Oberliga Westfalen
Gievenbeck hat ausnahmsweise mal das Glück des Tüchtigen
Von Fabian Renger
(23.04.23) Mitunter hatte man in dieser Saison bislang den Eindruck, der 1. FC Gievenbeck hätte dem Fußballgott die Frau ausgespannt. Ziemlich häufig mussten wir im Zusammenhang mit den Partien der 49ers Wörter wie 'unglücklich' oder 'Pech' verwenden. Nach dem Auswärtsspiel beim TuS Bövinghausen können die 49ers wieder aufatmen: Denn der Fußballgott ist wieder auf ihrer Seite. Mit 3:2 (1:1) siegten sie beim ambitionierten Club aus Dortmund. Louis Martins Siegtreffer fiel in der 90. Minute, Dortmund traf zuvor mehrfach das Aluminium. So viel zum Thema Spielglück. Nun zur Frage: Verdient oder unverdient? Es war jedenfalls nicht unverdient. Denn der FCG erareitete sich diese drei Punkte redlichst.
Anfangs mussten die Münsteraner etwas leiden. Die Hausherren trafen direkt mal den Pfosten. Ein Weckruf. Guglielmo Maddente hatte die passende Antwort parat: Er traf zum 1:0 für den Gast (11.). Eine schöne Einzelaktion war's und ein schöner Abschluss in die lange Ecke. Danach durchlebte Gievenbeck abermals kurzzeitig ein paar bange Momente, um sich schließlich ins Spiel einzufinden.
"Auf Augenhöhe gestaltet"
"Wir haben das Spiel auf Augenhöhe gestaltet", so FCG-Coach Florian Reckels. Augenhöhe sagte dann allerdings auch der Spielstand: Sezer Toy traf nach einer Standardsituation zum 1:1-Ausgleich (28.). Die Gäste verbuchten einige nennenswerte Offensivaktionen: Maddentes Fernschuss ging jedoch ebenso knapp am TuS-Tor vorbei wie der Versuch von Janes Niehoff.
Auch der Beginn der zweiten Halbzeit ging dann - analog zum Spielbeginn - eher aufs Konto der Hausherren. Der zur zweiten Halbzeit eingewechselte Keni Uzun brachte richtig Belebung in den Bövinghausener Auftritt und köpfte an die Latte. Wieder Glück - und wieder die passende Antwort: Nach einer abgewehrten Ecke vernaschte Manuel Beyer einen Gegenspieler und schoss mit seinem eher schwächeren linken Fuß aufs Tor. Der Ball schlug oben rechts im Giebel ein (64.). Wenn schon, denn schon. Gievenbeck lag erneut in Front. Hielt nicht lange. Uzun egalisierte aus 20 Metern zum 2:2 (67.).
Martin bleibt in der Schlussminute cool
Oftmals kippten ähnliche Spiele der Gievenbecker in dieser Saison noch endgültig zu ihren Ungunsten. Diese Partie war anders. FCG-Schnapper Nico Eschhaus hielt zunächst stark gegen Ilker Algan. Gievenbecker Konterchancen durch Maddente, Daniel Geisler oder Jannis Fraundörfer verpufften jedoch auch. Es war nun eine offene Begenung - mit dem besseren Ausgang für Reckels' Mannschaft. Asmar Paenda und Anton Mand bereiteten prima vor, spielten Martin elf Meter vorm Kasten frei und der schoss ein (90.). "Da musst du schon cool für sein", lobte Reckels. Bövinghausens anschließende Brechstangen-Bälle brachten nichts mehr ein. Die FCG-Kette um die überrangenden Miclas Mende und Beyer räumte alles weg.
TuS Bövinghausen - 1. FC Gievenbeck 2:3 (1:1)
0:1 Maddente (11.), 1:1 Toy (28.)
1:2 Beyer (64.), 2:2 Uzun (67.)
2:3 Martin (90.)