Hiltrup holt den ersten Dreier des Jahres

Von Fabian Renger

(06.03.22) Alan Bezhaev, Frederik Schulte, Julian Sammerl, Daniel Gockel, Luca de Angelis und und und - die Liste der Leute, die dem TuS Hiltrup momentan nicht zur Verfügung stehen, ist lang. Hinzu kam zuletzt oft mangelndes Matchglück. Ein eigenes Tor konnten die Hiltruper in der Liga in diesem Kalenderjahr noch gar nicht bejubeln. Im vierten Versuch klappte es dann. Am Osttor zu Gast war GW Nottuln. Hiltrup siegte 1:0 (0:0). Dank eines zumindest nicht ganz unumstrittenen Strafstoßes. Aber auch und vor allem dank einer tollen Einstellung.

Nach 62 Minuten gab es den angesprochenen Elfer. Nils Kisker soll von André Kreuz gefoult worden sein. Referee Mika Arlitt zeigte auf den Punkt. Einige Beteiligte schauten verdaddert drein. Daniel Mladenovic war das alles wumpe. Er netzte ein.

Erste Halbzeit ging an Hiltrup

Jetzt könnten sich die Nottulner drüber mokieren und dem Unparteiischen die Schuld in die Schuhe schieben. Das machte GWN-Coach Roland Westers aber nicht mit. "Wir müssen die Dinger vorher machen und uns nachher nicht über sowas aufregen", berichtete er von einer Vielzahl an Chancen seiner Elf im zweiten Abschnitt.

Doch gehen wir das Spiel jetzt mal lieber chronologisch durch. Halbzeit eins gehörte definitiv den Gastgebern. Hiltrups  Übungsleiter Christian Hebbeler sprach von einer deutlichen Überlegenheit seiner Elf. Damit hatte er absolut Recht. Akil Cömcü scheiterte früh im Spiel an Nottulns Torwart Christoph Hunnewinkel (8.).  Nils Johannknecht (18./24.) und auch Daniel Mladenovic (35.) hatten ähnlich große Möglichkeiten.

Bei Nottuln klappt zunächst nicht viel

"Wenn wir mit einer 2:0-Führung in die Halbzeit gehen, beschwert sich keiner", kommentierte Hebbeler. Westers ging da mit. Seine Mannschaft war überhaupt nicht auf Betriebstemperatur. Die Zweikampfführung war für die Tonne, das  Pressing ebenfalls. "Es gab viele Dinge, die nicht funktionieren", meinte Nottulns Cheftrainer.

Also stellte er zur zweiten Halbzeit um. Semih Daglar und Daniel Feldkamp kamen, Nottuln agierte nun mit einer Dreiekette. Die Gästen entfachten plötzlich höllischen Druck, Hiltrup geriet ins Schwimmen. Felix Hesker, Oliver Leifken, Christian Messing - sie alle hätten treffen können oder müssen für GWN. "Da waren zwei bis drei Tausendprozentige dabei", so Westers. Tausend Prozent reichten an diesem Tag nicht.

Dann traf Mladenovic vom Punkt. Und der Rest? Der war - das darf und muss man an dieser Stelle unbedingt lobend erwähnen - ein absoluter Kampf der bissigen Heimelf. "Die Jungs haben es gut gemacht und sich voll reingeschmissen. Wir haben es gut verteidigt und am Ende durch die kämpferische Einstellung 1:0 gewonnen", resümierte Hebbeler. Elfmeter hin, Elfmeter her: Die Hausherren malochten sich zum Dreier. Das ist auch eine Tugend.

TuS Hiltrup - GW Nottuln 1:0 (0:0)
1:0 Mladenovic (62./FE)