geschossenen Toren, kassieren wir viel zu schnell Gegentore", meinte Schulze-Marmeling. Die Gäste berappelten sich wieder nach dem Ausgleich wieder und bekamen wieder die nötige Ruhe in ihr Spiel. Und dann, ja, dann kam Selutins Moment in der 91. Spielminute.
TuS Erndetbrück - Preußen Münster II 1:2 (0:0)
Tore: 0:1 Kehl (65.), 1:1 Dodic (77.)
1:2 Selutin (90.+1)