St. Arnolds Geheimnis auf der Spur

Von Jost Klasmann

(12.10.23) Beim TuS St. Arnold hat es scheinbar endlich „Klick“ gemacht – nach sieben sieglosen Spieltagen durfte man zuletzt gleich zweimal in Serie Dreier feiern. Ist der Knoten damit endlich geplatzt? Nach dem dicken Ausrufezeichen, das der TuS in Form eines Auswärtssieges bei den SF Gellendorf hinterließ, wurde zuletzt auch Rodde recht deutlich mit 4:1 geschlagen und damit ein Stück weit die verspätete Ernte für ordentliche Auftritte eingefahren. Doch jetzt kommt mit Nordwalde eine weitere schwierige Aufgabe in der Ferne auf die Truppe von TuS-Trainer Hasan Ürkmez zu.

Und das obendrein auch noch ohne einen Part der gesetzten Innenverteidigung: Lars Nitschke ist nach Gelbsperre zum Zuschauen verdammt. „Das ging auf jeden Fall schnell, letzte Saison waren es nur drei oder vier Gelbe“, kommentiert er das für ihn rekordverdächtige Tempo, mit dem sich die Kartons angesammelt haben. Aber gut, als Innenverteidiger kann man sich auch nicht immer aussuchen, wann man ein taktisches Foul begeht. Wir nutzten die unfreiwillige Auszeit, um dem plötzlich eintretenden Erfolg mal ein wenig auf den Grund zu gehen.

Steter Tropfen höhlt den Stein

Also was hat sich in St. Arnold getan, dass es auf einmal so läuft? „Wir sind zum Start nicht so gut in die Zweikämpfe gekommen, aber konnten dann über gute Trainingseinheiten die Intensität in den Spielen Stück für Stück erhöhen“, meint der 25-jährige Industriekaufmann, der von Kind an beim TuS kickt, zum Erfolgsgeheimnis.  Das klingt dann doch erschreckend einfach, da muss doch noch mehr sein? Ok gut, das war tatsächlich noch nicht alles: „Anfang der Saison hatten wir auch noch ungewöhnlich viele individuelle Fehler drin“, gibt Nitschke zu. Damit sind wir der Lösung wahrscheinlich schon nähergekommen – gibt man jetzt noch ein bisschen Spielglück oder -pech hinzu, wird umso mehr ein Schuh daraus.

Ob das ganze Konstrukt jetzt auch gegen so einen Brocken besteht, steht auf einem anderen Blatt geschrieben, aber zu unser aller Glück lässt die Auflösung nur bis Sonntag auf sich warten!

Anschwitzen, 10. Spieltag:

Eintracht Rodde – SC Altenrheine II (Freitag, 19 Uhr)
Vorneweg kracht es im Keller: Schlusslicht Altenrheine fährt ins Jahnstadion zur Eintracht aus Rodde, die punktgleich auf dem vorletzten Platz rangiert und im Gegensatz zu den Gästen noch auf ihren ersten Dreier wartt. Unter Flutlicht dürfte es hier weniger um spielerische oder taktische Feinheiten ankommen als die guten alten Grundtugenden – Laufbereitschaft, Einsatz und Wille stehen wahrscheinlich weit oben auf dem Matchplan. Dazu kommt vielleicht noch Resilienz, denn es könnten beim Aufeinandertreffen zweier Teams mit bis dato 30 (Rodde) und 37 (Altenrheine) Gegentoren auch die Fähigkeit gefragt sein, nicht aufzustecken.
Nitschke: 2:2
Heimspiel-Tipp: Rodde feiert erstmals: 4:2

Fortuna Emsdetten – FSV Ochtrup (Sa., 14 Uhr)
Für die Gastgeber aus Emsdetten wird es nach der überraschenden (ersten) Niederlage gegen die zweite Garde des FSV darum gehen, wieder an die Leistungen der vorigen Wochen anzuknüpfen und zurück in die Spur zu kommen. Gegen die Ochtruper, die in der vergangenen Woche ebenfalls verloren (1:2 vs. Metelen), wird die Revanche allerdings sicherlich nicht an erster Stelle stehen, sondern den Anschluss nach oben nicht zu verlieren. Für die Gäste, die zuletzt nicht immer ganz in der erwarteten Form waren, wäre ein Sieg genauso schmackhaft – und vielleicht fragt man vereinsintern mal nach der Geheimrezeptur dazu. In der vergangenen Saison gab es zwischen den beiden Teams zwei Remis, was in diesem Falle keinem so recht weiterhälfe.
Nitschke: 3:1
Heimspiel-Tipp: Emsdetten gelingt die Revanche: 3:1

Germania Hauenhorst – Gellendorf (Sa., 13.,15 Uhr)
Und schon wieder ein Spitzenspiel mit Gellendorfer Beteiligung – richtungsweisende Wochen für die Truppe vom Goldhügel, die sich am vergangenen Wochenende noch gegen Nordwalde durchsetzte und nun also mit Hauenhorst das letzte verbliebene Team ohne Niederlage vor die Nase gesetzt bekommt. Mit acht Siegen und nur einem Unentschieden setzten sich die Gastgeber nach dem vergangenen Spieltag mit Verspätung vom Rest des Tableaus ab und thronen nun auf dem Spitzenplatz. Vielleicht kommt diesen Spieltag eine weitere Punkteteilung dazu, denn zuletzt gab es in dieser Paarung zweimal ein 1:1.
Nitschke: 3:1
Heimspiel-Tipp: Hauenhorst wird ein wenig gebremst: 2:2

Matellia Metelen – GWA Rheine (Samstag, 15 Uhr)
Zwei Teams, die sich im Mittelfeld wiederfanden, zuletzt Niederlage(n) in einen Sieg verwandelten und mit einem Sieg am vergangenen Spieltag wieder zurück in die Spur kamen, treffen hier aufeinander. Im direkten Duell könnte GWA, das sich nach drei Spieltagen Schwächephase eindrucksvoll zurückmeldete, wieder zu Metelen aufschließen. Matellia könnte sich hingegen dem Verfolgerfeld anschließen und sich parallel von den Gästen distanzieren. Es wird sich zeigen, ob wer von beiden zuletzt nur ein Strohfeuer abgab.
Nitschke: 1:1
Heimspiel-Tipp: GWA rückt wieder heran: 1:2

Borussia Emsdetten II – FSV Ochtrup II (Sonntag, 13 Uhr)
Am Sonntag geht’s es mit einer Paarung zweier Mannschaften mit je neun Punkten los; Borussia empfängt die Zwote des FSV, die das Momentum nach zwei Siegen in Serie auf ihrer Seite haben sollte. Besonders beeindruckend war das Erfolgserlebnis des vergangenen Wochenendes, als man Fortuna Emsdetten die Tour vermieste und der Fortuna die erste Niederlage der Saison zufügte. In Emsdetten wird’s allerdings deswegen noch lange kein Selbstläufer, denn auch mit den Hausherren zeigten sich bisher unberechenbar.
Nitschke: 1:1
Heimspiel-Tipp: Borussia stoppt Ochtrups Lauf: 2:2

Westfalia Leer – FC Eintracht Rheine II (Sonntag, 15 Uhr)
Kann sich die Westfalia gegen den FC Eintracht Rheine vom Wurm befreien? Zuletzt gab es für die Gastgeber zwei Niederlagen in Folge, doch das sind nur Peanuts im Vergleich zum FCE, für den nach einem Sieg zu Saisonbeginn eine lange Durststrecke folgte, auf der nur ein weiterer Punkt eingestrichen wurde. Ein Mutmacher für die Eintracht: In der letzten Saison, in der die Teams aufeinandertrafen (2021/22), gab es zwei eindeutige Siege für sie. Wenn man nach den letzten Spieltagen geht, wird es nicht unbedingt eine Torflut geben – die beiden Teams kommen mit den letzten zwei Spieltagen auf kumulierte zwei Tore.
Nitschke: 1:0
Heimspieltipp: Mit Kratzen und Beißen treten beide auf der Stelle: 1:1

1. FC Nordwalde – TuS St. Arnold (Sonntag, 15 Uhr)
Ähnlich wie Fortuna Emsdetten gilt es auch hier für die Gastgeber, nach einer Niederlage wieder zurück in die Erfolgsspur zu finden. Mit St. Arnold kommt wie eingangs beschrieben ein Gast mit ordentlichem Schwung, der durch zwei Siege in Serie beeindruckte und nach Gellendorf mit dem FC dem nächsten Top-Team ein Beinchen zu stellen. Für den FC spricht neben der Punktekluft auch die jüngste Historie dieses Duells: Beide Spiele der vergangenen Saison gingen an den jeweiligen Gastgeber.
Nitschke: 1:2
Heimspiel-Tipp: Knappe Kiste für die Gastgeber, aber es reicht: 2:1

TuS Laer – SW Weiner (Sonntag, 15 Uhr)
Die Hausherren legen zurzeit eine starke Serie hin: Fünf Pflichtspiel-Siege in Folge sprechen für sich. Mit Schwarz-Weiß kommt ein Gegner, der sich bis auf einen zwischengeschobenen Sieg bei Westfalia Leer in einem entgegengesetzten Trend befindet, sofern man bei den stetigen Leistungsschwankern der Gäste überhaupt von so etwas wie Trends sprechen kann. Eine Beständigkeit gibt es zumindest: Es gab noch kein Spiel, bei dem die Weiner ohne eigenes Tor blieben. Ob eines gegen die schießwütigen Laerer reicht, wird man dann am Sonntag sehen müssen.
Nitschke: 3:1
Heimspiel-Tipp: Laer marschiert weiter: 3:1