Constapel will nichts von einer Favoritenrolle wissen

Von Niklas Herweg

(30.01.20) Kristallisiert sich da ein Favorit heraus? An der Spitze ist es aktuell ein enges Rennen in der Kreisliga Münsterland 1. Der HC Ibbenbüren II, die HSG Gremmendorf/Angelmodde und die HSG Preußen/Borussia Münster stehen punktgleich oben. Verfolgt wird die Dreier-Gruppe vom SC Hörstel, der nur einen Punkt dahinter steht. Es wird ja oft gesagt, dass in so einer Konstellation die direkten Duelle besonders entscheidend sind. Eine Mannschaft hat sich das besonders zu Herzen genommen.

Preußen/Borussia hat innerhalb der vergangenen drei Wochen schon zwei Tabellenführer abgefertigt. Im Derby schlugen die Adlerträger in einem hauchdünnen Spiel Gremmendorf/Angelmodde und am vergangenen Spieltag gewann die HSG beim SC Hörstel mit 31:27. "Hörstel war an dem Tag nicht gut. Sie haben nicht ihr Normalniveau erreicht", will Dennis Lampe das Ergebnis nicht zu hoch hängen. Der Trainer des HC Ibbenbüren II war auch in der Halle und hat die beiden Konkurrenten beobachtet.

Formkurve spricht für die Adlerträger

Einen gewissen Anteil am Sieg hatte aber natürlich auch Preußen/Borussia. Gerade in der Defensive sind die Adlerträger sehr variabel geworden. Der Wechsel von 3:2:1 auf 6:0 oder 5:1 in der Deckung gelingt ohne Probleme. "Diese Möglichkeit auch mal umzustellen haben wir uns im Laufe der Saison erarbeitet", beschreibt Constapel die Defensivmöglichkeiten. Dazu war auch Tillmann Höhn wieder gut aufgelegt, und steuerte sieben Tore gegen Hörstel bei. Höhn und sein Kollege Stephan Niemand sind bei den meisten Spielen der HSG ganz oben zu finden, wenn es um die besten Werfer geht. Und auch Ausnahmesituationen werden bravourös gemeistert. Kein fitter Torwart beim Gastspiel in Ladbergen? Dann stellt sich eben Aufbauspieler Dominik Sowada ins Tor, und hilft beim 25:21-Sieg mit einigen Paraden. Da lässt sich doch schon von einer Mannschaft der Stunde sprechen.

Zwei von drei Niederlagen der Preußen gab es an den ersten beiden Spieltagen. Da muss man dem Team von Bastian Constapel aber zugute halten, dass die Personaldecke zu Anfang der Saison noch sehr strapaziert war. Es gab zehn Siege in den vergangenen elf Spielen. Die Formkurve spricht für die Adlerträger, doch von einer Favoritenrolle will der Preußen Coach nichts wissen. "Es sind immer noch vier Teams da oben. Und ich denke die sind alle sehr ausgeglichen", meint Constapel. Auch Dennis Lampe der Trainer des HC Ibbenbüren II erkennt nicht den einen Favoriten in der Spitzengruppe. " Hörstel und Gremmendorf werden auch da vorne bleiben. Zusammen mit Preußen/Borussia sind das die drei Favoriten. Uns sehe ich eher in der Außenseiterrolle", lautet die Analyse des HCI Trainers.

Muss der nächste Tabellenführer dran glauben?

Doch der selbsternannte Außenseiter steht nun mal aktuell auch oben in der Tabelle. So kommt es am nächsten Spieltag dann schon wieder zum Duell Spitzenreiter gegen Preußen/Borussia. In der Hinrunde verloren die Preußen gegen den HC Ibbenbüren. "Wir wollen natürlich zeigen, dass wir es besser können als im Hinspiel", erklärt der Preußen Trainer. Noch ein Sieg gegen einen Tabellenführer? "Es ist schon kurios, dass wir so oft gegen Tabellenführer spielen", beschreibt Constapel die Situation. Einfach fleißig weiter die Spitzenreiter wegmalochen, dann ist die HSG bald selber ganz oben.

Den 2. Mai sollten sich auf jeden Fall alle schon mal in den Kalender eintragen. Da kommt es am vorletzten Spieltag zum Derby, zwischen Gremmendorf/Angelmodde und Preußen/Borussia. Ist es nicht besonders schön im Derby den ersten Platz klar zu machen? "Wann wir den ersten Platz klar machen, wäre mir herzlich egal", blickt Constapel voraus. Die perfekten Rahmenbedingungen für ein Entscheidungsspiel sind auf jeden Fall gegeben. Lassen wir uns überraschen.