Hinten kackt die Ende für die Preußen

Von Fabian Renger

(02.10.23) Gefühlt dürften Kieran Schulze-Marmeling, Cheftrainer der Reserve von Preußen Münster, und sein Co Daniel Feldkamp ja jeden Sportplatz im Universum bereits gesehen haben. Nur auf der Anlage des FC Brünninghausen waren sie noch nicht. Sie sahen einen relativ frischen, super weichen Kunstrasenplatz, ein schmuckes Vereinsheim und durchaus ein spannendes Spiel - mit dem besseren Ende für die Münsteraner. Die gewannen mit 4:2 (2:2). Man könnte dieses Spiel auch in einem Satz beschreiben: Hinten kackt die Ente. Denn die beiden entscheidenden Hütten fielen in den Schlussminuten - vor allem die Joker stachen.

Marvin Kehl war für's 3:2 zuständig (87.). Ole Overhoffs Steckpass im Vorfeld war definitiv nicht von schlechten Eltern. Kehl war nach 62, Overhoff nach 70 Minuten ins Spiel gekommen. Das 4:2 folgte in der Nachspielzeit. Kehl ging an zwei Gegenspielern vorbei und legte schließlich für Luca Steinfeldt vor. Der blieb beim Abschluss cool (90+1.).

Preußen kommen nicht super rein

"Insgesamt hatten wir einen guten Gegner, der uns vieles abverlangt hat", berichtete Feldkamp. Die Preußen kamen nicht besonders prima rein, agierten ein bisschen fehlerhaft in ihren Abläufen und benötigten ein bisschen Anlaufzeit, um das Pressing des Aufsteigers aus Brünninghausen (Stadtteil Dortmunds) zu überspielen. Kerem Karyagdi brachte den FCB schließlich auch mit 1:0 in Führung (14.).

Doch irgendwann wurde es was für die Münsteraner, sie fanden den Zugriff aufs Match. Die üblichen Verdächtigen waren mal wieder beteiligt. Marcello Romano fand mit seinem feinen Außenrist-Pass Kevin Schacht. Der traf mit seinem zweiten Kontakt relativ abgezockt zum 1:1 (32.). Mit Doppelschlägen hatten es die Adlerträger an diesem Tag. Denn nur wenig später folgte der nächste Treffer. Romano verlängerte Joel Amadis Diagonall zu Steinfeldt - schon stand's 2:1 (35.). Steinfeldt steht damit übrigens nach dem achten Spieltag bei acht Hütten. "Die Quote spricht für ihn und seine Qualitäten", lobte auch Feldkamp seinen Kapitän. Romano hat nach den zwei Assists auch schon bei einer zweistelligen Zahl an Torbeteiligungen zu verzeichnen. Wahnsinn.

Weniger Wahnsinn: Mit dem Halbzeitpfiff egalisierte Brünninghausen den Spielstand. Preußens Keeper Matthias Bräuer ließ einen hart geschossenen Freistoß nur abklatschen, den Nachschuss staubte Dietrich Liskunov zum 2:2 ab (45+3.). Nach dem Seitenwechsel riss Preußen das Spiel an sich. Und beinahe wären alle 150 Zuschauer in Brünninghausen Zeuge eines wahrlichen Traumtors geworden. Kevin Schacht setzte zum Fallrückzieher an und traf die Latte. "Wenn der reingeht, ist es das Tor des Monats und wir hätten über die Einsendung bei der Sportschau nachdenken können", schmunzelte Feldkamp.

Irgendwann, so zwischen Minute 65 und 80 etwa, wurde die Partie wieder etwas offener. Bis sich die Joker Kehl, Overhoff sowie Tormaschine Steinfeldt dachten: So, genug gewesen, wir machen nochmal zwei Dinger...

FC Brünninghausen - Preußen Münster II 2:4 (2:2)
1:0 Karyagdi (14.), 1:1 Schacht (32.)
1:2 Steinfeldt (35.), 2:2 Liskunov (45+3.)
2:3 Kehl (87.), 2:4 Steinfeldt (90+1.)