St. Arnold motzt sich aus dem Spiel

(22.09.17) Chance um Chance verballerte der TuS St. Arnold in der Anfangsphase der Partie gegen Arminia Ochtrup. Die Mannschaft von Trainer Georg Fettich hatte die Partie völlig im Griff. Dann jedoch begannen die Gastgeber, mit sich selbst und dem Schiedsrichter zu hadern. Die Strafe war eine 1:4 (1:1)-Pleite trotz knapp 40-minütiger Überzahl. "Der Gegner hat sich heute selbst geschlagen", urteilte Ochtrups Coach Frank Averesch.

Die Gastgeber waren mit einem Sturmlauf in die Partie gestartet. Schon nach drei Minuten steuerte Pascal Garnings allein auf Arminias Torwart Robin Neumann zu, doch ihm war ebenso kein Treffer vergönnt wie kurz darauf Omar Saadou, der allerdings von Bastian Roters wohl regelwidrig zu Fall gebracht worden war (5.). Der Unparteiische wertete diese Szene als Pressschlag. Fürsprecher hatte er auf beiden Seiten wenige. Ein Freistoß von Saadou strich anschließend knapp übers Ochtruper Tor (10.), auch aus drei Metern traf St. Arnolds Zehner das Tor nicht (24.). 

"Definitiv kein Abseits!"

Und wie das so ist - machst du sie vorne nicht, kassierst du sie hinten: Tim Niehues wurde von Felix Fiedler freigespielt und erzielte die Ochtruper Führung (0:1/25.). "Das war hart, der Spielverlauf völlig auf den Kopf gestellt. Danach waren wir völlig von der Rolle, haben viel zu viel gemeckert und sehr zerfahren gespielt", sagte Fettich. Die Beschwerden seiner Spieler, der Torschütze habe ihm Abseits gestanden, konnte Averesch nicht nachvollziehen: "Das war definitiv kein Abseits!"

Danach hätten eigentlich die Arminen das Ergebnis ausbauen müssen, doch das Tor fiel auf der Gegenseite: Nachdem sich Julian Engbring bei einem Flugball verschätzt hatte, stürmte Robin Neumann aus seiner Bude und senste den heranstürmenden André Fischer um - es gab Rot und Freistoß, den Niklas Bartsch sehenswert verwandelte (1:1/45.).

Tumulte und Platzverweise

Auch nach Wiederbeginn blieb die Partie ein Kuriosum: Die Gastgeber machten das Spiel, die zahlenmäßig unterlegenen Arminen konterten aber richtig gut und hatten die deutlich besseren Torchancen. Jens Bode belohnte seine Farben mit dem Treffer zum 1:2 (53.), wenig später bereitete er auch das 1:3 mit einer Flanke vor, Dennis Langner beförderte den Ball in der Folge ins eigene Tor (71.). Allerdings gab es nach diesem Treffer Tumulte, weil Bode - so die Version des TuS - draußen behandelt worden sei und das Spielfeld ohne Erlaubnis des Schiedsrichters wieder betreten haben soll. "Er war noch gar nicht vom Platz runter", hielt Averesch dagegen. Er habe seinem Spieler im Anschluss an das Tor einen Kühlakku gereicht. Aufgrund der massiven Proteste der St. Arnolder sprach der Unparteiische zwei Platzverweise gegen einen Betreuer und einen Ersatzspieler des TuS aus. 

Kurz vor Schluss sah dann noch Seref Ürkmez die Gelb-Rote Karte wegen Meckerns (84.), ehe Jannik Hannekotte mit dem Treffer zum 1:4 für den Schlusspunkt in einem höchstintensiven Spiel sorgte (90.). "Großes Kompliment an meine Mannschaft. Sie hat die Vorgaben zu 100 Prozent umgesetzt. Wie die beiden Viererketten nach dem Platzverweis verschoben und wie viele Meter Tim Niehues vorne gemacht hat - das war klasse", lobte Averesch.

TuS St. Arnold - Arminia Ochtrup     1:4 (1:1)
0:1 Niehues (25.), 1:1 Bartsch (45.),
1:2 Bode (53.), 1:3 Langner (71./ET),
1:4 Hanekotte (90.)