Diesmal nur ein Kurzzeit-Krimi

Von Christian Lehmann

(25.02.24) "Wir wollten heute etwas weniger Krimi sehen und das Spiel von Beginn an kontrollieren." Naja, das hat zumindest in Teilen geklappt für Germania Hauenhorst und seinen Spielertrainer Guido Göcke beim 5:1 (2:0)-Sieg gegen Kellerkind Eintracht Rodde. Der Tabellenführer erwischte einen genialen Start, führte schnell mit 2:0 und hatte alles im Griff. Dann schlich sich doch der Schlendrian ein und der Underdog witterte seine Chance - um letztlich doch noch klar zu verlieren.  

"Wir können uns glücklich schätzen, dass wir nur mit 0:2 in die Halbzeit gehen", gab Roddes Coach Nasarij Hoge zu. Sein Team hatte im ersten Durchgang nur wenig zu bestellen gehabt, nur einmal musste Germanias Keeper Nichlas Lütke-Harmölle bei einem Konter über Patrick Heeke eingreifen. Deutlich mehr war auf der Gegenseite los. Die Hausherren ließen auf dem Kunstteppich im Jahnstadion die Murmel ansehnlich laufen und gingen nach einem Steckpass auf Mo Sylla, der den besser postierten Sven Mersch bediente, in Führung (2.). Germanias Spielertrainer Guido Göcke schlich sich wenig später nach einer Ecke von Ibo Polat frei und nickte am zweiten Pfosten zum 2:0 ein (15.). "Den musste ich machen, sonst wär's glaube ich peinlich geworden...", witzelte der Coach anschließend. Nicht so lustig fand er, dass sein Team hernach gute Möglichkeiten durch Sylla und Julian Krause verstreichen ließ. "Wir hätten schon zur Pause mit 3:0 oder 4:0 führen müssen."

Wilde hat den Ausgleich auf dem Fuß

Noch schlimmer kam's für den Favoriten nach der Pause: Rodde agierte nun mit drei Stürmern und störte die Hauenhorster schon im Spielaufbau. "So konnten sie keinen kontrollierten langen Ball mehr spielen. Das hat denen gar nicht gepasst", meinte Hoge. Fabian Unewisse schnibbelte die Kugel nach einem schnell ausgeführten Einwurf sehenswert zum 2:1 in den Winkel (53.), danach hatte Justin Wilde den Ausgleich auf dem Fuß, doch er scheiterte an Lütke-Harmölle. "Wir haben die Spielkontrolle komplett aus der Hand gegeben", ärgerte sich Göcke. Ruhe im Karton war erst, als Yannick Beermann nach einem Konter und Flanke von Cornelius Mendrina zum 3:1 getroffen hatte - Roddes Schnapper Flo Lakemeyer rutschte die Kirsche durch die Finger (76.). Anil Kesluhoglu, der nach einem langen Ball und Kopfball-Verlängerung Jan Gottwalds perfekt eingelaufen war (4:1/80.), und Julian Krause, der nach einem Diagonalball von seinem Bruder Jan-Niklas mit dem ersten Kontakt technisch sehenswert bedient worden war (5:1/83.), machten die Sache rund aus Germanen-Sicht.

"Das Ergebnis ist eine recht klare Nummer, wir hatten aber auch 20 Minuten, in denen das Spiel auch in eine andere Richtung kippen kann", fasste Göcke vortrefflich zusammen. Hoge sah es ähnlich: "Das Ergebnis ist echt bitter. Wir haben in der zweiten Halbzeit ein ganz anderes Gesicht gezeigt und waren in der Phase vielleicht sogar die bessere Mannschaft. Nichtsdestotrotz hat Hauenhorst verdient gewonnen."

Germania Hauenhorst - Eintracht Rodde      5:1 (2:0)
Tore: 1:0 Mersch (2.), 2:0 Göcke (15.),
2:1 Unewisse (53.), 3:1 Beermann (76.),
4:1 Kesluhoglu (80.), 5:1 Julian Krause (83.)