Eine Frage der Effizienz

Von Jost Klasmann

(25.02.24) Trotz vieler ausgelassener Chancen war es am Ende doch Matellia Metelen, welches den heimischen Platz nach der Begegnung gegen die zweite Mannschaft Borussia Emsdettens als Sieger verließ. Beim 3:1(2:0) -Erfolg spielten den Gastgebern frühe Tore und Aluglück zur richtigen Zeit in die Karten, sodass die Vielzahl an vergebenen Chancen sich letzten Endes nicht mehr rächte. 

Die Partie begann durchaus ausgeglichen und brauchte ein wenig Zeit, um Torraumszenen zu entwickeln. Die Erste hatte es dann allerdings direkt in sich. Metelens Justus Kottig wurde mit einem langen Ball hinter die gegnerische Kette geschickt und lümmelte den Ball an Borussias Schlussmann Simon Leutelt vorbei in die Bude (17.) - erste Chance, erstes Tor. Die Emsdettener ließen allerdings weiter nicht locker und erspielten sich ihrerseits das erste dicke Ding: Arne Beckschulte setze den Ball allerdings an den Pfosten statt ins Tor und so ergab sich quasi im Gegenzug nach einem erneuten langen Ball auf den flinken Kottig die richtungsweisende Szene. Nach Eindringen in den Sechzehner wurde der Offensivmann per Grätsche gefällt - der Unparteiische Niklas-Tom Schwabedissen wies gen Punkt. David Wähning ließ sich diese Gelegenheit nicht nehmen und baute die Führung für Matellia aus (25.). So stand es dann statt 1:1 eben 2:0 - so schnell kann's gehen. 

"Dann haben wir verpasst, in der ersten Halbzeit den Deckel draufzumachen.", kommentierte Matellias Coach Alexander Hollermann die Phase bis zur Halbzeit, in der seine Mannschaft Chance um Chance vergab. Der auffällige Kottig zog für Metelen in der Pfosten-Bilanz gleich, ehe Tim Wähning aus kürzester Distanz an Schlussmann Leutelt scheiterte. "Da haben wir Glück gehabt.", wusste Borussias Trainer Klaus Frank, dessen Team dadurch in der Partie blieb und mit neuen Kräften aus der Halbzeit kam. 

Emsdettens Beinahe-Ausgleich

"Wir haben uns hinten ein bisschen mehr aufgelöst und aggressiver angepackt.", beschrieb Frank die Marschroute für den zweiten Durchgang. Und diese sollte Wirkung zeigen. "Wir wurden zu passiv und haben zu viele zweite Bälle verloren", sah auch Hollerbach einen spürbaren Wandel im Spiel, der dann eine logische Konsequenz hatte: Anschlusstreffer Emsdetten. Till Zollfrank legte den Ball zurück auf den eingewechselten Jonas Grotke, der die Asse wohlüberlegt ins Tor legte (65.). Kurz darauf hätte es beinahe den Doppelschlag des hochgewachsenen Jokers gegeben, doch Grotke köpfte den Ball am zweiten Pfosten nicht rein. "Den macht er normalerweise im Schlaf.", ärgerte sich Frank. 

Ein endgültiger Wachmacher für die Borussia, die nach der Pause erneut beste Chancen hatte liegen lassen. Kottig ließ das Netz von außen zappeln, Tim Wähning scheiterte allein vor Leutelt, in dem auch David Wähning aus knappen 2m seinen Meister fand. "Heute hat uns di Ruhe gefehlt. Wir hätten nochmal hochgucken und querlegen sollen", meinte Metelens Übungsleiter Hollermann dazu. Doch zu seinem Glück machte sein Team nach dem vergebenen Großkaräter von Grotke schließlich doch den Deckel drauf, indem der Kopf von David Wähning zur Abwechslung doch nochmal hochging, er dadurch querlegte und der einlaufende Kottig nur noch einzuschieben brauchte (76.).

Hinten raus fehlte bei den ersatzgeschwächten Gästen, die unter anderem auf Top-Torschütze Tom Schölling verzichten mussten, dann die Energie, um nochmal zurückzukommen und das Spiel plätscherte gediegen aus. "Es ist geil, dass wir mit drei Punkten in die Rückrunde gestartet sind", freute sich Hollermann über den letzten Endes gerade aufgrund der Chancenfülle verdienten Heimsieg. "Wenn wir das 2:2 machen, wäre vielleicht mehr drin gewesen, aber das ist spekulativ. In der zweiten Halbzeit haben wir es sehr gut gemacht. Ich kann den Jungs keinen Vorwurf machen", nahm auch sein Gegenüber Frank trotz der Niederlage Positives mit. 

Matellia Metelen - Borussia Emsdetten II     3:1 (2:0)
Tore: 1:0 Kottig (17.), 2:0 Wähning, D. (25./FE),
2:1 Grotke (65.), 3:1 Kottig (76.)