Querpass
Fortuna und Vorwärts wollen in die Staffel 12
Von Lutz Hackmann
(27.06.13) Eigentlich ist es traditionell so, dass die beiden Kreisliga-Meister des Fußballkreises Ahaus-Coesfeld in die Staffel 11 der Bezirksliga aufsteigen. Dahin führt auch der Weg der Sportfreunde Merfeld als Champions der Coesfelder A-Liga. Doch Fortuna Gronau 09/54 als Aufsteiger aus der Ahauser Abteilung, würde lieber in der Staffel 12 kicken, die seit Urzeiten Teams aus dem Bereich Münster, Steinfurt und Tecklenburg beherbergt. Den entsprechenden Antrag brachte Sportleiter Andreas Eckrath vor knapp zehn Tagen auf den Weg. In Abstimmung mit dem Stadtrivalen Vorwärts Epe, dem Tabellenzwölften der abgelaufenen Saison der Bezirksliga 11, der ebenfalls den Antrag auf „Versetzung“ in die Staffel 12 an FLVW-Mann Reinhold Spohn lancierte.
Geografische Gesichtspunkte
„Grundsätzlich gehen wir bei der Staffeleinteilung nach geografischen Gesichtspunkten vor“, sagt Spohn. Gerade diesen Punkt sieht Eckrath bei der Fortuna greifen: „Wir liegen in der Staffel 11 sozusagen am Zipfel. Da fahren wir alle Nasen lang erstmal auf der Autobahn 100 Kilometer geradeaus“, meint der Gronauer mit Blick auf die Landkarte der genannten Klasse. Deuten, Buer, Hüls, Dorsten oder Lippramsdorf – die Fahrten der Fortuna würden oftmals ins Ruhrgebiet führen, und beispielsweise bis Gelsenkirchen sind es die angesprochenen 100 km. In den Raum Rheine wäre es nur die halbe Strecke, in den Raum Steinfurt nicht mal ein Drittel so weit.
1000 Kilometer mehr
Eckrath hat den Rechenschieber zur Hand genommen, das Ergebnis ist klar: „In der Staffel 11 hätten wir im Schnitt 75 Kilometer pro Weg zu fahren. In der Staffel 12 würden wir in jeder Saison etwa 1000 Kilometer weniger fahren müssen. Das ist natürlich auch ein wirtschaftlicher Gesichtspunkt“, erklärt der Gronauer. Einleuchtend, die Argumentation von Fortuna und Vorwärts also. Wie groß die Hoffnungen sind, die sich die beiden Klubs aus der Grenzstadt zwischen den Niederlanden und Niedersachsen auf einen Erfolg ihrer Anträge machen können, verrät Spohn logischerweise nicht, es handelt sich quasi um ein laufendes Verfahren.
Auch Rinkerode möchte in die 12
"Wir versuchen, die Wünsche der Vereine zu erfüllen“, so Spohn weiter. Dass das keine leere Phrase ist, das beweist der Fall der SG Telgte. Jahrelang mussten die Kicker aus der Nachbarstadt Münsters in der damaligen Bezirksliga 9 bis ins Sauerland und nach Ostwestfalen. Zur Saison 2012/13 wurde der Telgter Wunsch auf Versetzung in die Staffel 12 positiv beschieden. Andererseits: Für 2013/14 hat auch Aufsteiger SV Rinkerode seinen Wunsch, in die Klasse 12 eingeordnet zu werden, beim FLVW eingereicht. Und nun gibt es deutlich mehr Staffel-12-Bewerber als Plätze in der Klasse. Es werden also Wünsche auf der Strecke bleiben...