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Nach dem Sieg von Westfalia II im Entscheidungsspiel gegen Velpe war die Freude im Lager der Hopstener zunächst groß. Eine Enttäuschung folgte für viele Spieler dieser Mannschaft.

Das Spiel des Jahres und die Folgen in Hopsten


Von Mario Witthake

(30.12.16) Am Ende eines Jahres ist die Zeit der Rückblicke gekommen. Im Fußballjahr 2016 bleibt im hiesigen Kreis vor allem ein Spiel in Erinnerung: Das Entscheidungsspiel um den Aufstieg in die Kreisliga A. Die zweite Mannschaft von Westfalia Hopsten hat den SC VelpeSüd mit 1:0 geschlagen und damit gleichzeitig der ersten Mannschaft den Allerwertesten gerettet. Denn die war aus dem Kreis-Oberhaus abgestiegen und nahm, nach einer umstrittenen Entscheidung des Hopstener Vorstands, doch den Platz der eigentlich aufgestiegenen zweiten Mannschaft ein.

In Hopsten wirkt dieses schwierige Kapitel der Vereinsgeschichte immer noch nach. Stellvertretend für die zweite Mannschaft konnten wir Thomas Greß dafür gewinnen, sich über den Status Quo zu äußern. Der 31-Jährige blickt zurück und nimmt dabei erfrischenderweise kein Blatt vor den Mund.

Thomas, was geht dir durch den Kopf, wenn du an den 13. Mai dieses Jahres denkst? Kommen bei dir positive oder negative Gefühle auf?

Positiv war, wie wir den Tag erlebt haben. Wir haben die Woche ganz normal trainiert und waren in erster Linie mit der Frage beschäftigt, wie viel Bier wir mitnehmen und wie wir das kühl halten. Und es war entscheidend für uns, wie wir hin- und zurückkommen. Witzig war dann, dass Langer (Trainer Rainer Lambrecht, Anm.) sagte, dass wir da ganz normal hinfahren wie zu jedem anderen Spiel auch und nicht den Rasen abtasten oder so einen Möchtegern-Profi-Kram anstellen. Und als wir da ankamen in Laggenbeck, liefen die Velper ja schon über den Rasen (lacht). Das Spiel war dann vom Verlauf natürlich astrein, wir haben lange das Null zu Null gehalten und dann das Tor gemacht (Opens internal link in current windowhier nochmal zum Liveticker von damals).

Du hast das entscheidende Tor gemacht. Das wichtigste Tor deiner Laufbahn?
Türlich. Ein paar ältere Säcke aus Hopsten haben hinterher sogar gesagt, dass dieses Tor für Westfalia noch wichtiger war als das Tor, mit dem wir 1999 zum ersten Mal in die Bezirksliga aufgestiegen sind. Das Spiel hätte aber auch anders laufen können. So wie wir als Mannschaft gespielt haben, hätte jeder andere das Tor machen können (Lest Opens internal link in current windowhier die Geschichte der Hopstener Helden).

Ihr habt euch in der ganzen Saison dadurch ausgezeichnet, dass ihr viele Spiele 1:0 gewonnen habt. Hat man da als Abwehrspieler irgendwann diese Sicherheit, auch in einem Entscheidungsspiel gefestigt zu sein?

Ja. Vor allem weil wir Dirk Konermann im Tor hatten. Der ist ne richtige Kante und musste ins Tor, weil unser Stammkeeper Christoph Huesmann ausgefallen war. Die letzten drei Spiele vor dem Velpe-Spiel hatten wir alle 1:0 gewonnen. Man muss sich das ja mal vorstellen: Nach fünf Spielen hatten wir letzte Saison acht Gegentore und nach 30 Spielen nur 16 Gegentore. Wir haben in 25 Spielen nur acht Gegentore kassiert, das ist schon ne' Hausnummer.

Die Momente nach dem Abpfiff, war das die beste Party aller Zeiten oder ging's auf der Mannschaftsfahrt noch mehr ab?

Die Mannschaftsfahrt war schon besonders, weil wirklich hundert Prozent der Leute mitgefahren sind. Sonst ist das ja nur die Hälfte oder ein Teil der Mannschaft. Bei uns sind alle mit nach Düsseldorf gefahren, das war phänomenal. Die Party nach dem Spiel war okay. Wir haben uns natürlich gefreut und hatten abends das Kreisheimatschützenfest. Aber am Tag danach, am Montag, wurde uns schnell die Euphorie genommen.

Der Vorstand hat dann entschieden, dass die Erste, die abgestiegen war, statt eurer Mannschaft in der Kreisliga A antreten soll. Kannst Du im Nachhinein die Entscheidung des Vereins nachvollziehen?

Das, womit ich überhaupt nicht einverstandanden bin und auch die ganze Mannschaft nicht, ist, wie diese Entscheidung kommuniziert wurde: Nämlich fast gar nicht. Wir saßen montags zusammen und hatten als Mannschaft mit dem Trainer abgeklärt, was Phase ist. Langer hat gesagt, dass der Aufwand in der A-Liga gleich bleiben würde, weil wir nicht öfter trainieren würden. Wir als Spieler haben abgewägt. Die Spieler, die vielleicht ein bisschen hinten dran waren, meinten, sie würden lieber Kreisliga B spielen. Aber die meisten waren dafür, dass wir es versuchen. Uns, und das war das Hauptargument, war es nur wichtig, dass wir als Mannschaft zusammen bleiben. Und Langer meinte, dass die Chance, dass wir zusammen bleiben, in der Kreisliga A größer ist, weil wir wegen der vielen A-Jugendlichen als zweite Mannschaft mehr durchmischt werden würden. Das haben wir so dem Vorstand mitgeteilt.

Und was haben die Verantwortlichen dazu gesagt?

Sie haben es nicht gesagt, aber ich hatte das Gefühl, dass sie Schiss hatten, dass wenn die Zweite mit ihrem Trainer hochgeht, die A-Jugendlichen nicht mehr so ein großes Interesse an Westfalia hätten. Der Trainer der ersten Mannschaft (Christoph Meyer, Anm.) hatte ja einen klaren Plan, dass er die A-Jugendlichen einbauen will. Das haben sie immer wieder angesprochen. An dem Abend gab es dann keine Entscheidung, die sie uns mitgeteilt haben. Sondern im Laufe der Woche kam immer mehr raus, bis Langer zu uns gesagt hat, dass wir in der Kreisliga B bleiben.


Opens internal link in current windowIn Teil II erklärt Thomas Greß unter anderem, warum ein Vereinswechsel nicht in Frage kam und wie es bei der Westfalia um das Verhältnis zwischen der ersten und zweiten Mannschaft bestellt ist.



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