Oberliga Westfalen
Yavuzaslan wechselt nach Wattenscheid
von Jakob Hehn
(25.09.23) Okay, das kam jetzt unerwartet. Nach sieben Spieltagen - also mitten in der Saison - verlässt Engin Yavuzaslan die SpVgg Vreden. Ein Angebot der SG Wattenscheid lockt den Trainer in den Pott. Nach knapp drei Jahren bei den Vredenern ist also Schluss. Vor allem aus zeitlichen Gründen und die Chance, in Wattenscheid was zu erreichen, waren ausschlaggebend für den 42-Jährigen.
"Meine Familie musste schon einiges in Kauf nehmen durch die viele Zeit, die allein durch die langen Fahrten nach Vreden draufgegangen ist. Ich habe das immer gern gemacht und den Einsatz, den ich von den Spielern verlangt habe, auch vorgelebt, war oft um 16.30 Uhr am Platz und erst abends um 23.30 Uhr zu Hause. Manchmal musste ich auf dem Heimweg an der Raststätte anhalten und frische Luft schnappen, damit ich nicht am Steuer einschlafe.", erklärt Yavuzaslan seine Entscheidung gegenüber unseren Kollegen der MZ.
Deutlicher kürzere Anreise
Da kam das Angebot aus Wattenscheid günstig. Das Trainingsgelände des zur Zeit Tabellenvorletzten der Oberliga Westfalen ist nur knapp eine Viertelstunde von seinem Zuhause entfernt. Außerdem sieht er das Angebot als große Chance. "Die SG Wattenscheid ist ein Traditionsverein, ein schlafender Riese. Jetzt habe ich die Chance, dort Trainer zu werden. Wer weiß, ob ein ähnliches Angebot in nächster Zeit noch mal gekommen wäre" führt der Coach bei der MZ weiter aus. Die Aufgabe dort wird aber nicht unbedingt leichter. Die SG steht nach sieben Saisonspielen erst bei vier Zählern.
Bei der SGW wurde Yavuzaslan am Montag offiziell vorgestellt. „Engin hat in den letzten Jahren mit seinen Mitstreitern sehr gute Arbeit geleistet und etwas Tolles aufgebaut, was wir in hohem Maße respektieren. In unseren Gesprächen war von der ersten Sekunde an eine große Überzeugung und Leidenschaft zu spüren", wird Wattenscheids Sportvorstand Christian Pozo y Tamayo auf der SG-Webseite zitiert. "Ich bin davon überzeugt, dass Engin es schafft, diese Leidenschaft nun auch auf diese Mannschaft zu übertragen und wir mit seiner Hilfe eine schnelle Trendwende schaffen und nachhaltig erfolgreich sein können. Er hat eine tolle Idee vom Fußball und wird den Jungs einen Plan an die Hand geben. Ich bin fest davon überzeugt, dass wir in Wattenscheid wieder attraktiven Fußball zu sehen bekommen.“
Dass der Zeitpunkt des Abschieds aus Vredener Sicht nicht optimal ist, sollte klar sein. Ende September einen Trainer zu suchen, ist nicht leicht. Jetzt übernehmen die beiden Co-Trainer Andre Dörr und Romario Wiesweg den aktuell Tabellenvierzehnten bis auf Weiteres.