Oberliga Westfalen
Keine Spur von Bequemlichkeit
Von Fabian Renger
(05.11.23) Nun sind es vier Siege in Serie. Nun sind es sechs Spiele ohne Niederlage und ohne jedes Gegentor. Der 1. FC Gievenbeck im Herbst 2023: Es ist die reinste Erfolgsgeschichte. Auch die SG Finnentrop/Bamenohl wurde mit 3:0 (2:0) in die Flucht geschlagen. "Ich finde, dass es heute beeindruckend war, dass wir die Konzentration und Arbeit gegen den Ball wieder hochgehalten haben. Wir waren fleißig, haben uns nicht ausgeruht. Für mich gab es heute keinen Ansatz von Bequemlichkeit oder mangelnder Gier", zollte auch FCG-Trainer Florian Reckels nach Spielschluss seiner Mannschaft den größtmöglichen Respekt.
Zurecht. Gievenbeck wollte die Serie ausweiten, das spürte man direkt vom Beginn an. "Wir haben uns wieder in jeden Zweikampf reingeworfen und vielleicht anderthalb Chancen im ganzen Spiel zugelassen", so Reckels. Die erste Torannäherung hatte auf Gievenbecker Seite Anton Mand (12.). Die Hausherren kamen etwas besser rein, bevor die Gäste dann auch mal Alarm machten. Brenzlig wurde es, als Maurice Werlein los marschierte und der heimischen Kette entwischte, aber in der letzten Sekunde von einer starken Grätsche von Manuel Beyer gestoppt wurde. Just in diese kleine Finnentroper Drangphase hinein, machten die Hausherren das 1:0 klar. Es war ein sehr schöner Spielzug: Philip Röhe servierte für Daniel Geisler, der die Seite verlagerte. Frederik Schulte brachte die Kugel rein, im Zentrum schoss Mand ein (31.).
Tolle Schulte/Martin-Koproduktion
Gievenbeck war nun im Aufschwung, suchte immer wieder den Vorwärtsgang. Guglielmo Maddente verzog (36.), ehe dann doch noch das 2:0 fiel. Es war eine richtig feine Koproduktion von Louis Martin und Schulte: Martins punktgenaue Flanke köpfte Schulte aus elf Metern gegen die Laufrichtung von SG-Schnapper Armend Shaqiri zum 2:0 rein (42.).
Nach dem Seitenwechsel stellten sich die Gievenbecker etwas tiefer hinten rein und überließen den Gästen den Ball. Nachvollziehbar: Finnentrop musste was tun, Gievenbeck nicht unbedingt. Der FCG setzte seinerseits auf Nadelstiche. Shaqiri wurde hier aber zweimal zum Endgegner: Einmal gegen einen eigentlich gut gesetzten Kopfball von Martin und dann nach einem Abschluss von Mand. "Wir hätten das Buch zu machen können", kommentierte Reckels.
Frese mit seinem ersten Tor als "Senior"
Hätten sie, ja, taten sie aber nicht. Fast wäre die Partie daher noch zu einem richtigen Fingernägelkauer mutiert. 19 Meter vorm eigenen Tor rutschte Röhe der Ball an die Hand, den fälligen Freistoß setzte Christopher Hennes allerdings ein gutes Stück über die Torlatte. Durchatmen.
Nach 85 Minuten wechselte Reckels schließlich Niklas Frese ein. Der Youngster ist 18 Jahre jung, eigentlich noch A-Junior und spielte sein fünftes Seniorenspiel. Warum wir das erzählen? Ganz einfach: Zuerst vergab er eine 100%ige (86.), ehe er wenig später den 3:0-Schlusspunkt markierte (89.). Ein Premierentor - irgendwie passend zur aktuellen Situation. Reckels war nachher einfach nur froh, schließlich seien die Gäste ja nicht irgendwer gewesen: "Die schlägst du nicht im Vorbeigehen."
1. FC Gievenbeck - SG Finnentrop/Bamenohl 3:0 (2:0)
1:0 Mand (31.), 2:0 Schulte (42.)
3:0 Frese (89.)