Oberliga Westfalen
Lotte kommt mit einem blauen Auge davon
Von Fabian Renger
(14.05.23) "Ich dachte zwischenzeitlich, dass wir Tabellenzehnter sind und die Saison austrudeln lassen." Nein, sonderlich angetan war SF Lottes Trainer Fabian Lübbers vom 1:0 (0:0)-Heimsieg über den 1. FC Gievenbeck keinesfalls. Vor allem vor der Pause hatten die gegen den Abstieg kämpfenden Gäste die Hosen an. Aber es reichte ja für einen Dreier für die Sportfreunde. "Das einzig Gute ist das Ergebnis", meinte Lübbers dann auch noch. Alles andere sei in dieser Phase der Saison nicht mehr ganz so elementar. Schließlich sind die Lotteraner weiterhin dabei im Aufstiegskampf.
Was denn in der ersten Halbzeit so alles gefehlt hat, wollten wir von Lübbers ebenfalls noch wissen. "Alles", antwortete er kurz und bündig. "Das war viel zu wenig." Er vermisste die Körpersprache, die Leidenschaft, den Willen, die Laufbereitschaft. Ganz anders gingen die Gievenbecker zu Werke. "Wir waren in der ersten Halbzeit klar besser", sprach deren Coach Florian Reckels richtigerweise von einem Übergewicht seiner Elf.
Gievenbecker Führung wäre hochverdient gewesen
Dumm nur, dass es einfach nicht klappte mit dem Führungstreffer. Chancen waren zur Genüge da. Justus Kurk schob das Leder nach Vorarbeit von Frederik Schulte allerdings knapp am Tor vorbei. Janes Niehoff hatte ebenfalls so seine Momente: Aus 16 Metern war er mal frei durch, vergaß aber den Abschluss oder machte wahlweise in einer anderen Szene den Haken zu viel. "Wir hatten wirklich gute Gelegenheiten, in Führung zu gehen - das wäre hochverdient gewesen", konstatierte Reckels. Wäre es, ja, aber klappte halt nicht.
Zur zweiten Halbzeit hatte Lübers den Kurs korrigiert, stellte von Dreier- auf Viererkette um und wurde Zeuge einer deutlich ausgeglicheneren Partie. Die Hausherren kamen mit Wut und Wucht aus den Katakomben. Der goldene Treffer resultierte schließlich aus einem ruhenden Ball. Eckstoß Max Kremer, Kopfball Leon Gino Schmidt - 1:0 (55.).
Mand mit der dicken Ausgleichschance
In der Folge entwickelte sich eine muntere Begegnung, die in beide Richtungen hätte kippen können. Die 49ers mussten was tun, taten auch was, Lotte nutzte die gebotenen Räume aber nicht wirklich aus. Der FCG wiederum war besonders in einem Moment ganz schön nah dran am Ausgleich. Guglielmo Maddente und Niklas Beil spielten sich mehr als anständig nach vorne. Letzterer bediente schließlich Anton Mand. Aus etwa vier Metern probierte er sein Glück und fand seinen Meister in SFL-Keeper Michael Luyambula. Die Hundertprozentige auf den Ausgleich. Zehn Zentimeter weiter links oder rechts und die 49ers hätten gejubelt.
So waren sie einerseits geknickt angesichts des Resultats - die Leistung stimmte jedoch zuversichtlich. "Das Ergebnis spiegelt sicherlich nicht den Spielverlauf wider", meinte Reckels. Nächste Woche gegen Ennepetal wäre ein dreifacher Punktgewinn dann jedoch maximal notwendig. Ganz egal wie...
SF Lotte - 1. FC Gievenbeck 1:0 (0:0)
1:0 Schmidt (55.)