Hollermann zerschießt Roddes Traum vom ersten Saisonsieg

Von Christian Lehmann

(11.09.23) Bis zur 82. Minute führte Eintracht Rodde bei Matellia Metelen mit 3:1. Der erste Saisonsieg, er war zum Greifen nah für die Truppe von Nasarij Hoge. Einer hatte allerdings etwas dagegen. Metelens Spielertrainer Alex Hollermann sorgte durch einen Doppelpack in der Schlussphase noch für ein 3:3 (0:1)-Remis an der Vechte. Die Freude darüber hielt sich beim Offensivmann allerdings in Grenzen. 

"Am Ende musst Du froh sein, dass du überhaupt einen Punkt mitnimmst. Mit dem Spiel können wir aber überhaupt nicht zufrieden sein", sagte "Holli" nach dem Abpfiff. Trotz der späten Gegentreffer konnte Roddes Coach derweil deutlich besser mit dem Spiel leben. "Metelen spielt richtig guten Fußball, die sehe ich am Saisonende unter den ersten vier. Ich glaube, dass nicht jede Mannschaft hier einen Punkt holen wird", sagte Hoge, der insgesamt elf verletzte oder urlaubende Spieler hatte ersetzen müssen. "Am Ende konnten wir nicht mehr nachlegen, die Jungs waren einfach platt - und wenn Hollermann den Ball im Sechzehner hat, ist der halt meistens drin..."

Hollermann: "... zu statisch gespielt"

Die Gastgeber bestimmten zunächst das Spiel, hatten mit Ausnahme zweier Halbchancen durch Max Prantler und David Wähning offensiv allerdings nicht allzu viel anzubieten. "Wir waren nicht gut im Pressing und haben viel zu statisch gespielt. Rodde hat nur auf unsere Fehler gelauert. Wir wussten, dass sie nach Ballgewinn schnell in die Tiefe spielen...", so Hollermann, der das Unheil kommen sah: Nach einem Fehlpass im Aufbau stach Eintrachts Offensiv-Pfeil Patrick Heeke kurz vor der Pause durch und lümmelte den Ball zum 0:1 in die kurze Ecke (42.). "Die schweren Dinger macht er rein...", feixte Hoge. "Patty hatte vier, fünf Dinger im Eins-gegen-Eins..."

Die fehlende Abgezocktheit vor dem gegnerischen Tor schien sich nach der Pause zunächst zu rächen, David Wähning traf auf Zuspiel von Max Prantler zum 1:1-Ausgleich (46.). Der Offensivmann hatte sich in dieser Szene erstmals der Manndeckung des bis hierhin aufmerksamen Jannik Lübke entzogen. Nach einem Rodder Einwurf hatte er es dann nicht geschafft, dem Metelener Unterschiedspieler zu folgen. Die Führung gab den Hausherren aber nicht die gewünschte Sicherheit, wie Hollermann betonte: "Man hatte das Gefühl, dass wir nicht die Geduld hatten, den Gegner in die Breite zu ziehen."

Nix mehr zu verlieren

Schnell in die Tiefe kamen dagegen die Gäste: Nach einem Umschaltmoment überlief Heeke die gesamte Metelener Abwehr und drückte die Kugel zum 1:2 ein (68.). Und es kam noch besser für die Eintracht: Justin Wilde leitete den Angriff selbst ein und schloss nach Ablage von Heeke zum 1:3 ab (79.). "Das 1:3 war die Krönung, da haben wir dem Gegner den Ball direkt vor die Füße geköpft", kritisierte Hollermann das Abwehrverhalten seiner Truppe. "Danach hatten wir eigentlich nix mehr zu verlieren."

Hollermann, selbst bereits zur 60. Minute ins Spiel gekommen, nahm Tim Wähning als vierten Stürmer mit vorne rein und blies zur Attacke. Auf einmal fingen die Hausherren an, Fußball zu spielen. Hollermann drückte nach Zuspiel von David Wähning den Ball zum 2:3 weg (82.), nach Flanke von Tim Wähning erzielte er den 3:3-Ausgleich (86.). Anschließend hätte Tim Wähning sogar noch für den Lucky Punch sorgen können, doch Eintracht-Schnapper Florian Lakemeyer parierte im Eins-gegen-Eins.

"Schade, dass das Tor nicht fällt", meinte Hollermann. Er sagte aber auch: "Wir haben 80 Minuten lang zu wenig getan, um uns den Sieg zu verdienen. Von daher geht das schon in Ordnung." Hoge zeigte sich zuversichtlich: "Irgendwann haben wir wieder das nötige Glück und werden die ersten drei Punkte holen."

Matellia Metelen - Eintracht Rodde     3:3 (0:1)
Tore: 0:1 Heeke (42.), 1:1 D. Wähning (46.),
1:2 Heeke (68.), 1:3 Wilde (79.),
2:3 Hollermann (82.), 3:3 Hollermann (86.)